Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll129. Sitzung, 16. bis 18. November 2021 / Seite 431

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zwei, in dem das Budget von zwei wesentlichen, großen Krisen beherrscht wird, der Pandemie und der Klimakrise. In Glasgow ist gerade die UN-Klimakonferenz zu Ende gegangen, und wir wissen, dass das Ergebnis sehr mager, wenn nicht enttäuschend ausgefallen ist. Dennoch oder gerade deshalb müssen wir unsere Anstrengungen fort­setzen beziehungsweise unsere Anstrengungen eigentlich sogar intensivieren, damit wir die Pariser Klimaziele erreichen. (Beifall bei den Grünen.)

Ich betone das hier nicht zum ersten Mal: Gerade der Tourismus ist massiv von der Klimakrise betroffen. Wir wissen, welche Bedeutung der Tourismus wirtschaftlich für uns hat. Er ist massiv von der Klimakrise betroffen und wird es in den kommenden Jahren noch viel, viel mehr werden. Wer das jetzt ignoriert, wird zu den Verlierern zählen.

Deshalb ist jede Investition in Klimaschutzmaßnahmen auch eine Investition in den Wei­terbestand des Tourismus. Um ein paar Beispiele zu nennen: Gerade Tourismusbetriebe haben durch die ökosoziale Steuerreform mit den Direktmaßnahmen sauberes Heizen und thermische Sanierung profitiert. Das kommt natürlich unseren touristischen Betriebe zugute, den Hotels et cetera. Der Umstieg auf nachhaltige Mobilität ist eine große Chan­ce für unseren Tourismus, speziell für den Inlandstourismus.

Eine Maßnahme, die in diesem Zusammenhang noch kaum besprochen wurde, ist das Klimaticket. Es führt dazu, dass man am Wochenende viel mehr dazu animiert wird, ir­gendwohin zu fahren, und das kommt gerade dem heimischen Tourismus zugute.

Ich bin überzeugt, dass Betriebe, die eine gute Anreise und eine gute Abreise schaffen – Stichwort die ersten und letzten Kilometer –, wenn sie es schaffen, dass sie sich auf das potenzielle Klientel einlassen und spezielle Klimaticketpackages erarbeiten, noch mehr davon profitieren werden. (Zwischenruf des Abg. Deimek.) Zusammen mit dem wirklich ambitionierten Ausbauprogramm für die Öffis wird das eine Schiene in eine nachhaltige Zukunft für unseren Tourismus sein. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wenn wir einen nachhaltigen, zukunftsfitten, aber auch sozialen Tourismus wollen, dann müssen wir die Bundesförderung anpassen, oder – ich formuliere anders –: Wir haben im Tourismus viele Herausforderungen und im Wesentlichen, im Endeffekt haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir stampfen jetzt bei krisenhaften Ereignissen immer wie­der irgendwelche Notfalllösungen aus dem Boden oder wir könnten jetzt schon voraus­schauend sein und eine positive Zukunft gestalten, denn die Veränderung kommt so oder so (Zwischenruf bei der FPÖ), die Frage wird nur sein, was wir daraus machen.

Wenn ich von einem nachhaltigen Tourismus spreche, dann geht es nicht darum, dass alle Ökos werden müssen – keine Angst, Herr Kollege Hörl (Heiterkeit bei Abgeordneten der Grünen) –, es geht darum, dass wir unsere eigene Geschäftsgrundlage nicht zer­stören und dass wir mit grünen Ideen für die Zukunft schwarze Zahlen schreiben. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Zu Kollegen Hauser – er ist gerade nicht da (Zwischenruf des Abg. Schallmeiner) –: Ich habe versucht, Ihnen heute zuzuhören, und auch gestern, als Sie zum Tourismus – ah, da ist Kollege Hauser! – gesprochen haben. Ich habe wirklich versucht, zuzuhören. Ich stelle mir aber schon die Frage: Wohin geht die Tourismuspolitik bei der FPÖ aktuell? – Einerseits soll die Wintersaison stattfinden, andererseits wollen Sie keine Coronamaß­nahmen.

Da frage ich mich schon: In welcher Welt soll sich das ausgehen?, und vor allem: Was wollen Sie den Touristen und Touristinnen denn bieten? – Im Endeffekt wäre das nur ein: I will survive im Durchseuchungsgebiet mit all-inclusive, mit den Triagen vor den Landeskrankenhäusern, vielleicht noch als Give-away ein Entwurmungsmittel und eine Tourismuskampagne, die Sie dann Highway to Hell nennen können, aber mehr geht sich da nicht aus. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Hörl.)

 


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