Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll143. Sitzung, 24. Februar 2022 / Seite 93

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die Positivtestungen betrifft – das hat damit zu tun, dass zwar die BA.1-Variante zu­rückgeht, gleichzeitig aber die BA.2-Variante ansteigt –, aber die Prognosen für die Kran­kenhäuser sind Gott sei Dank stabil.

Ein weiterer wesentlicher Marker im Pandemiemanagement – Sie werden ihn alle ken­nen –, das R effektiv ist seit 12. Februar bei oder unter eins. Das bedeutet, dass ein mit Corona, jetzt mit Omikron angesteckter Mensch weniger als einen anderen ansteckt. Das sieht man auch an den Kurven.

Sie sehen, wir sind im Pandemiemanagement auf einem guten Weg. Die Prognosen, die wir vor drei Wochen, vor vier Wochen gehabt haben, bewahrheiten sich. Wir sehen, sie stimmen, und jede Woche bestätigt sich, dass wir einen guten Vorausblick für die kom­menden Wochen haben. Die Öffnungsschritte am 5.3. sind daher vertretbar.

Der zweite Punkt, über den ich informieren will, sind die Medikamente. Wir haben als österreichische Bundesregierung frühzeitig dafür Sorge getragen, dass wir ausreichend Medikamente nach Österreich bekommen, zum einen die oralen Therapieformen, aber auch IV-Therapieformen. Schon Ende letzten Jahres sind die ersten gekommen. Wir haben in dieser Woche eine Onlineveranstaltung – gemeinsam veranstaltet von der Kli­nik Favoriten mit dem Obersten Sanitätsrat – mit der Zielgruppe niedergelassene Ärz­tinnen und Ärzte gehabt, wo wir darüber informiert haben. Es war eine gut besuchte, gute Veranstaltung.

Ich kann hier berichten, dass die ersten 3 000 Therapiezyklen in Österreich verabreicht worden sind, mit einem sehr guten Ergebnis, vielleicht sogar eine Spur besser, als wir das erwartet haben. Ganz wichtig ist, anzumerken, wofür diese Medikamente sind. Es gibt welche für die Prophylaxe, die sind vor allem für Menschen, die nicht impfbar sind. Die anderen sind für Menschen, die Risikofaktoren haben, um sie vor einem schweren Verlauf zu schützen.

Noch ein Wort zu den Risikofaktoren: Das sind nicht irgendwelche seltene, schwere Er­krankungen von Hochrisikopatienten, sondern das betrifft zum Beispiel Menschen, die Übergewicht haben und zuckerkrank sind. Das reicht schon für die Prognose eines schweren Verlaufes. Diese Menschen müssen wir erreichen und informieren und im Falle einer Positivtestung möglichst rasch – innerhalb von drei bis fünf Tagen – mit die­sen Medikamenten versorgen. Das Zweite, was bei den Medikamenten wichtig ist: Medi­kamente gegen Covid‑19, die Covid‑19-Therapeutika sind keine Alternative zum Impfen.

Den nächsten Punkt möchte ich auch nicht unerwähnt lassen: Wir haben lange darauf gewartet, aber diese Woche kommen die ersten Lieferungen von Novavax nach Öster­reich. 1,1 Millionen Dosen werden diese Woche noch in Österreich ankommen, insge­samt sind es im ersten Quartal 3,1 Millionen Dosen, die wir erwarten. Viele Menschen haben auf diesen sogenannten Totimpfstoff gewartet. Ich freue mich darüber, dass wir das jetzt auch anbieten können, und ich möchte dazu motivieren, dass man sich diesen neuen Impfstoff jetzt holt. Wir brauchen dringend eine hohe Immunität in Österreich.

Zurück zu den Tagesordnungspunkten: Viele Expertinnen und Experten raten zu einer Neuausrichtung der Teststrategie in Österreich. Wir haben Ende August die Teststrate­gie für den Herbst/Winter gemacht. Ziel war damals, vor allem die PCR-Testkapazitäten auszubauen. Das ist gut gelungen, unterschiedlich gut in den einzelnen Bundesländern. Wien ist da führend, 70 Prozent der PCR-Tests werden in Wien gemacht.

Auch da hat Omikron einen Paradigmenwechsel eingeleitet, zunehmend raten Expertin­nen und Experten, diese Teststrategie zu hinterfragen. Wir müssen hin zu einem zielge­richteten Testen: dort, wo es notwendig ist, dort, wo wir es brauchen. Die Kosten von 2,6 Milliarden Euro sind heute auch schon genannt worden; das muss man vertreten. Das heißt, dort, wo sie gebraucht werden, werden Tests selbstverständlich weiterhin gratis sein. Das aktuelle Testregime wird so bis 31.3. gratis bleiben.

 


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