die in Österreich eingetroffen ist, diskutiert und haben sie heute mit einigen Gesetzen, die beschlossen werden sollen, wieder auf der Tagesordnung. Ich habe meine Rede, die ich vorbereitet habe, weggegeben. Ich habe heute ein E-Mail bekommen und ich möchte dieses E-Mail sehr gerne vorlesen, weil es die typische Situation von Betroffenen in Österreich zeigt, und zwar lautet das E-Mail wie folgt – ich zitiere –:
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Keck, ich habe mir im Fernsehen die Diskussion zur Teuerung angesehen. Aus diesem Grund kontaktiere ich Sie, um Ihnen meine Situation zu schildern. Viele Jahre lang konnte ich nur Teilzeit arbeiten, da ich alleine drei wundervolle Kinder großgezogen habe.
Heute bin ich 71 Jahre alt und stehe mit meiner Pension von 1 200 Euro kurz vor der Verzweiflung. Ich lebe nicht im Luxus. Ich habe nur eine kleine Mietwohnung und meine Kinder und Enkelkinder, denen ich zu besonderen Anlässen immer gerne eine Kleinigkeit geschenkt habe, aber auch das kann ich mir kaum noch leisten.
Jetzt, da alles immer teurer wird, weiß ich einfach nicht mehr, wie ich das schaffen soll. Jeden Monat aufs Neue kratze ich jeden Euro zusammen, um irgendwie über die Runden zu kommen, und ich weiß nicht mehr, wie ich mir das alles leisten soll – und ich meine damit keinen Urlaub, sondern nur Dinge, die ich wirklich zum Leben brauche. Insbesondere beim Einkaufen von Lebensmitteln, aber auch bei meinen Strom- und Wärmerechnungen merke ich, dass die Kosten in den letzten Monaten sehr stark gestiegen sind.
Ich traue mich gar nicht, daran zu denken, dass meine Waschmaschine kaputt werden könnte, denn ich wüsste nicht, was ich dann machen sollte. Eine neue könnte ich mir nicht kaufen.
Das Schlimmste wäre für mich, wenn ich meine Kinder um Geld bitten müsste. Mein Sohn hat letztes Jahr wegen coronabedingter Einsparungsmaßnahmen seine Arbeit verloren und erst vor ein paar Wochen seine neue Dienststelle angetreten. Meine Töchter waren beide lange Zeit in Kurzarbeit. Ich weiß, dass meine Kinder mich unterstützen würden, wenn ich sie darum bitte, aber sie haben selber Familien zu versorgen und kämpfen auch jeden Monat aufs Neue.
Es macht mich traurig und frustriert mich, dass ich zwar so viele Jahre gearbeitet habe und meinen Beitrag geleistet habe, aber jetzt, da ich wirklich Hilfe brauchen würde, im Stich gelassen werde.
Ich kann nicht glauben, dass ich die Einzige bin, der es so geht. Ich hoffe, dass Sie es schaffen, in der Politik etwas umzusetzen, womit Sie den Menschen in der jetzigen Situation wirklich helfen können. Freundliche Grüße – und die Unterzeichnung mit Namen. – Zitatende.
So, wie es dieser Frau geht, geht es extrem vielen Menschen in Österreich, meine Damen und Herren. Die Teuerungswelle ist eine Katastrophe, die über sie hereingebrochen ist. Sie stehen mit ihren Einkommen, wie sie speziell die Pensionistinnen und Pensionisten haben (Zwischenruf des Abg. Wurm), wirklich vor der Entscheidung: Sollen sie etwas essen, sollen sie schauen, dass sie Wärme haben (neuerlicher Zwischenruf des Abg. Wurm), oder sollen sie schauen, dass sie die Miete bezahlen können und eine Wohnung haben? Sie müssen sich jeden Monat aufs Neue entscheiden.
Wenn jemand sagt: Ich will etwas zu essen haben, ich will Wärme haben!, dann hat er das Pech, dass er vielleicht irgendwann delogiert wird, weil er die Miete nicht mehr zahlen kann. Wenn er sagt: Ich zahle die Miete!, dann kann er vielleicht nicht mehr heizen und kann gleichzeitig auch weniger essen, nur damit er sich die Miete leisten kann. Das ist ein Zustand, den wir uns in Österreich nicht erlauben dürfen, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
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