sind. Das betrifft Bezieherinnen und Bezieher von Ergänzungszulagen, Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Studienbeihilfe, Sozialhilfe beziehungsweise der Mindestsicherung.
Aber ganz generell von Armut viel öfter betroffen als der Durchschnitt der Bevölkerung sind Menschen mit Behinderungen. Da muss man sich natürlich Gedanken darüber machen, wieso das so ist und wie man das auch verhindern kann, wie man erreichen kann, dass diese Personengruppe nicht mehr armutsgefährdet ist. Der Grund dafür liegt hauptsächlich darin, dass Menschen mit Behinderungen nicht gleichermaßen in das Erwerbsleben integriert sind wie Personen ohne Behinderung. Insbesondere ältere Menschen mit Behinderung und auch Frauen mit einer Behinderung weisen eine geringere Beschäftigungsquote auf. Eine Wifo-Studie zeigt auf, dass erwerbstätige behinderte Personen ein geringeres Armutsrisiko haben als jene, die nicht erwerbstätig sind. Deswegen ist es unbedingt notwendig, dass Menschen mit Behinderung die Möglichkeit bekommen, einen Job am ersten Arbeitsmarkt zu finden, um eben Armut vorzubeugen. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
Es gibt in Österreich einige Unterstützungsleistungen, die dies zum Ziel haben. Auf der einen Seite gibt es die persönliche Assistenz am Arbeitsplatz, die auch ich in Anspruch nehme – ohne meine persönlichen Assistentinnen könnte ich meinen Alltag nicht bestreiten und vor allem auch meinen Beruf gar nicht erst ausüben –, es gibt aber auch die Neba-Dienstleistungen. Darunter fallen das Jobcoaching, das Jugendcoaching, Ausbildungsfit und auch die Arbeitsassistenz.
Aber nicht nur die Bildung und Weiterbildung und Ausbildung von Menschen mit Behinderungen ist entscheidend, sondern es ist auch wichtig, dass Unternehmerinnen und Unternehmern aufgezeigt wird, wie wertvoll und sinnvoll es ist, wenn sie Menschen mit Behinderungen in ihren Unternehmen einstellen. Hierfür gibt es das Betriebsservice. Abgestimmt auf den Betrieb, die Anforderungen und Bedürfnisse berät das Betriebsservice gezielt über die Möglichkeiten der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen und welchen Nutzen ein Unternehmen daraus ziehen kann.
Menschen mit Behinderungen wollen kein Mitleid oder Bevorzugungen. Wir wollen Gerechtigkeit und die Chance, unsere Fähigkeiten auch tatsächlich zeigen zu können. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie der Abgeordneten Matznetter, Rauch und Scherak.)
17.42
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Hechenberger. – Bitte.
Abgeordneter Ing. Josef Hechenberger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Herren Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher hier und auch zu Hause vor den Bildschirmen! Diese Bundesregierung ist angetreten, um besonders jenen Menschen unterstützend zur Seite zu stehen, die es besonders schwer haben. Gerade mit dem heutigen Teuerungsausgleich versucht man, denke ich, diese massiven Veränderungen und Verschärfungen für die Familien abzufedern.
Aber auch weitere Punkte, die man zu verbessern versucht, sind in dem Programm. Bereits im letzten Jahr haben wir es geschafft, das fiktive Ausgedinge der bäuerlichen Pensionistinnen und Pensionisten von 13 Prozent auf 10 Prozent zu senken. (Beifall bei der ÖVP.) Mit der ökosozialen Steuerreform, mit der viele Impulse gesetzt werden, die gerade für die Zukunft entscheidend sind, tut sich eine weitere Möglichkeit auf, für jene Bauernpensionistinnen und -pensionisten, die eine besonders geringe Pension bekommen, das fiktive Ausgedinge noch einmal von 10 Prozent auf 7,5 Prozent abzusenken und so wirklich ein Signal zu senden an jene Betriebe und jene Familien, die in ihrem
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