Sieghart (bis 1895 Singer), Rudolf Dr. iur.
Biografie
geb. 18.03.1866 Troppau/Opava/Opawa, Schlesien
gest. 04.08.1934 Luzern, Schweiz
jüd.; 1895 röm.-kath.
Vater: Leopold Singer († 1879), Rabbiner und Religionslehrer
verh. 1894 Mathilde Grünhut († 1911), 2 Töchter
bis 1883 Gymnasium in Troppau; 1883-1887 Studium Rechtswissenschaft Universität Wien; 1892 Dr. iur. Wien
1884 im Partei- und Pressebüro der Vereinigten (Deutschen) Linken in Wien, 1890 dessen Leiter; 1894 Konzipist bei der niederösterr. Finanzlandesdirektion; Ende 1894 dem Finanzministerium zugeteilt, 1897 Steuerinspektor, 1897 Ministerial-Vizesekretär; Dezember 1897 dem Ministerratspräsidium zugeteilt, 1899 Ministerialsekretär, 1900 Sektionsrat, 1902 Ministerialrat und Vorstand des Präsidialbüros, 1904 Sektionschef; 1910-1916 Gouverneur, 1919 Präsident der Österr. Boden-Creditanstalt in Wien; 1929 Rücktritt nach Zahlungsunfähigkeit der Bank; 1900 Privatdozent für politische Ökonomie Universität Wien; seit 1910 im Verwaltungsrat zahlreicher Industrieunternehmen
Sonstiges: 1895 mit der Konversion Änderung des Familiennamens; Schwiegersohn von Karl Samuel Grünhut
Mitglied des Herrenhauses 26.02.1912 (auf Lebenszeit)
Verfassungspartei
Memoiren: Die letzten Jahrzehnte einer Großmacht. Menschen, Völker, Probleme des Habsburger-Reichs (Berlin 1932)
Lit.: ÖBL; NDB; BLBL; DBA; JBA; Ableitinger, Sieghart