Sternberg, Adalbert Graf

Biografie

geb. 14.01.1868 Pohořelitz/Pohořelice, Bezirk Ungarisch Hradisch/Uherské Hradiště, Mähren

gest. 25.04.1930 Sanatorium Fürth, Wien

röm.-kath.

Vater: Leopold Graf St. († 1899), General und Herrschaftsbesitzer

ledig

Jesuitenkolleg Kalksburg (heute Stadt Wien); Obergymnasium in Ungarisch Hradisch, Mies/Stříbro und bis 1886 in Böhmisch Leipa/Česká Lípa (beide Böhmen) als Privatist; 1890-1891 Studium Rechtswissenschaft (Nationalökonomie) Universität Strassburg (Elsaß-Lothringen, heute Frankreich) ohne Abschluss

seit 1895 schriftstellerisch und journalistisch tätig, 1899-1900 Zeitungskorrespondent im Burenkrieg, kurzfristig in englischer Gefangenschaft; seit 1902 Verwalter der Fürst Metternichschen, der Fürst Salmschen und der Güter seines Bruders Leopold Albert; 1902-1916 Präsident der Ostrauer Bergwerksgesellschaft, nach der Fusion 1916 Verwaltungsrat der Ostrauer Berg- und Hüttengesellschaft; Reserveoffizier (1888 Leutnant d.R.), 1893 (nach einem Selbstmordversuch) Ablegung der Offizierscharge, 1898 Wiederernennung zum Leutnant; 1902 Verlust der Offizierscharge nach einer Spielaffäre, 1909 Rehabilitierung; August 1914 Wiederernennung zum Leutnant d.R., Kriegsdienst zunächst als Ordonnanzoffizier, 1915 Oberleutnant, 1916 Fliegeroffizier, 1917 Rittmeister, März 1918 vom Militärdienst enthoben; freier Schriftsteller meist in Wien, 1919-1920 Herausgeber der Monatsschrift "Tagesfragen", Februar-August 1929 von "Sternberg's Halbmonatsschrift. Organ für Politik und Volkswirtschaft, Religion, Kunst, Literatur und Geschichte"; mehrfach wegen Beleidigung verurteilt, 1923, 1924 und 1925 jeweils kurzfristig als tschechoslowakischer Staatsbürger Ausweisung aus Österreich (in Verbindung mit Duellforderungen)

nach 1918 Präsident des Verbands der Fideikommissagnaten (sic!) in der Tschechoslowakei

Sonstiges: Sohn von Leopold, Bruder von Leopold Albert Graf Sternberg; Schwager von Hugo Leopold Franz Fürst Salm-Reifferscheidt

Mitglied des Abgeordnetenhauses 1904-1911

X. Legislaturperiode 08.03.1904-30.01.1907 (Nachwahl nach Tod von Jan Jaroš)

Böhmen, Landgemeinden 16 Königgrätz, Jaroměř, Neustadt, Opočno, Náchod, Böhmisch-Skalitz, Eipel, Polic

XI. Legislaturperiode 17.06.1907-30.03.1911

Böhmen 42, Landgemeinden Jaroměř ohne die Ortsgemeinden Grabschütz, Heřmanitz, Kleinbock, Lititsch, Prode, Salnai, Schlotten und Westetz, Böhmisch Skalitz, Eipel, Politz, sowie aus dem Gerichtsbezirk Königinhof a.d. Elbe die Ortsgemeinden Daubrawitz, Lipnitz, Nowoles, Weißtřemeschna und Werdek

Klubmitgliedschaft: 1904 fraktionslos; 1907 fraktionslos, seit 25.11.1910 (Konstituierung) im Jednotný klub český (Einheitlicher Böhmischer Klub) [unabhängiger tschechischer Agrarier]

Lit.: ÖBL; DBA; Freund 1907; Wilhelm; Rochelt, Sternberg; Steuer, Sternberg; Luft; Cestami křesťanské politiky; KA, Qualifikationslisten K. 3342


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