Strobach, Antonín Dr. iur.
Biografie
geb. 03.07.1814 Prag, Böhmen
gest. 22.11.1856 Prag, Böhmen
röm.-kath.
Vater: Johann (Jan) St. († 1861), Müller
verh. 1849 Franziska Duras, 2 Söhne, 1 Tochter
Volksschule und akademisches Gymnasium in Prag; 1834-1838 Studium Rechtswissenschaft Universität Prag; 1841 Dr. iur. Prag
1838 Advokaturskonzipient und Rechtspraktikant am Kriminalgericht, 1839 Konzeptspraktikant am Fiskalamt, 1842 Auskultant am Landrecht in Prag; 1848 Hauptmann der Nationalgarde und Mitglied des Nationalausschusses in Prag; Dezember 1848 Appellationsrat, 1850 Oberlandesgerichtsrat in Prag, 1853 pensioniert (gemeinsam mit dem General-Prokurator in Prag und weiteren Räten nach einem Freispruch in einem Majestätsbeleidigungsprozess); 1854 Advokat in Prag
1845 Mitgründer der Beseda Měšťanská (Bürgerressource) in Prag
April-Mai 1848 Bürgermeister von Prag
Sonstiges: Vater von Zdeněk Strobach (1850-1910), Advokat in Prag und 1885-1895 Mitglied des böhmischen Landtags
Abgeordneter des Reichstags 17.07.1848-07.03.1849 (nach Ernennung zum Appellationsgerichtsrat Ausschreibung einer Neuwahl aufgrund der gesetzlichen Bestimmung, dass bei einer Ernennung oder Beförderung im öffentlichen Dienst eine neue Wahl durchzuführen ist; am 9.1.1849 wiedergewählt)
Böhmen, Prag 1. Wahlbezirk
auch gewählt in Böhmen, Pisek, dort Mandatsverzicht
parlamentarische Funktionen
20.7.-17.8.1848 Erster Vizepräsident
17.8.-11.10.1848 (er flüchtete am 6.10.1848 aus Wien ohne zurückzutreten), 20.12.1848-20.1.1849 Präsident
7.2.1849 Verfassungsausschuss
Klubmitgliedschaft: November 1848 Österreichisch-Slawischer Klub (Obmann)
Lit.: ÖBL; Wurzbach; CSBA; Navrátil, Almanach právníků; Schmidt, Appellations-Gericht; Světozor (Prag) v. 20.8.1869; AVA, Justizministerium K. 2452