News in einfacher Sprache 22.05.2023, 13:57

30 Jahre Anerkennung der Roma als Volksgruppe in Österreich

Im Parlament fand eine Festveranstaltung zum Internationalen Roma-Tag statt. Es wurde gefeiert, dass die Volksgruppe der Roma in Österreich nun schon seit 30 Jahren als autochthone Volksgruppe gilt.

Autochthone Volksgruppen sind Menschen, die in Österreich leben und die österreichische Staatsbürgerschaft haben. Ihre Muttersprache ist aber nicht Deutsch. Sie gelten als Minderheit und bekommen besondere Rechte, mit denen ihre Kultur geschützt werden soll. Zu den autochthonen Volksgruppen gehören außer den Roma auch die kroatische, die slowenische, die ungarische, die tschechische und die slowakische Volksgruppe.

Romani Rose warnte vor wachsender Feindlichkeit gegenüber Roma

Bundesratspräsident Günter Kovacs und Susanne Raab sagten bei der Festveranstaltung: Die Anerkennung der Roma als Volksgruppe vor 30 Jahren war ein wichtiges Ereignis in der österreichischen Minderheitenpolitik. Susanne Raab ist Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt, und sie ist zuständig für die Volksgruppen.

Als Redner war auch Romani Rose eingeladen. Er ist der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Er warnte vor dem Wachsen der Feindlichkeit gegenüber Roma und Sinti in Europa. Er sagte: Diese Feindlichkeit ist eine Gefahr für die Gesellschaft, den Rechtsstaat und die Demokratie.

Mit Bildung gegen Vorurteile ankämpfen

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sagte in seiner Rede: Es gibt noch viele kulturell geprägte Vorurteile gegenüber Roma. Um diese Vorurteile zu bekämpfen, braucht es konsequente und langfristige Bildungsangebote.

Es soll dieses Jahr am 2. August zum ersten Mal einen nationalen Gedenktag für die im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti geben. Alle Redner:innen begrüßten die Einführung des Gedenktages und waren der Meinung, dass es auch ein eigenes Mahnmal zu diesem Ereignis geben soll.

Bühnengespräch über die Zukunft von Roma und Sinti in Europa

In einem Bühnengespräch diskutierten gemeinsam:

  • die Botschafter Tschechiens, Ungarns und der Slowakei,
  • Emmerich Gärtner-Horvath, der Vorsitzende des Volksgruppenbeirats der Roma und
  • die Politologin Mirjam Karoly

Sie sprachen über die Zukunft der Volksgruppenpolitik für Roma und Sinti in Europa und welche Chancen, Möglichkeiten und Entwicklungen es hier gibt.

Das Béla Horváth Ensemble begleitete die Festveranstaltung musikalisch.

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