News in einfacher Sprache 19.03.2024, 22:25

Ausstellung über Juden-Hass: "Tacheles reden" mit neuen Videos

Jüdische Jugendliche sprechen in den Videos über ihr Leben. Sie erzählen über Vorfälle, bei denen sie wegen ihrer Religion schlecht behandelt wurden.

Antisemitismus bedeutet Juden-Feindlichkeit. In der Ausstellung geht es um die Geschichte der Juden-Feindlichkeit in Österreich.

Die Ausstellung zeigt: 

  • wie Juden-Feindlichkeit heute aussehen kann
  • dass Juden-Feindlichkeit aus dem Christentum kommt
  • wie sich Juden-Feindlichkeit entwickelt hat
  • dass im Holocaust die Regeln der Gesellschaft nicht gegolten haben
  • wie wichtig die Erinnerung an den Holocaust ist, um gut mit der heutigen Juden-Feindlichkeit umzugehen

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden Millionen Menschen ermordet, weil sie jüdisch waren. Das nennt man Holocaust.

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Das Parlament wurde renoviert. Seit die Bibliothek im Parlament wieder geöffnet ist, kann man dort eine Ausstellung ansehen: "Tacheles reden. Antisemitismus – Gefahr für die Demokratie".

Neuer Schwerpunkt: jüdisches Leben in Österreich

Jetzt wird die Ausstellung erweitert. Dafür hat das Parlament zusammengearbeitet mit der Israelitischen Kulturgemeinde Wien und mit der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem.

Sie haben 10 Videos mit jüdischen Jugendlichen gedreht. Die Jugendlichen erzählen über Gegenstände und Rituale. Sie erklären, welche Bedeutung die Gegenstände und Rituale haben.

Sie bringen zum Beispiel diese Gegenstände mit:

  • Eine Esther-Rolle. Das ist eine Schriftrolle, auf der die Geschichte der Königin Esther steht.
  • Eine Mesusa. Das ist eine kleine Schachtel, die am Türpfosten hängt. In der Schachtel ist eine Schriftrolle mit einem Gebet
  • Eine Seder-Platte. Das ist ein besonderer Teller. Er wird am Abend vor dem Pessach-Fest verwendet, einem der wichtigsten Feste im Judentum.

Eine Kippa ist eine jüdische Kopfbedeckung.

Juden-Feindlichkeit im Alltag

In den Videos geht es auch darum, wie die Jugendlichen in ihrem Alltag Juden-Feindlichkeit erleben.

Es gibt zum Beispiel die Gruppe Likrat. Das sind jüdische Jugendliche, die in Schulen über ihr jüdisches Leben erzählen und Fragen beantworten.

Die Jugendlichen haben selbst Erfahrung mit dem Judentum. Außerdem bekommen sie eine professionelle Schulung, damit sie gut mit schwierigen Situationen umgehen können.

Aber leider sind die Jugendlichen nicht immer willkommen. In den Videos erzählen sie zum Beispiel von einer Situation in einer Berufsschule. Am Ende der Frage-Runde sind die beiden jüdischen Jugendlichen aus der Klasse gegangen. Sie haben sich noch einmal umgedreht und gesehen, dass ein Jugendlicher seinen rechten Arm hebt. Er hat den Hitler-Gruß gemacht. Die anderen haben gelacht, niemand hat etwas dagegen gesagt.

Die beiden jüdischen Jugendlichen haben die Schule schnell verlassen. Sie haben den Schüler nicht angezeigt. Aber sie haben den Lehrkräften von dieser Erfahrung erzählt.

Was der Staat gegen Juden-Feindlichkeit tut

In den neuen Teilen der Ausstellung sieht man auch, was der Staat Österreich und die Gesellschaft gegen Juden-Feindlichkeit tun.

Die Ausstellung zeigt,

  • wie Juden-Feindlichkeit heute aussieht.
  • wie Juden-Feindlichkeit funktioniert.
  • was jeder Mensch tun kann, wenn er Juden-Feindlichkeit beobachtet oder erlebt.

Man kann das Parlament und die Ausstellung gratis besuchen. Das Gebäude ist barrierefrei.

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