News in einfacher Sprache 12.01.2023, 14:16

Neue Werke in neuen Räumen: zeitgenössische Kunst im Parlament

Durch die Sanierung sind im Parlamentsgebäude neue Räume entstanden. Sie wurden mit zeitgenössischer Kunst gefüllt.

Schon bisher gab es Kunst im Hohen Haus. Das bestehende künstlerische Angebot im Haus wurde nun erweitert.

Ausgesucht hat die Werke Hans-Peter Wipplinger, der Direktor des Leopold-Museums. Wipplinger hat österreichische Künstler:innen eingeladen, ihre Projekte vorzustellen. Diese Arbeiten wurden dann mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt und den Fraktionen im Parlament präsentiert. 

12 neue Werke wurden für das neue Haus ausgewählt. Darunter sind zum Beispiel die acht Spiegelscheiben der Künstlerin Eva Schlegel. Sie haben einen Durchmesser von 140 Zentimetern und hängen nun im Vestibül in einer Höhe von 17 Metern von der Decke. Die Scheiben sind so angeordnet, dass sie Details des Raumes spiegeln. 
Eine kleinere Skulptur aus Spiegelscheiben finden Sie im Restaurant im Dachgeschoß. 

In einem ursprünglichen Kellerraum wurde das neues Café des Hauses eingerichtet. Dort hängen Fotografien von Lea Sonderegger. Sie hat das Aussiedeln, das Ausräumen und das Aufräumen vor Beginn der Bauarbeiten im Parlament festgehalten.  

Öffentlich zugänglich ist die schon vom Architekten Theophil Hansen eingerichtete Bibliothek des Parlaments. Sie ist Ort der Videoinstallation "Die Vertreibung der Vernunft" von Peter Weibel - Stichwort "Bücherverbrennung". Weibel hat dafür 5.000 Kurzbiografien zusammengefasst. Es sind die Lebensgeschichten von Vertriebenen und Ermordeten, viele mit jüdischen Wurzeln, aber auch politisch Verfolgten in der Zeit des Nationalsozialismus.

Im Empfangssalon des Parlaments steht das mit Blattgold verzierte Klavier. Es wird umrahmt von den „Interferenzen“ des Künstlers Heimo Zobernig. Das sind Bildtafeln in den Farben blau, indigo, türkis und violett. Wenn man an ihnen vorbeigeht, verändert sich die Farbwirkung, bewirkt von den in die Farben eingemischten Kristallplättchen.

Alle Werke sind beschildert. Informationen dazu kann man auch mit QR-Code abrufen. 

Die Kunst im sanierten Parlament hat rund 1,8 Millionen Euro gekostet. Das sind knapp 0,5% der Kosten für die Sanierung des gesamten Parlamentsgebäudes.