News in einfacher Sprache 16.03.2023, 14:30

Verleihung im Parlament: Simon-Wiesenthal-Preis 2022

Zum 2. Mal wurde im Parlament der Simon-Wiesenthal-Preis verliehen: für zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und für die Aufklärung über den Holocaust.

Antisemitismus ist die feindliche Einstellung gegenüber Menschen mit jüdischem Glauben. Der Holocaust ist die Vernichtung von Menschen mit jüdischem Glauben während des 2. Weltkriegs.

Es gab großes internationales Interesse am Simon-Wiesenthal-Preis: mehr als 260 Bewerbungen aus mehr als 30 Ländern. Zum Beispiel aus Israel, den USA, Argentinien, Peru und Südafrika. Für den Simon-Wiesenthal-Preis stehen insgesamt 30.000 Euro zur Verfügung. Für den Hauptpreis bekommt man 15.000 Euro. Die Gewinnerinnen und Gewinner der anderen Kategorien bekommen jeweils 7.500 Euro. 
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für ihren wertvollen Dienst im Kampf gegen den Antisemitismus.

Hauptpreis an israelisches Projekt

Den Hauptpreis erhielt die israelische Initiative Zikaron BaSalon. Der Name der Initiative bedeutet: Gedenken im Wohnzimmer. Dabei laden Menschen zu sich nach Hause in ihre Wohnzimmer ein. Dort geben sie Überlebenden des Holocaust die Möglichkeit, dass sie ihre Erinnerungen an die Zeit des Holocaust teilen. 

Kategorie: Aufklärung über den Holocaust

Den Preis in der Kategorie "Aufklärung über den Holocaust" erhielt Waltraud Barton mit ihrem Verein IM-MER. Dieser Verein bewahrt das Gedenken an über 10.000 Österreicherinnen und Österreicher, die in Minsk und dem Vernichtungslager Maly Trostinec ermordet wurden.

Kampf gegen Antisemitismus

Für seinen Kampf gegen Antisemitismus würdigten die Jury und die Kommission Mohammed S. Dajani Daoudi. Er klärt jüdische Studentinnen und Studenten in Israel über die Nabka auf. Das ist die Vertreibung und Flucht der Palästinenserinnen und Palästinenser aus Palästina im Jahr 1948. Er klärt auch palästinensische Studentinnen und Studenten über den Holocaust auf.

Ehrung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen

Folgende Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wurden geehrt: Wanda Albińska aus Polen, Lucia Heilman aus Österreich, Tswi Herschel aus Israel und Jackie Young aus Großbritannien.

Lucia Heilmann sprach auch mit Katharina von Schnurbein und Racheli Kreisberg über die Bedeutung und die Zukunft der Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. 
Katharina von Schnurbein ist Vorsitzende der Jury für den Wiesenthal-Preis und Antisemitismus-Beauftragte der EU-Kommission. 
Racheli Kreisberg ist die Enkelin von Simon Wiesenthal. 
Zu Ehren des verstorbenen Journalisten und Simon-Wiesenthal-Preisträgers Karl Pfeifer las die Schauspielerin Martina Ebm aus seinen Aufzeichnungen. Diese sind in einem Buch erschienen. Er wollte dieses Buch eigentlich selbst im Parlament präsentieren.