Parlamentskorrespondenz Nr. 286 vom 11.03.2021

Kurzarbeitsbericht: Bis Oktober 2021 rund 9,09 Mrd. € an Kurzarbeitshilfen ausbezahlt

Minister Kocher legt dem Nationalrat Kurzarbeitsberichte vor

Wien (PK) – Dem Ausschuss für Arbeit und Soziales wurden Berichte gemäß Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz (AMPFG) über die Umsetzung der Kurzarbeit seit Beginn der Corona-Pandemie vorgelegt. Arbeitsminister Martin Kocher liefert damit Informationen über das Ausmaß der Arbeitsmarktmaßnahmen für die abgeschlossenen und laufenden Kurzarbeitsprojekte. Dabei wurden bis Oktober 2021 rund 9,09 Mrd. € ausbezahlt.

Im Zuge der Corona-Pandemie mehr als 1,2 Mio. Menschen in Kurzarbeit

Insgesamt befanden sich im Berichtszeitraum Jänner 2020 bis Jänner 2021 (III-261 d.B.) insgesamt 1.225.893 Mio. Menschen zumindest einmal in Kurzarbeit. Der Frauenanteil betrug dabei 43,6%. Fast ein Viertel (24,8%) der ArbeitnehmerInnen in Kurzarbeit ist in der Warenproduktion tätig. Weitere 23,3% der AnspruchnehmerInnen betreffen den Handel und KFZ-Werkstätten und als drittgrößte betroffene Branche waren 11,2% der KurzarbeitsbezieherInnen in der Beherbergung und Gastronomie tätig. Den Höhepunkt erreichte das Kurzarbeitsmodell im April 2020. Dort befanden sich über 1 Mio. Menschen gleichzeitig in Kurzarbeit. Der Bericht hält fest, dass sich die Zahl der geförderten Personen durch rückwirkende Änderungen der Ausfallstunden noch ändern könne. Von deutlichen Änderungen sei laut Bericht allerdings nur noch für die Monate November und Dezember 2020 sowie Jänner 2021 auszugehen.

Bis Jänner 2021 wurden über 5,9 Mrd. € an Kurzarbeitshilfen ausbezahlt

An Kurzarbeitshilfen wurden im gesamten Zeitraum 5.918.664.162 € ausbezahlt. Die vollständige Budgetbelastung - inklusive der noch offenen Verpflichtungen - liegt per Ende Jänner 2021 bei 10.467.277.060 €. Die meisten Zahlungen wurden mit insgesamt 2,2 Mrd. € im Juni 2020 fällig, da dort die Beihilfen für den stärksten Kurzarbeitsmonat April abgerechnet und freigegeben wurden, wird erläutert. In der Bundesländerverteilung stehen Wien mit 1,4 Mrd. € und Oberösterreich mit 1,2 Mrd. € an der Spitze, verrät der Bericht.

Abgerechnete Ausfallstunden liegen bei über 329 Mio. Stunden

Bei der Zahl der verrechneten Ausfallstunden durch die Kurzarbeit spiegelt sich im Wesentlichen die monatliche Verteilung der betroffenen Personen wider. So ist auch hier der stärkste Monat der April 2020 mit 93.864.958 Stunden. Die meisten Ausfallstunden wurden ebenfalls in den Branchen Warenproduktion, Handel sowie Beherbergung und Gastronomie abgerechnet, wobei letztere insbesondere im zweiten Halbjahr 2020 als deutlicher Spitzenreiter galt. In der COVID-19-Kurzarbeitsphase 3, beginnend mit 1. Oktober 2020, wurden in dieser Branche 16.202 Betriebe gefördert. Insgesamt wurden bis Jänner 2021 bei 115.070 Betrieben Kurzarbeitshilfen verbucht.

Daten inklusive Februar 2021

Bis Ende Februar haben sich die Zahlungen für COVID-19-Kurzarbeit auf über 6,4 Mrd. € erhöht, wie aus dem COVID-19-Kurzarbeitsbericht für Februar 2021 (III-278 d.B.) hervorgeht. Insgesamt betrug die Budgetbelastung – inklusive der noch offenen Verpflichtungen – mit Ende Februar rund 10,77 Mrd. €.  Auch die Anzahl der Personen, die zumindest einmal in Kurzarbeit waren, hat sich auf 1.247.506 erhöht, der Frauenanteil betrug 43,8%. Weiterhin waren die Branchen Warenproduktion, Handel sowie Beherbergung und Gastronomie am stärksten betroffen. Im Bundesländervergleich waren nach wie vor Wien mit über 1,5 Mrd. € und Oberösterreich mit rund 1,2 Mrd. € ausbezahlten Kurzarbeitshilfen an der Spitze. Die verrechneten Ausfallsstunden haben sich insgesamt auf 343.484.656 erhöht. Auch die Zahl der Betriebe, bei denen Kurzarbeitshilfen verbucht wurden, hat zugenommen und lag mit Ende Februar bei 116.567 Betrieben.

Daten inklusive März 2021

Die Zahlungen für COVID-19-Kurzarbeit haben sich bis Ende März auf über 7,15 Mrd. € erhöht, berichtet Arbeitsminister Kocher im COVID-19-Kurzarbeitsbericht für März 2021 (III-304 d.B.). Auch die insgesamte Budgetbelastung inklusive noch offener Verpflichtungen hat sich erhöht und beträgt nunmehr rund 10,776 Mrd. €. Insgesamt wurden 1.268.305 Personen durch Kurzarbeit gefördert, der Frauenanteil hat sich leicht erhöht auf 43,9%. Unverändert an der Spitze sind die Branchen Warenproduktion, Handel und Beherbergung und Gastronomie. Im Bundesländervergleich haben seit Anfang des Jahres 2021 Unternehmen in Wien und Niederösterreich die meisten Kurzarbeitsbeihilfen erhalten. Insgesamt wurde mit Ende März in 117.242 Betrieben COVID-19-Kurzarbeit verbucht.

Daten inklusive April 2021

Mit Ende April 2021 wurden über 7,64 Mrd. € für COVID-19-Kurzarbeit ausbezahlt, wie aus dem Bericht des Arbeitsministers für April 2021 hervorgeht (III-328 d.B.). Die insgesamte Budgetbelastung inklusive noch offener Verpflichtungen beträgt rund 10,84 Mrd. €. Die Zahl der geförderten Personen hat sich leicht erhöht und beträgt mit Ende April 1.273.170. Der Frauenanteil liegt weiterhin bei 43,9%. Keine Veränderung gab es bei den am stärksten betroffenen Branchen und Bundesländern – Warenproduktion, Handel und Beherbergung und Gastronomie sowie Wien und Niederösterreich liegen weiterhin an der Spitze. 117.604 Betriebe haben für ihre MitarbeiterInnen Kurzarbeit in Anspruch genommen.

Daten inklusive Mai 2021

Bis Ende Mai 2021 haben sich die Zahlungen für COVID-19-Kurzarbeit auf knapp 8,1 Mrd. € erhöht. Das geht aus dem Bericht des Arbeitsministers für Mai 2021 hervor (III-357 d.B.). Inklusive noch offener Verpflichtungen liegt die Budgetbelastung nun bei 11,18 Mrd. €. Leicht erhöht hat sich die Zahl der geförderten Personen, die nun bei 1.278.399 liegt. Der Frauenanteil beträgt unverändert 43,9%. Nach wie vor am stärksten betroffen sind die Branchen Warenproduktion, Handel und Beherbergung und Gastronomie. Wien und Niederösterreich liegen im Bundesländervergleich weiter an der Spitze. In 118.118 Betrieben wurden Ausfallsstunden mit COVID-19-Kurzarbeit verbucht.

Daten inklusive Juni 2021

Mit Ende Juni 2021 haben sich die Ausgaben für COVID-19-Kurzarbeit laut dem Bericht aus dem Arbeitsministerium (III-380 d.B.) auf rund 8,59 Mrd. € erhöht. Die insgesamte Budgetbelastung inklusive noch offener Verpflichtungen wird nunmehr mit rund 10,94 Mrd. € angegeben. Gefördert wurden mit Ende Juni 2021 insgesamt 1.284.859 Personen, 44% davon waren Frauen. Die Branchen Warenerzeugung, Handel und Beherbergung und Gastronomie liegen weiterhin an der Spitze. Im Bundesländervergleich haben weiterhin Wien und Niederösterreich den größten Anteil. Insgesamt waren 118.410 Betriebe betroffen.

Daten inklusive Juli 2021

Die Zahlungen für COVID-19-Kurzarbeit haben sich bis Ende Juli 2021 auf rund 8,85 Mrd. € erhöht, wie aus dem Bericht des Arbeitsministers hervorgeht (III-406 d.B.). Inklusive noch offener Verpflichtungen beträgt die Budgetbelastung mit Ende Juli 2021 rund 10,25 Mrd. €. Insgesamt gefördert wurden 1.287.080 Personen aus 118.274 Betrieben. Unverändert bleibt der Frauenanteil mit 44%, auch im Branchen- und im Bundesländervergleich gibt es keine Änderungen.

Daten inklusive August 2021

Bis Ende August 2021 haben sich die Ausgaben für COVID-19-Kurzarbeit auf rund 8,98 Mrd. € erhöht. Die insgesamte Budgetbelastung inklusive noch offener Verpflichtungen beträgt mit Ende August 2021 rund 10,24 Mrd. €. Das geht aus einem Bericht des Arbeitsministers hervor (III-436 d.B.). Seit März 2020 wurden insgesamt 1.288.670 Personen in Kurzarbeitsprojekte einbezogen, der Frauenanteil beträgt 44,1%. Im Bundesländervergleich sind weiterhin Wien und Niederösterreich an der Spitze. Beherbergung und Gastronomie, der Handel sowie die Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sind in der Phase 5 der Kurzarbeit die am stärksten betroffenen Branchen.

Daten inklusive September 2021

Die Ausgaben für COVID-19-Kurzarbeit haben sich mit Ende September 2021 weiter erhöht und betragen rund 9,04 Mrd. €. Inklusive noch offener Verpflichtungen liegt die Budgetbelastung bei 10,26 Mrd. €, wie aus dem Bericht des Arbeitsministers hervorgeht (III-462 d.B.). Die Zahl der betroffenen Personen hat sich leicht erhöht auf 1.289.420. Der Frauenanteil liegt unverändert bei 44,1%. Auch im Bundesländer- und im Branchenvergleich gibt es keine Veränderungen.

Daten inklusive Oktober 2021

Wie der Bericht des Arbeitsministers von Oktober 2021 (III-494 d.B.) zeigt, haben sich die Ausgaben für Kurzarbeit bis Ende Oktober auf rund 9,09 Mrd. € erhöht. Die gesamte Budgetbelastung mit noch offenen Verpflichtungen beträgt rund 10,34 Mrd. €. Insgesamt betroffen waren 1.289.243 Personen mit einem unveränderten Frauenanteil von 44,1%. Weiterhin sind die Branchen Warenerzeugung, Handel sowie Beherbergung und Gastronomie am stärksten betroffen. Wien und Niederösterreich sind im Bundesländervergleich weiterhin an der Spitze. (Schluss) gun/kar