Parlamentskorrespondenz Nr. 966 vom 02.09.2021

Österreichische Weltraumpolitik soll ein klares Profil bei Nachhaltigkeit und Standortsicherung entwickeln

Gewessler legt dem Nationalrat Bericht zur Österreichischen Weltraumstrategie 2030+ vor

Wien (PK) – Nachhaltigkeit und der intensive Austausch zwischen dem Weltraum- und dem Nicht-Weltraumsektor sind für Bundesministerin Leonore Gewessler zentrale Elemente der österreichischen Weltraumstrategie der nächsten Jahre. Weltraumtechnologie gehört zu den Schlüsseltechnologien, die einen wesentlichen Beitrag zum ambitionierten Ziel der österreichischen Bundesregierung, für Österreich bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen, leisten können, hält die Ministerin in ihrem Vorwort zu einem Bericht an den Nationalrat über die aktuelle Weltraumstrategie Österreichs fest (III-389 d.B.).

Vision für eine nachhaltige Weltraumpolitik

Die vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) vorgestellte "Österreichische Weltraumstrategie 2030+" baut auf einer umfassenden "Vision für den österreichischen Weltraumsektor 2030+" auf. Diese Vision soll Österreich im kommenden Jahrzehnt zum Vorreiter in der Nutzung des Weltraums für umfassende Nachhaltigkeit, insbesondere im Klima- und Umweltschutz im internationalen Maßstab werden. Teil dieser Profilbildung Österreichs im Weltraumsektor müssen etwa Satelliten mit Technologie "Made in Austria" sein, die über den Zustand der Erde Auskunft geben, heißt es im Bericht des BMK. Daten aus dem All sollen die grüne und digitale Transformation der Gesellschaft unterstützen. AkteurInnen aus verschiedenen Disziplinen und Branchen von Wirtschaft, Wissenschaft und des öffentlichen Sektors in Österreich sollen im Rahmen einer umfassenden Weltraumstrategie intensiv zusammenarbeiten. Bis 2030 soll nach diesen Vorstellungen Österreich seinen Standortvorteil als neutraler Hub der internationalen Weltraumpolitik deutlich gestärkt haben und damit zum Treffpunkt des europäischen und internationalen Austausches werden. Im Idealfall würde Österreich damit wesentlich zur Konsensbildung über Nachhaltigkeit im Weltraum und in der Weltraumwirtschaft beitragen.

Weltraumstrategie formuliert sechs übergeordnete Ziele

Sechs Ziele sollen diese Vision für den Weltraumsektor bis 2030 Wirklichkeit werden lassen. Das BMK hat zu diesen übergeordneten Zielen jeweils Teilziele und kurz- bis langfristige Maßnahmen definiert, die in seinen Zuständigkeitsbereich fallen. Im Laufe der Umsetzung sollen diese Ziele und Maßnahmen noch ergänzt bzw. erweitert werden, heißt es im Bericht.

Erstes übergeordnetes Ziel ist die nachhaltige Entwicklung auf der Erde und im Weltall. Als weiteres Ziel wird ein wettbewerbsfähiger Weltraumsektor mit hoher Wertschöpfung und nachhaltigen Arbeitsplätzen in Österreich angestrebt. Als drittes Ziel formuliert die Strategie die Erreichung von wissenschaftlicher Exzellenz für die Erforschung des Weltalls und der Erde. Ziel Vier steht unter dem Titel "Weltraum für alle Lebensbereiche". Das bedeutet unter anderem, dass Satellitendaten und –signale als integraler Bestandteil des Alltags selbstverständlich werden und auf einfache Weise für hochwertige Dienstleistungen genutzt werden können. Fünftes Ziel ist die Förderung von Talenten und Diversität in einem florierenden und innovativen Weltraumsektor und der Ausbau des Angebots an weltraumrelevanter Aus- und Weiterbildung. Ziel Sechs formuliert schließlich das Bestreben nach einem Weltraumdialog mit der Bevölkerung, der unter den BürgerInnen ein hohes Bewusstsein für die Rolle und Bedeutung des Weltraumsektors im Alltag jedes und jeder einzelnen schafft. Dazu sollen bereits bestehende spezifische Informationsangebote erweitert und neue Formate ins Leben gerufen werden. (Schluss) sox