Parlamentskorrespondenz Nr. 109 vom 02.02.2023

Agrarmarketingbeiträge beliefen sich 2021 auf 19,2 Mio. €

AMA-Marketing legt Tätigkeitsbericht für das Jahr 2021 vor

Wien (PK) – Laut dem Tätigkeitsbericht der AMA-Marketing für das Jahr 2021 (III-814 d.B.) zählen weiterhin die Förderung des Absatzes von land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, die Erschließung und Pflege von Märkten für diese Erzeugnisse im In- und Ausland, die Verbesserung des Vertriebes und der Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse sowie die Vermittlung von relevanten Informationen für die Verbraucher:innen hinsichtlich Qualität und sonstiger Produkteigenschaften dieser Erzeugnisse zu ihren zentralen Aufgaben.

Den Großteil ihrer Einnahmen bezieht die AMA-Marketing aus Agrarmarketingbeiträgen. Laut dem Bericht standen daraus im Jahr 2021 Einnahmen von rund 19,2 Mio. € zur Verfügung (2020: 18,9 Mio. €). Größte Beitragsgeber blieben 2021 die Bereiche Milch (9,52 Mio. €), Fleisch (5,46 Mio. €) sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln (2,26 Mio. €).

Beim Bio-Anteil je Produktgruppe gab es gegenüber 2020 nur leichte Veränderungen. Bei der Milch kam es zu einem leichten Rückgang auf 17,75 % (2020: 18,76 %). Auch bei Rindern sank die Bio-Quote leicht auf 17,4 % (2020: 17,54 %), bei Schweinen konnte ein minimaler Anstieg auf 4,04 % (2020: 3,84 %) verzeichnet werden. Leichte Zugewinne gab es bei Obst, dort betrug der Bio-Anteil 2021 26,1 % (2020: 25,63 %). Demgegenüber steht ein leichter Rückgang bei Gemüse auf 11,2 % (2020: 12,15 %), informiert der Bericht.

42.562 landwirtschaftliche Betriebe im AMA-Gütesiegel-Programm eingebunden

Die zentrale Rolle für die praktische Umsetzung der Aufgaben der AMA-Marketing bestand auch 2021 aus der Qualitätssicherung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Form von Richtlinienentwicklung und Produktzertifizierung. Insgesamt 42.562 landwirtschaftliche Betriebe waren im AMA-Gütesiegel-Programm eingebunden. Zur Überprüfung der Anforderungen fanden im Berichtszeitraum etwa 17.000 Vor-Ort-Kontrollen sowie rund 5.000 Produkt- und Rückstandsanalysen bei Lebensmitteln statt.

Die Auszeichnung mit dem AMA-Gütesiegel ist für Milch und Milchprodukte, für Rind-, Kalb-, Schweine-, Lamm-, Geflügel- und Ziegenkitzfleisch sowie Fleischerzeugnisse möglich. Dasselbe gilt für Eier, Obst, Gemüse und Speiseerdäpfel, für Fisch und Fischerzeugnisse, für sonstige Be- und Verarbeitungsprodukte sowie für Blumen und Zierpflanzen. Insgesamt 18 Richtlinien regeln die Anforderungen an die Verwendung des AMA-Gütesiegels, wobei es ein dreistufiges Kontrollsystem gibt. Hinzu kommen noch das AMA-Biosiegel sowie die AMA-Qualitäts- und Herkunftssicherungsrichtlinie für Direktvermarktung, Gastronomiebetriebe und Lebensmittelmanufakturen.

Laut dem Bericht bildete im Jahr 2021 das Thema Tierwohl durch die Verabschiedung des "Masterplan Schwein" einen besonderen Schwerpunkt zur laufenden Verbesserung der Prozessqualität von AMA-Gütesiegelerzeugnissen. Dabei wurden fünf Ziele festgelegt, wobei es etwa um freiwillige Module für mehr Platz im Stall, das sukzessive Umrüsten der Schweinemastbetriebe für ein endgültiges Aus von Vollspaltböden im AMA-Gütesiegel-Programm bis 2032, um die Steigerung des Bio-Anteils sowie um die Reduktion des Antibiotikaeinsatzes geht.

Export: Deutschland bleibt wichtigster Agrarhandelspartner

Was die Ausfuhr landwirtschaftlicher Produkte betrifft, gewinne diese ungebrochen an Bedeutung für die österreichische Exportwirtschaft, heißt es im Bericht. 2021 lukrierte der agrarische Außenhandel über alle Bereiche einen Umsatz von fast 14 Mrd. €, wobei nicht nur der EU-Binnenmarkt, sondern auch Drittländer zunehmend wichtiger werden. 2021 betrug der Anteil bereits mehr als ein Viertel der Agrarexporte. Deutschland ist mit Agrareinfuhren im Wert von 5,2 Mrd. €, also mehr als einem Drittel der gesamten agrarischen Exporte, der mit Abstand wichtigste Abnehmer Österreichs. Italien, die Niederlande und Ungarn folgen auf den Plätzen zwei bis vier der Top-Exportländer innerhalb der EU.

Die AMA-Marketing positionierte Lebensmittel aus dem "Land der Berge" auf internationalen Märkten als besonders natürlich und qualitativ hochwertig. Neben der Imagevermittlung und Informationstätigkeit über alpine Landwirtschaft komme der Absatzförderung eine wesentliche Bedeutung zu. Die Auswahl der Zielländer richte sich nach bereits bestehenden Handelsverbindungen, der Kaufkraft potenzieller Zielmärkte und handelspolitischen Rahmenbedingungen. Zudem würden Chancen, wie eine erhöhte Nachfrage nach Bioprodukten oder der Vorteil eines generell positiven Österreich-Images, genutzt, informiert die AMA-Marketing.

Je nach Intensität der Marktbearbeitung erstrecke sich die Palette der Aktivitäten von einer ganzjährigen Präsenz in einem gewissen Gebiet bis zu Messeauftritten einmal jährlich. Aufgrund der COVID-19-Pandemie habe sich das Spektrum der Onlinepräsenz erweitert. So hätten etwa Schulungen von Thekenkräften, als Meinungsbildner:innen beim Einkauf, an Bedeutung gewonnen.

Zur Umsetzung ihrer Aufgaben betrug der Personalstand der AMA-Marketing im Jahr 2021 auf Basis von Vollzeitäquivalenten 78,17 Angestellte (2020: 77,45 Vollzeitäquivalente). Arbeiterinnen und Arbeiter waren nicht beschäftigt. Der Frauenanteil belief sich auf 69,92 %, jener in Führungspositionen 45 %. (Schluss) med