Ordnungssysteme

In diesem Teil der Ausstellung erfahren Sie mehr über die verschiedenen Ordnungssysteme der Bibliothek, sowie das „Schaufenster des Archivs“.

Beschreibung und Verortung der Regalinhalte

Die hier vorgestellten Ausstellungsinhalte sind auf zwei Regale verteilt. Im Regal vor Ihnen sind Ausstellungsobjekte mit Bild- und Textinhalten auf vier Regalebenen verteilt. Rechts von Ihnen sind Ausstellungsobjekte mit Bild- und Textinhalten ebenfalls auf vier Regalebenen verteilt. In der obersten Ebene (Regalebene 1) des ersten Regals befinden sich Exemplare des „Kapselkatalogs“. In der Regalebene 2 darunter befindet sich eine Sammlung verschiedenster Lesezeichen mit Informationstext. In der Regalebene 3 befindet sich das an der Rückwand angebrachte Exponat „Karteikasten“ mit Informationstext sowie vier der aufklappbaren „Anti-Kanon-Boxen“ mit Büchern und Informationstexten. In der Regalebene 4 befinden sich vier weitere aufklappbare „Anti-Kanon-Boxen“ mit Büchern und Informationstexten.

Im zweiten Regal befinden sich in der obersten Regalebene (Regalebene 1a) weitere Exemplare des „Kapselkatalogs“. In der Regalebene 2a darunter befinden sich die zwei aufeinander liegenden Exemplare des „Bandkataloges“, rechts daneben eine Fotografie einer Doppelseite des Bandkataloges sowie Informationstext. In der Regalebene 3a befinden sich hinter Glas drei aufgeklappte Exemplare des „Kapselkatalogs“ sowie Informationstext. In der Regalebene 4a befindet sich die Vitrine „Schaufenster des Archivs“, in der jeweils wechselnde Ausstellungsinhalte zu sehen sind.

Einleitungstext in Brailleschrift

Ein offener Schuber mit dem Einführungstext zum jeweiligen Regal in Braille-Schrift befindet sich in jedem Ausstellungsregal unterhalb der Braille-Zeile mit dem Titel des Ausstellungsabschnittes. Auf der Oberseite des Faches befindet sich ein QR-Code, über den jeder der Einführungstexte für die insgesamt 30 Ausstellungsabschnitte abrufbar ist.

Einleitung

Digitale Bibliotheksverwaltungssysteme wie „Alma“ ermöglichen es, ein Buch leicht zu suchen, schnell zu finden und rasch bereitzustellen. Die früher verwendeten analogen Zettelkästen und Bandkataloge bezeugen eindrucksvoll den Versuch, die Literaturrecherche zu systematisieren. Doch lassen sich die Bestände von Bibliotheken nicht auch auf andere Weise charakterisieren – jenseits von Alphabet, Schlagwort und „fortlaufender Nummer“? WelcheBesonderheiten bringt eine Ordnung der Bücher zum Vorschein, die sich normierten Katalogsystemen entziehen? Das Bibliotheksteam hat ungewohnte Fragen an den Bestand gestellt und überraschende Beispiele aus dem Fundus geholt.

Regalebene 2

Ausstellungsobjekt „Lesezeichen“

In den Büchern, die in die Bibliothek zurückgebracht werden, bleiben bisweilen improvisierte Lesezeichen zurück. Diese Einlegemarkierungen – Fahrscheine, Postkarten, Einkaufszettel, Notizblätter – stammen aus unterschiedlichen Alltagskontexten und Epochen. Ein Mitarbeiter der Parlamentsbibliothek hat die individuellen Spuren von Leserinnen und Lesern aufbewahrt. In der Zusammenschau erzählen sie nun eine eigene Geschichte des Lesens und der Leseunterbrechung.

Regalebene 3

Ausstellungsobjekt „Karteikasten“

Blick in einen der Karteikästen des Archivs, die der statistischen Erfassung des parlamentarischen Geschehens dienten. Das komplexe Karteikartensystem mit den nach Themen gegliederten farbigen Reitern kann als analoge Datenbank betrachtet werden.

Ausstellungsobjekte "Anti-Kanon-Boxen"

Regalebene 4

Ausstellungsobjekte „Anti-Kanon-Boxen“

Regalebene 2a

Ausstellungsobjekt „Bandkatalog“

Das zweibändige Werk (A–L, M–Z) folgt den Preußischen Instruktionen, die sich Ende des 19. Jahrhunderts in wissenschaftlichen Bibliotheken zur Katalogisierung durchsetzen. Im Bandkatalog ist jeder linken Druckseite jeweils eine rechte Leerseite für die laufende Aktualisierung beigeheftet. Die unterschiedlichen Handschriften verdeutlichen, dass Bibliotheksverzeichnisse stets das Werk mehrerer Generationen sind. 

Regalebene 3a

Ausstellungsobjekt „Kapselkatalog“

In gemeinsamer Arbeit wächst der 1896 begonnene systematische Zettelkatalog, der in Blechkapseln aufbewahrt wird, rasch an. Der Katalog, an dessen Beschlagwortung Karl Renner intensiv beteiligt war, umfasst 668 Sachgebiete. Bis zur Einführung der EDV 1994 leisten die 729 Kapseln wertvolle Dienste, auch danach wird er fallweise noch zurate gezogen. Heute ist der Renner-Katalog ein Stück Zeit- und Bibliotheksgeschichte.

Regalebene 4a

Vitrine „Schaufenster des Archivs“ mit Initiativantrag aus dem Jahr 1949 zu Einführung eines „Frauentitelgesetzes“

Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Anrede "Fräulein" für unverheiratete Frauen selbstverständlich. Für viele Frauen bedeutet sie eine Herabwürdigung, da sich der private Familienstand in der öffentlichen Bezeichnung widerspiegelt. Den gewandelten Rollenbildern tragen die Abgeordneten der SPÖ im Jahr 1949 mit einem Initiativantrag Rechnung. In dem vorwiegend von Mandatarinnen unterzeichneten Text fordern sie, dass sich alle volljährigen weiblichen Personen als "Frau" bezeichnen dürfen. Der Antrag wird kurz vor dem Ende der V. Gesetzgebungsperiode eingereicht und gelangte daher nicht mehr zur Verhandlung.