Bundesrat Stenographisches Protokoll 620. Sitzung / Seite 191

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alt! – desolaten Zustand. Aber die Bundesimmobiliengesellschaft hat sich bereit erklärt, fürs erste einen namhaften Betrag in zweistelliger Millionenhöhe zur Sanierung dieses Gebäudes bereitzustellen. Es wurde die Absichtserklärung gegeben, diese Gebäude zu sanieren, und damit ist für die Holzforschung die Garantie gegeben, daß man in diesem Gebäude bleiben und effizient für die Wirtschaft arbeiten kann.

Im Holzforschungsinstitut werden Grundlagenforschungen betrieben. Die meisten Aufträge erhält diese Anstalt von Firmen: Zum Beispiel läßt eine Tischlerei Fenster auf Schall-, Wasser- und Staubdichtheit et cetera prüfen, oder Leimbinderfirmen lassen die Zugfestigkeit und Druckfestigkeit der gefertigten Produkte testen. Ich sehe darin eine Notwendigkeit. Die Effizienz wird dadurch, daß diese Gesellschaft eigenständig agieren kann, mit Sicherheit verbessert werden und die Verwaltung wird einfacher sein. Ich sage daher noch einmal: Sie können ruhigen Gewissens diesem Gesetz zustimmen!

Ich bitte Sie, mir noch einige Sätze ganz privater Natur zu gestatten: Ich gehöre nun seit zehn Jahren diesem Haus an und werde mit Jahresende aus dem Bundesrat ausscheiden. Das ist somit meine letzte Sitzung, an der ich aktiv mitwirken konnte. Damit möchte ich ankündigen, daß ich mich auch noch manchmal auf der Besucherbank einfinden werde, wenn Sie es gestatten.

Wenn mich jemand fragt: Wie empfinden Sie diese zehn Jahre, dann sage ich Ihnen ehrlichen Gewissens: Ich möchte diese zehn Jahre nicht missen. Sie haben – zumindest für meine Begriffe – wesentlich zur Horizonterweiterung beigetragen. Ich habe stets – das möchte ich auch nicht verschweigen – über die Fraktionen hinweg Anerkennung und Respekt für meine Person verspürt, und ich habe auch das Meinige dazu beigetragen. Es hat sich so verhalten, wie man sagt: Wie man in den Wald hinein ruft, so kommt es zurück. Ich habe mich bemüht, über die Fraktionsgrenzen hinweg die einzelnen Personen sehr human und sehr menschlich einzuschätzen und ihnen auch so zu begegnen. – Ich bedanke mich bei Ihnen! (Allgemeiner Beifall.)

Ich bedanke mich bei Ihnen allen für diese Haltung. Und wenn man mich fragt: Was wünschen Sie oder was wünschst du uns denn?, dann würde ich schlicht und einfach sagen: Ich wünsche Ihnen und wünsche euch, daß in diesem Haus stets ein Klima der Humanität und der gegenseitigen Achtung – auch in der Wortwahl – herrschen möge, ein Klima, das dieses Hauses würdig ist und das sich unsere Bürger, die uns hierher entsandt haben, in der Mehrzahl auch wünschen.

Weil in wenigen Tagen Weihnachten ist, wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest, frohe Feiertage und für 1997 alles Gute! Und das, was wir uns gemeinsam für 1997 wünschen, möge auch in den darauffolgenden Jahren, so gut es geht, in Erfüllung gehen. – Alles Gute! (Allgemeiner anhaltender Beifall.)

22.30

Präsident Josef Pfeifer: Meine Damen und Herren! Herr Bundesrat Pramendorfer! Beinahe bin ich von Ihrer Mitteilung, daß Sie diesem Hause nicht mehr angehören werden, überrascht worden. Ich glaube, ich darf hier zum Ausdruck bringen, daß wir einen Verlust erleiden und daß dieses Haus einen Verlust erleidet.

Ich habe Sie persönlich in der kurzen Zeit meiner Anwesenheit hier als einen korrekten und zuvorkommenden Menschen kennen- und schätzen gelernt. Ich wünschen Ihnen, Herr Bundesrat, im eigenen Namen und im Namen aller Bundesrätinnen und Bundesräte als Bundesrat einen wohlverdienten Ruhestand, viel Glück und vor allem viel, viel Gesundheit. Ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen. Alles Gute! (Allgemeiner Beifall.)

Weiters zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesrätin Anna Elisabeth Haselbach. Ich bitte Sie, zu sprechen.

22.32

Bundesrätin Anna Elisabeth Haselbach (SPÖ, Wien): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Verehrte Damen und Herren! Bevor ich zum Thema zurückkomme, möchte auch ich unserem


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