Bundesrat Stenographisches Protokoll 668. Sitzung / Seite 89

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aufwand. Deswegen spricht das auch für den "Black Hawk". Ich habe etliche Argumente gesammelt, die für den "Black Hawk" sprechen.

Der "Black Hawk" besitzt eine größere Nutzlast: 4 Tonnen – der "Cougar" 3 Tonnen – beziehungsweise 20 Personen im Normalbetrieb, im Notfall, wie schon gesagt, 25 Personen nach Umbau des Inneren. Er fliegt schneller, höher und weiter, auch das ist eine Realität. Er hat eine hervorragende Hochgebirgstauglichkeit, und zwar auch bei der Rotorblattenteisungsanlage, die vorhanden ist. Man hat in Galtür gesehen, dass sie damals wichtig war.

Er ist auf einem sehr neuen Stand der Technik, der eine umfangreiche Sicherheitsausstattung umfasst, dank einer gehärteten Zelle eine weit bessere Crash-Festigkeit aufweist, damit eine höhere Sicherheit der Insassen gewährleistet und natürlich eine gute Schlechtwetterflugtauglichkeit hat.

Er hat ein niedrigeres Wartungsniveau, so sagen mir Experten. Acht Flugtechniker pro "Black Hawk" stehen 30 Technikern pro "Cougar" gegenüber. Auch für das Material gilt dies, und damit ist er in Betrieb und Erhaltung günstiger.

Der "Black Hawk" hat die bessere Flugeigenschaft bei allen Wetterverhältnissen – das ist angesichts der geographischen Lage im alpinen Raum mit Schnee wichtig –, ist vielseitig verwendbar und besitzt mehr Leistungsreserven. Er hat zum Beispiel, wie ich schon gesagt habe, stärkere Triebwerke, zwei Mal 1 940 PS, der "Cougar" hat zwei Mal 1 877 PS.

Deshalb verstehe ich, ehrlich gestanden, dass selbstverständlich gerade aus dem militärischen Bereich gesagt wird, der "Black Hawk" entspricht mehr dem, was wir brauchen. Deswegen ist meiner Meinung nach die Entscheidung für den "Black Hawk" auch richtig gewesen. Aber es tut mir wirklich Leid, dass wir nicht auch den "Puma" haben, der ein großer militärischer Transporthubschrauber ist. – Ich danke sehr. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

15.55

Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Mag. John Gudenus. Ich erteile ihm das Wort.

15.55

Bundesrat Mag. John Gudenus (Freiheitliche, Wien): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Wir haben schon gehört, es war der SPÖ, wenn sie aufgepasst hätte, bekannt, dass sich unser Bundesminister für Landesverteidigung derzeit in der Levante aufhält. Aber vermutlich wollte sie die Flexibilität eines freiheitlichen Ministers erproben, und auch diese Erprobung ist geglückt, wie das auch bei den Hubschraubern der Fall war. Wir haben sie auch ausgesucht und gewählt.

Es erstaunt aber, dass bei den Sozialdemokraten eine Typenentscheidung zu einer solchen politischen Einmischung führt, dass man hinterfragen muss: Betreiben Sie Lobbyismus? Warum zweifeln Sie die Ergebnisse der Bewertungskommission an? Betreiben Sie Lobbyismus? Vielleicht einen Euro-Lobbyismus? – Ich bin sehr für europäische Produkte, aber im Endeffekt ... (Bundesrat Gasteiger: 530 Millionen! 530 Millionen) – Herr Kollege! Ich komme schon darauf zu sprechen. (Bundesrat Prähauser: Mehrmals von den Fachleuten als die bessere Variante empfohlen!)

Herr Kollege! Im Endeffekt müssen wir dieses Produkt menschenverträglich machen; das heißt, es ist für Menschen da, die es pilotieren, und es ist für Menschen da, die gerettet werden sollen, und zwar im zivilen wie im militärischen oder fast militärischen Einsatz. Wenn Sie wissen, dass der "Black Hawk" eine gehärtete Zelle hat, dann werden Sie vielleicht zustimmen, dass dieser Preis berechtigt ist. Die schwierigsten Höhen für einen Hubschrauber sind ungefähr 10 Meter über dem Grund. Wenn man im Schwebeflug ist und plötzlich "abschmiert", ist die gehärtete Zelle durch nichts zu ersetzen – außer durch ein Birkenkreuz, Herr Kollege! Aber das wollen wir nicht. (Bundesrat Gasteiger: Bei einem Rettungseinsatz braucht man das nicht! Da braucht man keine gehärtete Zelle!)


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