Bundesrat Stenographisches Protokoll 679. Sitzung / Seite 55

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Im Anschluss daran erfolgt im Sportbericht eine Auflistung der wichtigsten österreichischen Sportorganisationen und -vereine, beginnend mit der BSO, der Bundessportorganisation, die alle wesentlichen Teilverbände umfasst, über das Österreichische Olympische Comité bis hin zu den österreichischen Behindertensportverbänden und den österreichischen Lotterien, die in den 50 Jahren der Sportförderung insgesamt 8,6 Milliarden Schilling für den Sport aufgewandt haben.

Interessant war für mich auch die Vereinsstatistik. Nach den angemeldeten Vereinen sind die Fußballvereine mit 2 300 Vereinen und 387 000 Mitgliedern an erster Stelle. Raten Sie bitte, wer an dritter Stelle steht! Ich wäre selbst nicht draufgekommen, obwohl ich diesen Sport auch aktiv ausübe. Es sind die Eisstockschützen mit 1 837 Vereinen und insgesamt 118 000 Mitgliedern. (Zwischenruf des Bundesrates Binna. )  – Wir sehen uns im Winter wieder, Herr Kollege! (Heiterkeit.)

Ich glaube, der Stellenwert des Sports ist allgemein unbestritten. Er ist von der wichtigsten Nebensache zu einem wirtschaftlichen Faktor in Österreich geworden. Das Zugpferd Spitzensport ist, so glaube ich, für uns alle verständlich, wenn wir die sportlichen Erfolge der letzten Zeit sehen. Die so genannte Maier-Mania hat natürlich auch in der Schiindustrie Bewegung ausgelöst – Bewegung im positiven Sinn. Überhaupt sind Großveranstaltungen zu einem Wirtschaftsfaktor geworden.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an zwei steirische Großveranstaltungen, den Österreich Grand Prix der Formel 1 auf dem A1-Ring, der Hunderttausende nach Österreich lockt und einen Werbewert in Millionenhöhe bringt. (Beifall bei der ÖVP. – Bundesrätin Schicker: Da zahlt das Land dazu! Das gehört Bernie Ecclestone!)

Ich erinnere mich auch ganz besonders gerne an die Skiflug-WM am Kulm in meiner Nachbargemeinde, wobei es Begeisterung bei allen gegeben hat, die dabei waren.

Ich darf noch ganz kurz den Erziehungswert des Sports ansprechen. In den Vereinen wird da Wesentliches für die Erziehung unserer Jugend geleistet. Es wird vor allem in Mannschaftssportarten dem Jugendlichen etwas geboten, was weit außerhalb des sportlichen Bereichs liegt. Dabei kann er etwas für das Leben mitnehmen.

Ich darf in diesem Zusammenhang sehr herzlich allen Vereinen und allen Funktionären, die dort ihre meist ehrenamtliche Tätigkeit ausüben, danken. Da werden viel Zeit, viel Energie und auch private Mittel eingesetzt, damit vor allem die jungen Sportler in den Vereinen ihren Sport ausüben können.

Viel Erfolg und eine weitere positive Entwicklung des österreichischen Sports wünsche ich uns allen, besonders aber den aktiven österreichischen Sportlern! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen sowie Beifall bei der SPÖ.)

11.15

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Binna. – Bitte.

11.15

Bundesrat Theodor Binna (SPÖ, Steiermark): Frau Präsidentin! Frau Vizekanzlerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist für mich äußerst erfreulich, dass bei der heutigen gedrängten Tagesordnung doch für das Thema Sport Zeit ist.

Ich glaube, wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, wie wichtig der Sport ist. Ich meine aber trotzdem, dass speziell der Breitensport immer mehr zur Nebensache wird. Für mich ist im Sport noch immer das Ehrenamt einer der wichtigsten Faktoren. (Bundesrat Steinbichler: In welchem Land ist das, wo der Sport zur Nebensache wird?)  – Ich werde das nachher noch beweisen. – Zirka 1,5 Millionen Stunden an ehrenamtlichen Leistungen werden wöchentlich vollbracht. Rechnet man diese Leistungen auf das Jahr hoch und dotiert sie mit 100 S, sind das Kosten in der Höhe von 7,6 Milliarden Schilling, die der Staat nicht finanzieren muss! Daher gilt


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