Bundesrat Stenographisches Protokoll 681. Sitzung / Seite 28

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Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Es ist mir ein ganz großes Anliegen, dass die Schultage, die wir haben, auch wirkliche Schultage zum Lernen sind. Das gilt für die ganze Diskussion um die neue Ferienordnung. Es dürfen nicht weniger Schultage sein!

Das gilt genauso für die Weiterbildung. Von den fünf schulautonom zu bestimmenden Tagen waren mindestens zwei dafür gedacht, dass schulinterne Lehrerfortbildungen stattfinden, und zwar unter dem Kürzel "SchiLF". Ich finde es sehr wichtig, dass wir weiter daran arbeiten, dass die Angebote zur Weiterbildung in der unterrichtsfreien, aber Dienstzeit gemacht werden, und zwar auch in den Ferien.

Ich darf Ihnen auch mitteilen, dass es auf Grund dieser Bemühungen in den letzten Jahren bereits gelungen ist, dass viele Lehrerinnen und Lehrer – über 60 Prozent – in der ersten, zweiten und in der vorletzten und letzten Ferienwoche Weiterbildungsangebote in Anspruch nehmen. Das ist eine wichtige Entwicklung, und die wir auch vorantreiben werden.

Präsident Alfred Schöls: Wir kommen nunmehr zur 9. Anfrage, 1207/M, an die Frau Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Ich bitte den Anfragesteller, Herrn Bundesrat Dipl.-Ing. Dr. Bernd Lindinger, um die Verlesung seiner Anfrage.

Bundesrat Dipl.-Ing. Dr. Bernd Lindinger (Freiheitliche, Niederösterreich): Sehr verehrte Frau Bundesministerin! Meine Frage lautet:

1207/M-BR/01

Was beabsichtigen Sie zu unternehmen, um sicherzustellen, dass das Bildungsniveau der Maturanten wieder tatsächlich den problemlosen Übergang an die Hochschulen ermöglicht, was derzeit immer öfter nicht der Fall ist?

Präsident Alfred Schöls: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ich glaube, dass für einen problemlosen Übergang an einer Nahtstelle beide Partner verantwortlich sind: auf der einen Seite diejenigen, die die Jugendlichen zur Matura führen, auf der anderen Seite diejenigen, die die Jugendlichen an der Hochschule, an der Universität in Empfang nehmen.

Mir ist es wichtig, dass wir immer wieder hervorkehren, dass eine gute Wissensgrundlage, Fähigkeiten und Kompetenzen das Wichtige sind, das junge Menschen brauchen. Eine gute Wissensgrundlage bedeutet eben auch Lernen. Das kann man sich nicht alles nur im Vorbeigehen oder nur mit dem Computer erwerben.

Wir sind daher dabei, in einer Art Oberstufenreform eine Schwerpunktsetzung vorzunehmen, indem wir die Jugendlichen, wenn möglich, mit einer gewissen Kursform, mit einer Neugestaltung der Oberstufe schon auf die Universität vorbereiten. Auf der anderen Seite müssen die Universitäten durch eine verbesserte Eingangsphase die jungen Menschen zum Studium hinführen. Es wäre eine große Aufgabe, auch der Hochschülerschaft, die Beratung der jungen Studierenden wahrzunehmen, ein Tutoringsystem mit der Universität auf die Beine zu stellen. Ich halte es für äußerst wichtig, dass wir in diesen Bereichen tätig werden, damit die jungen Menschen keine Misserfolgserlebnisse bei ihrem Studium haben.

Präsident Alfred Schöls: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

Bundesrat Dipl.-Ing. Dr. Bernd Lindinger (Freiheitliche, Niederösterreich): Frau Bundesministerin! Gibt es eine Aufstellung der Zahl der Studienabbrecher in Abhängigkeit zu den Bundesländern? Zum Zweiten: Gibt es Aufzeichnungen über die Zahl der Studienabbrecher an wissenschaftlichen Hochschulen, die vor Studienbeginn von Fachhochschulen nicht angenommen worden sind?


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