Bundesrat Stenographisches Protokoll 686. Sitzung / Seite 211

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lernen! (Bundesrat Konecny: Ich halte keine Wildschweine!) Als Hausbesitzer, der Sie sind, sollten Sie Ihr an und für sich enzyklopädisches Wissen auch diesbezüglich abrunden und sich hie und da auch den Wildschweinen zuwenden. (Beifall und Heiterkeit bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP. – Zwischenruf des Bundesrates Mag. Tusek. )

23.23

Präsidentin Uta Barbara Pühringer: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesrätin Germana Fösleitner. – Bitte, Frau Bundesrätin.

23.23

Bundesrätin Germana Fösleitner (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch ich möchte mich in meiner Rede dem Wildschadensbericht des Jahres 2000 widmen. – Dieser Wildschadensbericht zeigt in sehr eindrucksvoller Weise die diesbezügliche Situation in den einzelnen Bundesländern und sogar in den einzelnen Bezirken auf.

Es wurde schon darauf hingewiesen, dass sich die Schadenssituation verschlechtert hat. Im Allgemeinen trifft das eigentlich nicht zu. Es konnten sogar Verbesserungen erreicht werden. Hinsichtlich der Verbisssituation trifft es jedoch zu, dass da und dort leichte Verschlechterungen festzustellen sind.

Meine Damen und Herren! Natürlich muss man sich auch die Frage nach den Ursachen für diese Schäden stellen, und die Ursachen hiefür sind sehr vielfältig. Eine Ursache liegt im überhöhten Schalenwildbestand, eine andere liegt in der Nutzung der Waldweide. Weiters sind – das wurde schon von meinem Vorredner angesprochen – unter anderem Fehler in der Wildfütterung und auch in der Waldbewirtschaftung festzustellen. So bieten zum Beispiel Monokulturen kaum Äsungsflächen für das Wild.

An die Adresse von Kollegen Todt möchte ich feststellen: Durch die Beunruhigung des Wildes im Wald ... (Bundesrat Todt: Es gibt zu viel Wild und zu wenig Abschüsse! Das steht im Bericht!) – Das ist vielleicht eine Ursache! Warum kommt es aber in bestimmten Regionen zu einem überhöhten Wildbestand und zu entsprechenden Schäden? – Das Wild wird durch die touristische Nutzung, durch den Verkehr und dergleichen zurückgedrängt, und der Lebensraum des Wildes wird immer mehr eingeschränkt. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen. – Bundesrat Mag. Gudenus: So ist es!)

Ich gebe Ihnen Recht – darüber sind wir uns alle einig –, dass die Zahl der Schäden im allgemeinen Bereich und im Verbissbereich und der damit verbundenen wirtschaftlichen und ökologischen Schäden natürlich zu groß ist. Auch wenn die Zahl der Schäden weniger wird, so ist es immer noch zu viel.

Ich sehe eine Chance darin, dass alle Beteiligten miteinander an diesem Problem arbeiten. Das ist in den Bundesländern vielfach auch schon der Fall, und es sind auch bereits Erfolge zu verzeichnen: Jäger, Forstleute, Almbewirtschafter – es geht in diesem Zusammenhang auch vielfach um die Almen und um die Waldweidenutzung –, für den Tourismus Verantwortliche und auch Erholungssuchende setzen sich zusammen und suchen gemeinsam nach Lösungen. Man bemüht sich verstärkt, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wald und Wild und ein Minimum an Beunruhigung des Wildes zu erreichen.

Ich freue mich, dass in Zukunft die Wald-Weide-Trennung mehr Bedeutung haben wird. In vielen Gegenden unseres Landes ist es eine langjährige Forderung der Almbewirtschafter, Wald und Weide zu trennen, weil das nicht nur ein Vorteil für den Wald ist, dieser so vor Verbiss- und Trittschäden des Viehs geschützt wird, sondern weil wir mittels entsprechender Pflege auch Qualitätsweiden für das Weidevieh ermöglichen. – So gesehen bin ich sehr froh, dass die Wald-Weide-Trennung in Zukunft als notwendige Maßnahme mehr an Bedeutung gewinnen wird.

Weitere Lösungsansätze sind ein flexibel gestalteter Mindestabschuss, eine Verstärkung der ökologischen Aspekte in der jagdlichen Aus- und Weiterbildung – das wurde von meinen Vor


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