reich eine gute
Weiterentwicklung zu sichern. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den
Freiheitlichen.)
17.03
Vizepräsident
Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat
Mag. Harald Himmer. Ich erteile ihm das Wort.
17.03
Bundesrat
Mag. Harald Himmer (ÖVP, Wien): Sehr geehrter Herr
Präsident! Sehr geehrte Herren Staatssekretäre! Hohes Haus! Die heutige
Diskussion um die Regierungsbildung, die ich wie Sie alle seit den
Morgenstunden verfolge, hat auch für mich überraschende und nicht überraschende
Komponenten gehabt.
Das, was mich in
keiner Weise überrascht hat, war die Professionalität, mit der die Regierungserklärung
vorgetragen wurde. Ich glaube, gerade wenn man sich an die Worte, die der
Bundeskanzler anlässlich der Ermordung des Zoran Djindjic gefunden hat,
erinnert, hat man das Gefühl, dass wir einen Bundeskanzler haben, der ein
Staatsmann von Format ist. Es überrascht mich auch überhaupt nicht, dass die
einzelnen Mitglieder der Bundesregierung ihre Kompetenz in Ruhe und
Sachlichkeit in die Diskussion eingebracht haben.
Es hat mich in der
Zwischenzeit auch nicht mehr überrascht, dass dann Kollege Konecny ordentlich angezündet und
eingeheizt hat und doch mit einer gewissen Tiefe den Angriff „geflogen“ hat.
Es ist dann auch immer üblich, wenn die Stimmung angeheizt ist und von der
Regierungsbank vielleicht das eine oder andere derbere Wort kommt, dass die
Empörung darüber groß ist. Das Schauspiel haben wir schon einige Male –
ich weiß nicht, wie oft – hier erlebt.
Ich muss in diesem
Zusammenhang auch sagen: Gerade die Wortmeldung von Staatssekretär Schweitzer
war sicherlich nicht der diplomatische Höhepunkt einer staatsmännischen Rede,
aber etwas Inkriminierendes war nicht dabei. (Zwischenruf der
Bundesrätin Auer.) Ich
würde mir daher wünschen, dass sich Frau Kollegin Haselbach die Sorgen, die sie
sich immer macht, wenn es um Redner, seien es Regierungsmitglieder oder
Mandatare, anderer Fraktionen geht, dann macht, wenn der eigene Fraktionsobmann
am Wort ist. Diesbezüglich gebe es auch immer wieder einiges zu bemängeln. (Beifall
bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Nun zur
Regierungserklärung selbst: Von Seiten der Opposition ist der Eindruck
entstanden, dass richtige Themen angesprochen worden sind, und das zeigt
eindeutig, dass diese Regierungserklärung die Handschrift von Profis hat, die
erkannt haben, worum es in den nächsten Jahren in diesem Land tatsächlich geht.
Für wesentlich halte ich, dass, wenngleich wir hier immer wieder darüber
Debatten führen werden, wie die Verteilungspolitik stattfinden soll, wohl zunächst
einmal klar sein muss, dass das Geld, das wir zur Verteilung bringen, zuvor
einmal irgendwo erwirtschaftet worden sein muss.
In diesem
Zusammenhang ist wohl klar, dass wir die hervorragende Stellung, die Österreich
in der Exportwirtschaft, im Tourismus hat, auszubauen haben, die Stärken
verbessern und unsere Schwächen abbauen müssen. Ich glaube, dass wir auch beim
Bildungssystem auf einem guten Fundament aufbauen, aber selbstverständlich
kann hinsichtlich der Qualifikation nie genug getan werden.
Ich habe die
Diskussion darüber, ob es zwei Unterrichtsstunden weniger für die Schüler geben
soll – ich weiß nicht, wer damit angefangen hat, ich glaube, es war
Kollege Reisenberger –, etwas kleinlich gefunden, vor allem den Hinweis,
das in Zusammenhang mit den Nachhilfestunden zu stellen. Ich kann mich an
meine Schulzeit noch sehr gut erinnern und habe den Kontakt zu den Leuten, die
noch in der Ausbildung sind, nicht verloren. Ich glaube, dass gerade Schüler
mit 14, 15 Jahren sehr viele Unterrichtsstunden haben, und dann sollen sie
noch nach Hause gehen, die Hausaufgaben machen und etwas lernen. Das steht
überhaupt in keinem Widerspruch, denn wenn man noch zwei Stunden mehr
Unterricht hat, dann kommt man noch weniger dazu, zu Hause zu repetieren.
Diesen Zusammenhang habe ich also nicht verstanden. Ich weiß auch nicht, wie es
Kollegen Reisenberger in der Schule ergangen ist.
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