Bundesrat Stenographisches Protokoll 711. Sitzung / Seite 87

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In Tirol gibt es derzeit 9 800 Kilometer Wege, die der Erschließung des Waldes dienen und damit im Wald verlaufen. Jährlich werden 70 Kilometer neue Wege gebaut und 40 Kilometer Wege auf modernen Stand gebracht.

Im Tiroler Wald stehen derzeit 100 Millionen Festmeter Holz. Seit den fünfziger Jahren hat der Holzvorrat stetig zugenommen. Unsere Wälder haben damit in den vergange­nen Jahrzehnten bedeutende Mengen von CO2 gebunden. Nachhaltig könnten 1,5 bis 1,7 Millionen Erntefestmeter genutzt werden, ohne die Zuwachskraft der Wälder zu gefährden. Die Holzindustrie in Österreich erwirtschaftet mit 1,2 Milliarden € den zweit­größten Handelsbilanzüberschuss hinter dem Tourismus. Der Wald in ganz Österreich und speziell auch in Tirol ist sowohl ein Wirtschaftsfaktor als auch eine wesentliche Schutzkomponente. Er hat eine wichtige Freizeit- und Erholungsfunktion und ist für den Erhalt der Luftgüte unerlässlich.

Machen wir alle Anstrengungen, um die österreichischen Wälder in dieser Funktion zu erhalten! – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Ing. Kampl.)

13.41

Ankündigung einer Dringlichen Anfrage

 


Präsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Ich gebe bekannt, dass mir ein Verlangen im Sinne des § 61 Abs. 3 der Geschäftsordnung des Bundesrates auf dringliche Behand­lung der schriftlichen Anfrage der Bundesräte Schennach, Kolleginnen und Kollegen betreffend Rechnungshof-Rohbericht zum Kunsthistorischen Museum an die Frau Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur vorliegt.

Die Behandlung dieser Dringlichen Anfrage wird nach Erledigung der Tagesordnung erfolgen.

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Wir setzen nun in der Debatte fort.

Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Ebner. – Bitte.

 


13.42

Bundesrätin Adelheid Ebner (SPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Minister! Eine Bemerkung zu Ihnen, Herr Kollege Kampl: Sie sprechen immer wieder davon, dass von unserer Seite verbale Angriffe auf Ihre Partei erfolgen. Dazu darf ich Ihnen Folgendes sagen: Der Landtagsabgeordnete Gottfried Waldhäusl hat in der letzten Ausgabe der „NÖN“ (Zwischenrufe der Bundesrätinnen Roth-Halvax und Diesner-Wais) die ÖVP- und SPÖ-Wähler als „dummes Stimmvieh“ bezeichnet. (Oh-Rufe bei der SPÖ.) – Das darf ich hiezu nur einbringen. (Bundesrat Konecny: Wir kennen den Kollegen Waldhäusl!)

Und jetzt zu meinen Ausführungen: Österreich ist nach Slowenien das am dichtesten bewaldete Land Mitteleuropas, Kärnten und die Steiermark sind die waldreichsten Bundesländer in Österreich. Fast die Hälfte der Fläche der Republik Österreich, näm­lich 47 Prozent, nimmt der Wald ein, und er ist somit auch ein wichtiger Einkommens­zweig unserer bäuerlichen Betriebe. Auch der Handel mit Holz und Holzprodukten ist für unser Land wirtschaftlich von großer Bedeutung.

Nach Ausführungen des vorliegenden Waldberichtes hat es wieder einen Zuwachs an Waldflächen gegeben. Leider wächst dieser aber nicht immer dort, wo man ihn aus gesellschaftspolitischer beziehungsweise volkswirtschaftlicher Sicht haben will, denn


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