BundesratStenographisches Protokoll742. Sitzung / Seite 23

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Salzburg hat sich in den vergangenen Jahrzehnten unter verantwortungsvoller politi­scher Führung – wie den Landeshauptmännern Lechner, Haslauer, Katschthaler oder Schausberger – zur Spitze entwickelt. Unser Bundesland gehörte – und gehört natür­lich weiterhin – keinen einzelnen Personen, sondern vielmehr einer fleißig arbeitenden Bevölkerung aus einer interessierten, lernwilligen und zukunftsorientierten Jugend und Senioren, einer leistungsfähigen Wirtschaft mit gesicherten Arbeitsplätzen, einer traditi­onsreichen Kultur und einer sportlichen Bevölkerung, wobei es gerade bei der Bewer­bung für die Olympischen Spiele 2014 gilt, gemeinsam alle Kräfte zu mobilisieren. Das betrifft nicht nur die Stadt Salzburg und die Bezirke, sondern es ist auch für ganz Ös­terreich sehr wichtig.

Unser Bundesstaat besteht aus neun Ländern und neun Landesregierungen, und es muss auch in Zukunft gesichert bleiben, dass die Fähigkeit zur Selbstgestaltung regio­naler Politik erhalten bleibt. Es muss gesichert bleiben, dass die demokratische Legiti­mation durch regionale Parlamente und durch ein Zwei-Kammern-System auf nationa­ler Ebene grundgelegt ist.

Es gibt eine Erklärung der Landtagspräsidentinnen und -präsidenten vom Okto­ber 2006 an die neue Bundesregierung, und ich darf daraus zitieren: Föderale Struktu­ren gewinnen in Europa immer stärkere Bedeutung. Weiters muss der Bundesrat in die Lage versetzt werden, die Länder und Landtage ausreichend einzubinden und ihre Meinung gemeinsam mit dem Nationalrat auf europäischer Ebene wirksam vertreten zu können. Und: Die Reform des Bundesrates muss zu einer Stärkung der Mitwirkungs­rechte der Länder führen. Dazu zählt auch die Übermittlung von Vorlagen der Bundes­regierung gleichzeitig an den Nationalrat und den Bundesrat und auch an die Land­tage, sodass jedenfalls der Bundesrat zu einem früheren Zeitpunkt als bisher in den Gesetzgebungsprozess einzubinden ist. – Ich könnte anfügen: ebenfalls die Mitbe­schlüsse in finanziellen Fragen und vieles andere mehr.

Zusätzlich darf ich den Gedanken einbringen, dass der Bundesstaat und der Föderalis­mus von der Subsidiarität geprägt sind. Das soll kein Schlagwort, sondern gelebte Wirklichkeit und Verantwortung sein. Bundesstaat heißt auch, darüber nachzudenken, wie wir die Verwaltungsreform zur Entlastung, zur Entbindung der Zentren weiter vor­antreiben, und Bundesstaat heißt auch, der Tendenz zur Zentralisierung entgegenzu­wirken.

Ich möchte zusammenfassend feststellen und festhalten: Arbeiten wir alle gemeinsam zum Wohle unserer Bundesländer an der Stärkung des Bundesrates! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)

10.10


Präsident Manfred Gruber: Danke, Herr Kollege Saller.

Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Schennach. – Bitte, Herr Kollege, du bist am Wort.

 


10.10.38

Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrte Frau Landeshauptfrau! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Schön, dass man zu einer Landeshauptfrau auch „Landeshauptfrau“ sagen kann; das sage ich einmal hier von dieser Stelle aus. Bei Ihrer früheren Amtskollegin aus der Steiermark habe ich es nie verstanden, dass man dieses „frau“ hinten nicht haben wollte. Ich habe es aber da­mals trotzdem gemacht, obwohl sie es nicht unbedingt hören wollte. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ja, vielleicht noch dies: Es ist für mich immer sehr beeindruckend, wie sehr Sie, Frau Landeshauptfrau, wirklich auch in diesem großkoalitionären Gefühl aufgehen, aber ich


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