BundesratStenographisches Protokoll751. Sitzung / Seite 153

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Am Zukunftsmarkt Senioren führt künftig kein Weg mehr vorbei. Senioren stellen heute einen gewichtigen Faktor im gesellschaftlichen Leben dar. Ich rufe in Erinnerung, dass auf die über 60-Jährigen derzeit ein Anteil von 20 Prozent entfällt, und dieser steigert sich bis 2030 auf 33 Prozent.

Die Marketingfachleute sollten sich dessen bewusst sein, dass sie es mit einer beson­ders mündigen Gruppe von Konsumenten zu tun haben. Dominierten früher haupt­sächlich Werte wie Bescheidenheit und Verzicht, die es natürlich auch heute noch gibt, stehen zunehmend Selbstverwirklichung, Freude am Genuss sowie der Wunsch nach sozialen Kontakten im Vordergrund. Das Alter wird nicht mehr passiv empfunden, son­dern als Herausforderung interpretiert. (Präsident Mag. Erlitz übernimmt wieder den Vorsitz.)

Beim Reisemarkt liegen die Ausgaben pro Kopf um 40 Prozent über jenen der Nicht-Senioren. Innovative Projekte am Senioren-Reisemarkt – Sprach- und Bildungsreisen, Veranstaltungen, naturnahe Erlebnisse, Bildung, Sport und Kultur – spielen eine immer größer werdende Rolle.

Wie schaut eigentlich das Kaufverhalten der Seniorinnen und Senioren aus? – Da gibt es eine lange Liste, wenn man es genauer betrachtet: Sie sind qualitätsorientiert mit hohen Produktansprüchen, sie sind selbstbewusst, sie sind erfahrene Konsumenten, sie sparen nicht mehr nur – ich betone das Wort nur – für die nächste Generation, son­dern denken auch verstärkt an sich selbst, und sie gönnen sich auch etwas Besseres. Einkaufen ist für sie auch Abwechslung, Einkaufen ist Pflege von Sozialkontakten; sie haben Einfluss auf Kaufentscheidungen ihrer Kinder und werden auch um Rat gefragt.

Allein die Ortsgruppen des Salzburger Seniorenbundes legen jährlich zirka 300 000 Buskilometer zurück, und das ohne die große Landesreise. Dazu kommen Konsumation, Einkäufe, Mitbringsel – ich ergänze: vielleicht für Kinder und Enkelkin­der –, Eintritte und vieles andere mehr. Das gilt für ganz Österreich, von der Insel Mainau bis ins Burgenland.

Senioren sind heute also keine Bittsteller, sondern eine wichtige Säule in unserer Wirt­schaft. Die Pensionsanpassung ist kein Almosen, sondern eine Selbstverständlichkeit im gesamten Sozialgefüge. Die Debatte über zu hohe Pensionen muss daher schleu­nigst beendet werden. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

18.08


Präsident Mag. Wolfgang Erlitz: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Wolfinger. – Bitte.

 


18.08.52

Bundesrat Franz Wolfinger (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Frau Staatssekretärin! Hohes Bundesrat! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf mich noch einmal mit der geplanten Pensionserhöhung befassen. Einige Vorredner haben schon einiges ausgeführt, aber erlauben Sie mir trotzdem, noch ein paar Gedanken hier einzubringen.

Der Nationalrat hat am 4. Dezember die Erhöhung der Pensionen für das Jahr 2008 beschlossen. Bei den vorangegangenen Verhandlungsrunden kam es zu einem Schlagabtausch der Seniorenvertreter mit den so genannten Experten im Pensions­recht. Ausgangspunkt der Verhandlungen war die Empfehlung der Pensionskommis­sion, die Pensionen nur um 1,7 Prozent zu erhöhen. Der Österreichische Seniorenrat, in dem alle Seniorenorganisationen vertreten sind, sprach sich aber aufgrund der guten Wirtschaftslage für eine Erhöhung der Pensionen um mindestens 2,1 Prozent aus. – Warum?

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite