BundesratStenographisches Protokoll751. Sitzung / Seite 308

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Wir wünschen dir für deine Zeit nach dem Bundesrat alles, was du dir wünschst – da mischen wir uns nicht ein –, vielleicht auch ein bisserl das, was sich der Arne wünscht, aber ihr werdet euch wie über so vieles andere auch darüber einigen können. Wir wer­den dich gerne wiedersehen, gerne mit dir sprechen, gerne berichten, wie es weiter­gegangen ist; dieser „Film“ ist ja damit nicht zu Ende. Der Bundesrat wird weiter seine Probleme haben, um seinen Bestand kämpfen – und wenn du uns mit deinem Rat da­bei helfen kannst, sind wir dankbar. Vielen, vielen Dank und alles, alles Gute! (Allge­meiner Beifall. – Bundesrat Konecny reicht Vizepräsidentin Haselbach die Hand zum Abschied.)

18.04


Präsident Mag. Wolfgang Erlitz: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Bieringer. Ich erteile es ihm.

 


18.04.58

Bundesrat Ludwig Bieringer (ÖVP, Salzburg): Geschätzter Herr Präsident! Hoch geschätzte Frau Vizepräsidentin! Lieber Arne Haselbach! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Ich bin mit Kollegem Konecny selten so sehr einer Meinung (Heiterkeit) wie heute – und ich bin stolz darauf, dass ich in die­sem Punkt mit ihm einer Meinung bin.

Frau Vizepräsidentin Haselbach verlässt den Bundesrat. – Ich habe einmal anlässlich einer weihnachtlichen Feier als Präsident dieser Kammer des Hohen Hauses gesagt, ich möchte die Frau Vizepräsidentin als die „Mutter des Bundesrates“ bezeichnen. Als überzeugter Familienmensch habe ich das deswegen gesagt, weil für mich „Mutter“ et­was Hohes bedeutet. Aus dieser tiefen Überzeugung heraus habe ich einer Dame die­sen Titel gegeben, weil sie wie kaum eine andere den Bundesrat nach außen vertreten hat. Sie hat aber – Kollege Konecny hat bereits darauf hingewiesen – nicht nur den Bundesrat, sondern sie hat auch die gesamte Republik im Ausland in hervorragender Weise vertreten.

Ich bin so wie Anneli ein Freund von China und war inzwischen einmal öfter als sie in China, und ich muss sagen, ich kann das, was Kollege Konecny gesagt hat, nur be­stätigen. Als niemand nach China gereist ist, weil es dort eine Vogerlgrippe – oder wie immer das auch geheißen hat – gegeben hat, ist Frau Vizepräsidentin Haselbach mit Mundschutz ausgestattet nach China gereist, hat an zwei Kongressen und einer offizi­ellen Eröffnung teilgenommen. Der Gouverneur dieser Provinz hat, als ich dann später mit ihm gesprochen habe, mich zuallererst gefragt, ob ich Frau Haselbach kenne. Ich habe dem Gouverneur geantwortet: Frau Haselbach gehört leider nicht meiner Fraktion an, aber ich fühle mich ihr verpflichtet und glaube, dass ich sie auch als meine Freun­din bezeichnen darf. Daraufhin hat der Gouverneur mich angesehen und gefragt, ob denn so etwas möglich ist. Ich habe gemeint: Herr Gouverneur, wir haben mehrere Parteien, aber es muss auch bei allen unterschiedlichen Standpunkten, die aufgrund unserer Parteizugehörigkeiten da sind, möglich sein, darüber hinaus eine Freundschaft zu entwickeln.

Dies, glaube ich, darf ich für mich in Anspruch nehmen. Ich bin stolz darauf, mit dir – leider nicht so lange wie der Albrecht, aber doch immerhin fast zwanzig Jahre lang – gemeinsam ein Stück des Weges im Bundesrat gegangen zu sein.

Ich habe heute aus tiefer Überzeugung eine Presseaussendung gemacht, in der Fol­gendes steht: „Diese Frau hat Herz und Hirn und Handschlagqualität. Wir werden sie vermissen und wünschen ihr für ihren weiteren Lebensweg von Herzen alles Gute.“

Liebe Anneli, im Namen der ÖVP-Fraktion und in meinem Namen danke ich dir sehr, sehr herzlich für deine Tätigkeit als Präsidentin. Du warst – wie nur sehr, sehr wenige –


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