Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 105. Sitzung / Seite 148

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die Vorgangsweisen festzulegen. Damit sind also Eltern und Schüler mit eingebunden in diese Aktion, und ich kann nur hoffen, daß diese Einbindung nicht nur auf dem Papier erfolgt, sondern auch realisiert wird.

Sehr verehrte Damen und Herren! Wie in anderen Lebensbereichen ist auch bei dieser Aktion – und da gehe ich mit dem Herrn Bundesminister völlig konform – der Grundsatz der Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit anzuwenden. In jeder Schule ist daher meiner Meinung nach künftig ein Weg zu suchen, wie dieses freiwillige – ich betone es noch einmal: freiwillige – Rückgaberecht respektiert und die Wiederverwendung organisiert wird.

Ich glaube, daß in einem Schultyp, nämlich insbesondere in den berufsbildenden Schulen und den Berufsschulen, die angestrebte 15prozentige Quote vielleicht nicht erreicht werden wird. Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung sagen, daß wir gut beraten sind, insbesondere im berufsbildenden Schulwesen den Schülern zu empfehlen, Fachbücher, die ein lebenslanger Begleiter im Beruf sein können, nicht zurückzugeben, sondern sich diese gut aufzuheben und nicht zu entsorgen. Gerade die Fachbücher haben eine hohe Qualität und sollten daher bewußt im Eigentum des Schülers bleiben.

Sehr verehrte Damen und Herren! Ich möchte abschließend noch einen Appell an den Herrn Bundesminister richten: Sparen ohne Qualitätsverlust ist angesagt. Wir haben schon darüber diskutiert, und im Entschließungsantrag ist es festgehalten: Umfang der Schulbücher, Anzahl der Schulbuchtitel, Formate, graphische und farbliche Gestaltung und vieles mehr. Herr Bundesminister! Ich glaube, die Frau Bundesministerin Gehrer wird Sie nicht zurückweisen, wenn Sie sie gegenüber den Verlagen und gegenüber den Autoren dabei unterstützen, daß Modalitäten gefunden werden, um letztendlich das Einsparungspotential im Bereich der Schulbücher, das meiner Meinung nach vorhanden ist, vollständig auszunützen. Unsere Unterstützung beim Einsparen werden Sie haben! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.11

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Madl. Gleichfalls freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

18.11

Abgeordnete Elfriede Madl (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich muß zu Beginn meiner Wortmeldung eine Berichtigung vornehmen. Frau Kollegin Mertel hat behauptet, daß ich im Ausschuß gesagt hätte, man müsse die jungen Mütter informieren. Frau Kollegin Mertel! Das Gegenteil ist der Fall, denn ich habe gesagt: Die jungen Mütter sind informiert, denn in jedem Mutter-Kind-Paß sind alle Informationen über Impfungen, über Röntgen, über die Fortschritte, die ein Kind machen muß, enthalten. Man muß es nur lesen. Und darum werden wir diesen Teil dieses Gesetzes heute ablehnen, denn wir meinen, daß man das Geld nicht für diese Informationskampagne beim Fenster hinauswerfen soll, wenn doch die Informationen im Mutter-Kind-Paß ohnehin enthalten sind, sondern daß man es lieber als Geburtenbeihilfe den jungen Müttern wieder zukommen lassen soll. Das war es, was ich gesagt habe! (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Aber keine Propaganda machen damit!) Sehr richtig! Man soll es den Müttern zukommen lassen, statt Propaganda zu machen!

Im Zusammenhang mit dem Abänderungsantrag Moser/Mertel hat meine Kollegin Haller schon avisiert, daß ich etwas näher auf die Neugestaltung der Schulbuchaktion eingehen werde. Ich möchte einmal grundsätzlich feststellen, daß jetzt, im Jahre 1997, dieser zehnprozentige Selbstbehalt gesetzlich verankert wird. Bei der Verabschiedung des Strukturanpassungsgesetzes im Jahr 1995 hat es geheißen, daß das eine Übergangsregelung für höchstens ein Jahr sein wird. Das hat sich dann angeblich aufgrund des Koalitionsbruchs und der Neuwahlen um ein Jahr verlängert. Aber man hat gesagt, daß Arbeitsgruppen eingesetzt wurden, die die Schulbuchaktion neu gestalten sollen.

Wenn allerdings das gegenständliche Ergebnis der Ausfluß der Bemühungen dieser Arbeitsgruppe war, dann werde ich mich in Zukunft fürchten, wenn es heißt, daß Arbeitsgruppen eingesetzt werden, dann werde ich das als Drohung empfinden. Denn diese Arbeitsgruppe hat


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