Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 107

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Reisenden. Daher, Herr Bundesminister, eine Bitte. Die Gründe dafür liegen unter anderem in der Organisationsänderung, die gerade für den Personenverkehr nicht kundenorientiert war. Deshalb müssen Marketingmaßnahmen verbessert werden, die Mitarbeiter vor Ort dürfen nicht zurückgezogen werden. Das ist ganz entscheidend.

Auch im Bereich der Organisation hat es viele Frustrationen gegeben. Die Art, wie die Änderungen durchgeführt werden, ist teilweise zynisch und mitarbeiterverachtend. Das Kapital der Österreichischen Bundesbahnen besteht unter anderem in der hohen Motivation ihrer Mitarbeiter. Das darf nicht verlorengehen. Daher meine Bitte: Es hat eine rechtlich sicher etwas umstrittene Weisung im Zusammenhang mit der Pensionsreform gegeben. Rechtlich sicher nicht umstritten und verkehrspolitisch dringend notwendig wäre es, dem Aufsichtsrat zu empfehlen – denn ich glaube ja nicht, daß es aus Bosheit geschieht –, für die Vorstandsmitglieder ein Seminar mit dem Thema "Zeitgemäße Menschenführung und kundenorientierte Organisationsreform" zu veranstalten. – Danke, Herr Minister. (Beifall bei der SPÖ.)

16.20

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Gabriele Binder. – Bitte.

16.20

Abgeordnete Gabriele Binder (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Effiziente Verkehrspolitik soll und muß koordiniert sein, soll umweltfreundlich und, was den öffentlichen Bereich betrifft, auch leistbar und sozial ausgewogen sein. Speziell Kinder und Jugendliche sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Deshalb möchte ich in meinem Redebeitrag das Thema Schüler- und Lehrlingsfreifahrt streifen.

Nach jahrelangen Verhandlungen ist es nun gelungen, zwischen Familienminister Dr. Bartenstein und Verkehrsminister Dr. Einem die Aufnahme von Schülern und Lehrlingen in die Verkehrsverbünde zu fixieren und damit eine Gleichstellung von Schülern und Lehrlingen mit den übrigen Pendlern zu erreichen.

Meine Damen und Herren! Die neue Verbundlösung soll in zwei Schritten erfolgen. Der erste bietet folgende Verbesserungen für unsere Schüler und Lehrlinge: Die Geltungsdauer der Wochenstreckenkarten wird generell von Montag bis Samstag ausgedehnt, die Schüler und Lehrlinge können auf der vorgegebenen Strecke während des ganzen Tages beliebig oft fahren und nicht nur wie bisher bloß die Strecke von der Wohnung zur Schule beziehungsweise zur Lehrstätte und zurück. Weiters wird es nach Möglichkeit bereits ab dem Schuljahr 1998/99 ein Aufzahlungsmodell geben, wonach die Schüler- und Lehrlingsstreckenkarten als Netzkarte gelten. Ab dem Schuljahr 1999/2000 erhalten alle Schüler und Lehrlinge einen Verbundfahrausweis, und die Aufzahlungsmodelle gelten dann auch – was sehr wichtig ist – für die Sommerferien.

In einem zweiten Schritt sollen die Tarife für Schüler und Lehrlinge jenen der übrigen Fahrgäste gleichgestellt werden.

Wesentlich dabei, meine Damen und Herren, erscheint mir auch die freie Verkehrsmittelwahl. Ich hoffe, daß durch die Einbeziehung der Schüler und Lehrlinge in die Verkehrsverbünde die Qualität der Beförderung gleich bleibt und bei Bedarf sogar verbessert wird.

Die genaue Aufteilung der Kosten muß noch geklärt und der Beschluß dafür hier im Hohen Haus gefaßt werden, womit das Ende einer langjährigen Diskussion zur Schüler- und Lehrlingsfreifahrt abzusehen ist.

Ich denke, daß diese Lösung sowohl für den Bund als auch für die Verkehrsverbünde akzeptabel ist, denn im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden, in diesem Fall die der Kinder und Jugendlichen. Diese zu erfüllen, ist unsere vorrangigste Aufgabe.

Noch ein letzter Satz zu den Feuerwehren: Eine maßgebliche Forderung in Zusammenarbeit mit den Landesfeuerwehrverbänden ist, einen EU-konformen Feuerwehrführerschein zu installieren,


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