Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 138. Sitzung / 189

der Bundessportorganisation. – Pardon! Der Sporthilfe. Ich korrigiere: Die vierten Vertreter sind jene der Sporthilfe.

Nun wollen sich die Länder, zumindest manche Bundesländer, davon absentieren, indem sie sagen: Die Geldmittel, die wir dem Spitzensport zur Verfügung stellen wollen, können von uns nicht in den Topf eingezahlt werden, sondern – das ist ja recht schön – wir haben einen, zwei, drei, vier, fünf Sportler, gute Sportler in unserem Land, und – hier kann man ja vielleicht auch wahltaktisch etwas umsetzen – wir geben diesen das Geld direkt.

Herr Staatssekretär! Wenn ich zuerst gesagt habe, bitte sorgen Sie dafür, daß das Geld ausbezahlt wird, so danke ich Ihnen jetzt dafür, daß Sie hier gesagt haben: Wenn die Länder davon abspringen, dann werden wir als Staatssekretariat, als Regierung einschreiten und das Geld auch in diesen Topf hineinbezahlen, damit die Spitzensportler es auch bekommen.

Meine Damen und Herren, hier geht es wirklich um Spitzensport. Wie hochgestellt dieser Spitzensport ist, können Sie daraus ersehen, daß in der letzten Sitzung des ÖOC-Vorstandes vor dem Sommer der dort für den Sommersport zuständige Mann, Präsident Kucera, gesagt hat, es kommen nur jene Sportler als förderungswürdig in Frage, die bei der Olympiade in Sydney zumindest Zehnter werden. Nun, das heißt doch etwas, als kleines Österreich mitten in dieser Weltspitze als Zehnter vertreten zu sein! Dazu brauchen wir auch Geld, und daher kann es nicht angehen, daß Länder hier Sidesteps machen und sagen, wir zahlen unserem Sportler das Geld selbst, obwohl dieser das dann wiederum nicht richtig verrechnen kann.

Daher noch einmal, Herr Staatssekretär: Für Ihre Idee, daß Sie das zahlen wollen, danke ich Ihnen. Ich bitte aber auch hier um rasche Umsetzung.

Meine Redezeit ist nahezu um. Lassen Sie mich in diesem Hohen Haus noch eines an jene übermitteln, die es auch verdienen: Wir haben im österreichischen Schwimmsport festgelegt, daß alle, die in den europäischen Verbänden des Schwimmsports zu tun haben, deshalb, weil wir stolz darauf sind, daß unser Bundesland Kärnten die Olympischen Winterspiele senza confini ausrichten würde, überall dafür eintreten und Lobbyismus machen werden, damit dieses Bundesland, das so für den Sport eintritt, auch diese Olympischen Spiele bekommt. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Mag. Posch: Bravo!)

20.24

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Höchtl. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

20.24

Abgeordneter Mag. Dr. Josef Höchtl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr verehrten Damen und Herren! (Abg. Mag. Schweitzer: Was wirst du jetzt sagen?) Man könnte ja sagen, es ist jetzt die Runde der einzelnen Sportverbandspräsidenten, weil jeder einzelne in seinem Bereich – sei es fürs Schwimmen, fürs Rodeln, für Fußball, für Skifahren – Stellung nimmt. (Abg. Leikam: Fürs Rodeln! – Abg. Mag. Schweitzer: Erzähl einmal, wie es ist als Präsident fürs Rodeln!) Aber ich glaube, wenn wir vor einiger Zeit begonnen haben, über die gesellschaftspolitische Notwendigkeit zu diskutieren, als Gesellschaft immer stärker eine engagierte Bürgergesellschaft zu werden (Abg. Mag. Posch: Beim Rodeln ist das Wurscht!), weil das die Zukunft insgesamt ist, dann besteht wohl kein Zweifel daran, daß der Sport ein Bereich ist, in dem dieses Engagement von vielen, nicht nur von wenigen, sondern von Tausenden Menschen diese Bürgergesellschaft, dieses engagierte In-der-Gesellschaft-tätig-Sein darstellt. (Abg. Böhacker: Ehrenamtlich!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben rund 13 000 Sportvereine in Österreich. Diese 13 000 Sportvereine, die in allen Gemeinden Österreichs tätig sind, stellen mit ihrem Heer von ehrenamtlich Tätigen tatsächlich jenes Heer an Personen dar, die engagiert in die Gesellschaft hineinwirken, die sich für andere zur Verfügung stellen und von denen wir sagen können, ohne ihre Existenz, ohne ihre Bereitschaft, sich zu engagieren, wäre diese Breite im Sport und im Angebot des Sportes nicht denkbar.


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