Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 174. Sitzung / 224

Mit diesen drei Beispielen möchte ich die Kuriositäten der Reform anschneiden. Trotzdem glaube ich, daß die eingeleitete Reform auf dem richtigen Weg ist. Es zeigen uns die Rückmeldungen von Lehrern, daß unsere Schüler die neue Rechtschreibung bereits besser als die alte lernen. Ein Stopp für diese Rechtschreibreform wäre der größte Unfug! Immerhin werden unsere Schulanfänger seit dem Jahre 1997 mit der neuen Rechtschreibung beschult und lernen die neue Rechtschreibung. Diese Schüler jetzt – nur weil einige Abgeordnete meinen, diese Reform sei zu stoppen – wieder mit der alten zu quälen, wäre wirklich nicht Sinn einer Rechtschreibreform! (Beifall bei der SPÖ.)

22.36

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Löschnak. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Dr. Ofner: Franzi, was für Überraschungen! – Abg. Dr. Löschnak – auf dem Weg zum Rednerpult –: Man muß ab und zu etwas tun! – Abg. Dr. Ofner: Solltest öfter reden!)

22.36

Abgeordneter Dr. Franz Löschnak (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Frau Bundesministerin! Ich möchte zur Petition Nummer 49 einige kurze Anmerkungen aus der Sicht des Sports machen.

Es handelt sich hiebei um jene Petition, in der nach einer langen Vorgeschichte um die Freigabe der Forststraßen für die Mountainbiker gebeten wird. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird sie einem Unterausschuß des Verfassungsausschusses zugewiesen. Also ist wohl in dieser Legislaturperiode mit keinem Ergebnis mehr zu rechnen. Aber trotzdem glaube ich, daß die Fakten ganz einfach dafür sprechen, daß man sich wirklich einmal ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzt.

Es geht immerhin darum, daß wir Forststraßen in der Länge von insgesamt 130 000 Kilometern haben und daß davon derzeit lediglich 10 000 Kilometer für die Mountainbiker freigegeben sind. Es geht weiters darum, daß in Österreich rund 1 Million Bürgerinnen und Bürger ein Mountainbike haben. Umfragen haben ergeben, daß rund die Hälfte gerne auch mehr Forststraßen benützen würde. Es geht letztendlich auch darum, daß in den Nachbarländern die Benützung der Forststraßen für Mountainbiker grundsätzlich freigegeben ist. Das ist in Bayern so, das ist in der Schweiz so, das ist in Italien so.

Daher glaube ich, daß man sich schon im Interesse von Zigtausenden Urlaubern, die in Österreich auch mehr Möglichkeiten mit Mountainbikes haben möchten, und im Interesse von rund einer halben Million Sporttreibenden einmal ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen sollte, die vielleicht ein bißchen ideologisch motivierten Widerstände hintanhalten sollte und dann zu einem guten Ergebnis kommen sollte. Das ist mein Appell in Zusammenhang mit der Petition Nummer 49. – Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Leiner.)

22.38

Präsident Dr. Heinz Fischer: Weitere Wortmeldungen liegen dazu nicht vor. Die Debatte ist somit geschlossen.

Wir kommen zur Abstimmung, und zwar stimmen wir ab über den Antrag des Ausschusses für Petitionen und Bürgerinitiativen, seinen Bericht 1901 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diese Kenntnisnahme ihre Zustimmung ausdrücken, um ein entsprechendes Zeichen. – Der Bericht ist mit Mehrheit zur Kenntnis genommen.

Damit haben wir diesen Gegenstand der Tagesordnung erledigt.

20. Punkt

Bericht des Gesundheitsausschusses über die Regierungsvorlage (1758 der Beilagen): Bundesgesetz über die Niederlassung und die Ausübung des freien Dienstleistungsver


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