Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 31. Sitzung / Seite 177

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Abgeordneter! Es ist nichts festzuhalten, sondern es sind Fakten gegenüberzustellen!

Abgeordneter Dr. Jörg Haider (fortsetzend): Herr Präsident! Ich wäre froh, wenn Sie immer so genau wären. (Heiterkeit bei den Freiheitlichen.)

22.04

Präsident Dr. Heinz Fischer: Diese tatsächliche Berichtigung ist beendet.

Zu einer weiteren tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Pumberger gemeldet. Ich erteile ihm das Wort. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Nowotny: Die Geschäftsordnung gilt auch für den Haider! – Abg. Mag. Guggenberger: Den Schuh der Schwester!)

Bitte, Herr Abgeordneter, Sie sind am Wort.

22.04

Abgeordneter Dr. Alois Pumberger (Freiheitliche): Herr Staatssekretär! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Abgeordneter Nürnberger hat behauptet, daß der im Parlament vorgezeigte Schuh im Wert von 12 714 S nicht der Schuh war, über den die Rechnung ausgestellt war. Ich stelle richtig, daß dieser Schuh den Wert von 12 714 S hatte, daß bereits viermal der gleiche Schuh um denselben Preis angefertigt wurde, jedes halbe Jahr bei derselben Patientin, und der Betrag, beziehungsweise die Rechnung, von der Sie gesprochen haben, bereits die Rechnung für den nächsten Schuh, für das nächste Halbjahr – wieder im Wert von 12 714 S – ist.

Die gesamte Belegschaft des Altersheims bekommt zweimal pro Jahr denselben Schuh um je 12 714 S, was pro Jahr etwa 300 000 S ausmacht. (Abg. Dr. Nowotny: Das ist eine Bestätigung!) Der Schuh hat jedoch lediglich einen repräsentativen Wert von etwa 2 000 bis 3 000 S und wurde nur deswegen so billig hergestellt, damit man ihm nicht ansieht, wie teuer er ist.

Nach einem Runden Tisch in der Gebietskrankenkasse Oberösterreich am Dienstag vormittag hat mir der Herr Direktor-Stellvertreter erklärt: Die Kunst, einen derartigen Schuh so herzustellen, daß man ihm nicht ansieht, daß er so teuer ist, macht ihn so teuer. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Nowotny: Das ist keine Berichtigung!)

22.05

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Wortmeldung: Abgeordneter Kostelka. Redezeit 15 Minuten.

22.05

Abgeordneter Dr. Peter Kostelka (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! In den letzten Minuten sind einige Dinge passiert, an denen man in diesem Haus nicht vorübergehen kann. Für’s erste einmal, Herr Professor Brauneder, ist es für mich wirklich einmalig, daß man einen Redner unterbricht, um zur Geschäftsbehandlung das Wort zu erteilen. (Abg. Mag. Stadler: Er war noch gar nicht am Wort!) Schauen Sie in die Geschäftsordnung! Ihnen steht das Recht zu, bis an das Ende der jeweiligen Debatte diese Geschäftsbehandlung zu verlegen, aber nicht, einen Redner zu unterbrechen. (Abg. Dr. Haider: Machen Sie jetzt eine Staatsaffäre daraus?! Sie spielen sich auf! – Abg. Ing. Reichhold: Reden Sie zur Sache! – Zwischenruf des Abg. Dietachmayr. )

Aber das, womit ich mich mit Ihnen als Wissenschaftler wirklich auseinandersetzen möchte, betrifft etwas anderes. Sie haben die Unverfrorenheit, jemanden bei der tatsächlichen Berichtigung am Wort zu lassen, und zwar mit der Begründung, daß es sich um ein Zitat handle!

Herr Professor Brauneder! Sie wissen, daß ein Zitat etwas Nachvollziehbares sein muß. – Das jedoch, was hier verlesen wurde, ist eine Passage aus einem Vertrag, den niemand in diesem Haus kennt. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)


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