Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 80

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Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zum Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Kampichler. – Bitte.

13.55

Abgeordneter Franz Kampichler (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Vorredner meiner Fraktion zum Grünen Bericht haben sich schon in sehr kompetenter Weise mit den verschiedensten Themen auseinandergesetzt. Der Grüne Bericht ist ja sehr umfangreich und stellt somit eine wirklich sehr brauchbare Arbeitsunterlage dar.

Wir haben aber auch sehr viel gehört, das weniger kompetent geklungen hat, aber damit müssen wir uns anscheinend abfinden. Ich glaube, ich brauche nichts hinzuzufügen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte mich ganz kurz mit dem Gartenbau auseinandersetzen, der auch Teil dieses Grünen Berichtes ist. Es geht dabei um zirka 2 250 Betriebe, die auf 2 009 Hektar Produktionsfläche wertvollste Produkte erzeugen und produzieren. Für diese Betriebe war das erste EU-Jahr ebenfalls eine große Herausforderung. Es wurde relativ gut überstanden, obwohl es in manchen Bereichen sicherlich Einkommenseinbußen zu verzeichnen gibt.

Die Betriebe waren aufgrund der neuen Herausforderungen gezwungen, neue Vermarktungswege zu finden, und sie waren vor allem gezwungen, ihre Kosten so gut wie möglich in den Griff zu bekommen. Dabei ist es in erster Linie darum gegangen, den Energieeinsatz zu optimieren.

Sie waren natürlich durch die neue Konkurrenz aus den EU-Ländern in vielen Bereichen doch sehr stark beeinträchtigt, so zum Beispiel beim Frühgemüse, wo durch den Wegfall der Einfuhrsperre doch sehr viele Produkte auf unseren Markt gekommen sind und unsere Betriebe konkurrenziert haben.

Es sind dies vor allem Produkte aus EU-Ländern mit besseren klimatischen Bedingungen. Es sind dies auch Produkte aus Ländern, die teilweise günstigere Energiepreise als Voraussetzung haben. Aber es sind dies natürlich auch Produkte aus jenen EU-Ländern, in denen es nicht so strenge Pflanzenschutzbestimmungen wie in Österreich gibt, was für unsere Betriebe Wettbewerbsnachteile zur Folge hat, aber für uns Konsumenten gigantische Preisvorteile.

Wir in Österreich produzieren zwar kostenintensiver, aber wir produzieren hochwertige Qualität. Ich möchte an dieser Stelle an unsere Konsumenten appellieren, sich diese hochwertige Qualität zu leisten und auf österreichische Produkte größeren Wert zu legen. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es gibt auch Wünsche der Gartenbaubetriebe. Gerade im Bereich des biologischen Pflanzenschutzes werden bei uns Schwerpunkte gesetzt. Es wurde von der Gartenbaugenossenschaft das Institut "Bio-Help" gegründet und auch mitfinanziert. Dieses Institut beschäftigt sich mit natürlichen Nützlingen – es geht also um Produkte, die Schädlinge auf natürliche Weise bekämpfen –, und diese Nützlinge werden gezüchtet und auf den Markt gebracht.

Da gibt es aber zwei große Probleme: Bevor diese Nützlinge auf den Markt gebracht werden dürfen, ist eine Registrierung notwendig, aber diese Registrierung ist sehr kostenintensiv. 45 000 bis 50 000 S kostet die Zulassung eines solchen Nützlings.

Ich darf hier an den Landwirtschaftsminister die Bitte richten, zu überlegen, inwieweit man diese wirklich sinnvolle und umweltfreundliche Maßnahme auch mit Förderungsmitteln unterstützen könnte. Mir erschiene es in höchstem Maße gerechtfertigt, wenn dafür auch Budgetmittel eingesetzt werden würden.

Der zweite Wunsch der Gartenbaubetriebe in diesem Zusammenhang geht an das Gesundheitsministerium: Die Prüfung dauert momentan zu lange. Wenn solche Nützlinge gefunden


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