Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 77. Sitzung / Seite 163

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Sie sich die verantwortlichen Leute hergeholt und gesagt: Was glaubt ihr eigentlich? So könnt ihr das doch nicht präsentieren!

Man hat diese Tafel nicht einmal aufgehängt, man hat sie am Boden schräg hingestellt! Das muß man sich vorstellen! Und für alle, die das nicht wissen: Der Familienurlaub war das Hauptthema am ÖW-Stand auf der ITB, der weltgrößten Tourismusmesse, und so hat man ihn präsentiert. Es ist dermaßen erschütternd, aber es ist das Spiegelbild unserer Tourismusverantwortlichen in diesem Land, die einfach nicht mehr interessiert, was im Tourismus stattfindet.

Präsident Dr. Heinrich Neisser (das Glockenzeichen gebend): Frau Abgeordnete! Ihre Redezeit ist zu Ende, bitte.

Abgeordnete Mares Rossmann (fortsetzend): Herr Minister! Nehmen Sie Ihre Verantwortung sowohl als Präsident der Österreich Werbung als auch als Wirtschaftsminister, zuständig für den Tourismus, endlich wahr! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

18.03

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Als nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Parnigoni. Ich mache darauf aufmerksam, daß von nun an die Redezeit 5 Minuten beträgt. (Abg. Schieder: Und rot ist die Tafel auch noch! – Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten der SPÖ und der Freiheitlichen.)

Lassen Sie sich Zeit, Herr Abgeordneter! Ich habe die Uhr noch nicht eingestellt. Aber vielleicht kann man die Diskussionen in den Bankreihen jetzt beenden.

18.03

Abgeordneter Rudolf Parnigoni (SPÖ): Herr Minister! Herr Präsident! Hohes Haus! Wir behandeln hier eine Anfrage der Freiheitlichen (Abg. Haigermoser: Eine Beantwortung! Das ist der feine Unterschied!), eine Beantwortung einer Anfrage, in der es darum geht – wie Kollegin Rossmann es hier ausgedrückt hat –, ob die ITB eine Tourismusmesse, eine Besuchermesse oder eine Fachmesse ist und ob dort der Stand der Österreich Werbung in dem Zustand gewesen ist, wie es sich Frau Abgeordnete Rossmann vorstellt.

Zum ersten möchte ich festhalten, meine Damen und Herren, daß sich natürlich eine Messe immer wieder in ihrer Konzeption überprüft, und so kommt es, daß sich die ITB in Berlin von der Besuchermesse hin zu einer Fachmesse wandelt und sich ihr Zielpublikum daher anders darstellt. Daher strukturiert sie sich auch entsprechend neu.

Zum zweiten ist zu sagen, daß dieser Stand, von dem Sie reden, Kollegin Rossmann, wie auch in der Anfragebeantwortung durch den Minister dargestellt worden ist, aus dem Jahr 1995 stammt und irrsinnig viel Geld gekostet hat. Den hat nämlich der vorherige Geschäftsführer angekauft, er heißt Lukas und ist heute freiheitlicher Abgeordneter im Europäischen Parlament. Das muß man nämlich einmal sagen. (Abg. Haigermoser: Der hat aber ordentliche Kennzahlen zustande gebracht! – Weiterer Zwischenruf der Abg. Rossmann. ) Dieser Stand wird deshalb verwendet, weil er sich ja schlußendlich amortisieren muß. Man kann ja – wie die Freiheitlichen immer sagen – das Geld nicht beim Fenster hinauswerfen! Man muß ja entsprechend sparen, und daher wurde dieser Stand wiederum verwendet.

Zum dritten möchte ich noch anmerken, daß die Österreich Werbung bei der ITB nicht so unerfolgreich gewesen sein kann, weil sich schlußendlich – wie man auch aus der Anfragebeantwortung ersehen kann und wie ich aus Gesprächen weiß – die Gesprächsfrequenz um 30 Prozent erhöht hat und die Fachbesucher, die ja für die österreichischen Aussteller dort die wichtigsten sind, dieses Angebot sehr gerne und in größerem Ausmaß als vorher angenommen haben.

Meine Damen und Herren! Darüber, ob die Österreich Werbung in ihrer jetzigen Struktur glücklich wird, können wir die Diskussion führen, und wir führen sie auch schon sehr lange und sehr intensiv. Nunmehr hat Minister Farnleitner gemeint, er möchte eine Neustrukturierung der


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