Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 21

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suchungen nützen kann. Man kann zum Beispiel Haarrisse in Rädern von U-Bahnen frühzeitig feststellen. Man kann, ohne dass das Material zerstört wird und ohne dass Radioaktivität erzeugt wird, Materialuntersuchungen machen.

"Austron" ist ein Projekt, das wir mit aller Kraft umsetzen und wozu wir auch Mittel aus Erlösen der Privatisierung verwenden sollten. Es gibt Arbeitsplätze in Österreich, es gibt das fertige Projekt, und es würde Österreich im Forschungsbereich einen ganz besonderen Ruf und einen ganz besonderen Stellenwert bringen. Es wäre besonders wichtig, im Zuge der Nachbarschaftserweiterung dieses Forschungsprojekt mit unseren Nachbarländern auch zu verwirklichen. Ich werde demnächst eine Information in die Regierung einbringen und die Regierung auch bitten, dass sie der Weiterentwicklung dieses Projektes zustimmt.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dr. Grünewald, bitte.

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Der Glaube an die Allwissenheit von Räten ist in Österreich anscheinend unbegrenzt. Dieser Rat soll die gesamte Forschungslandschaft kompetent abdecken. Welches Gremium wird darüber befinden, wer geeignet ist, in diesem Rat zu arbeiten?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Ministerin, bitte.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ich glaube, dass die Regierung auf Grund von Vorschlägen entscheiden muss, wer in diesem Rat arbeiten soll, dass man aber ganz klar definieren muss, es müssen ausgewiesene Forschungsfachleute, internationale Experten sein, es dürfen nicht Vertreter von irgendwelchen in Österreich ansässigen Behörden oder Institutionen sein. Ich glaube, die Entscheidung muss die Regierung auf Grund von Vorschlägen, die eingeholt werden, und auf Grund von Kriterien, die vom Forschungsministerium aufgestellt werden, treffen.

Ich halte es für ganz besonders notwendig, dass wir da sehr sorgfältig vorgehen. Ich habe nicht den Glauben, dass es Wunderwuzis ggibt, die alles wissen und alles können, ich meine aber, dass internationale Fachleute uns in besonderem Maße aus ihrem Erfahrungsbereich heraus sehr gute Vorschläge geben.

Die Entscheidungen müssen dann immer noch von der Regierung gefällt werden. Das kann der Regierung niemand abnehmen.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Mag. Sima, bitte.

Abgeordnete Mag. Ulrike Sima (SPÖ): Frau Bundesministerin! Im Regierungsprogramm wird Bio- und Gentechnologie als ein Forschungsschwerpunkt ausgewiesen. Nun wissen wir aber, dass die Ablehnung der Bevölkerung von Gentechnologie speziell im Lebensmittelbereich sehr groß ist. Daher meine Frage an Sie: Wie können Sie es verantworten, dass 5 Millionen Schilling an Steuergeldern unter dem Deckmantel der Sicherheitsforschung in ein Projekt investiert werden, das letztlich in der Freisetzung gentechnisch veränderter Marillen in Österreich münden wird?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Ministerin, bitte.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Es ist ein Projekt, in welchem die Gefahren und Risken der Gentechnik erforscht werden sollen. Ich halte nichts davon, sich vor etwas prophylaktisch zu fürchten, was man nicht beweisen kann. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich halte sehr viel davon, zu beweisen, welche Folgen und welche Risken es bei derartigen gentechnischen Vorgängen gibt. Und je nachdem, was das Forschungsergebnis bringt, wird dann die Entscheidung zu fällen sein, ob eine Freisetzung erfolgen kann oder nicht. Es ist keine Freisetzung, es ist keine Vorwegnahme der Freisetzung. Ich halte es für ganz wichtig, dass uns der Rat für Forschung und Technologie auch in diesem Bereich berät.


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