Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 199

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

gehört, wie ich übrigens auch vom burgenländischen Frauenlandesrat in dieser Sache nichts gehört habe, weder Positives noch Negatives. (Abg. Dr. Martin Graf: Welche Fraktion?)  – SPÖ. (Abg. Dr. Martin Graf: Ach so!)

Ich bin dem neuen Sozialminister eigentlich sehr dankbar dafür, dass er sich nicht vor dem Thema Hausfrauenpension gescheut hat, wie das seine Vorgängerinnen taten. Die Angst, im Alter ohne Pensionsvorsorge dazustehen, nimmt vielen Frauen von vornherein die Möglichkeit, sich zwischen Beruf und Familie zu entscheiden.

Ich weiß schon, dass Frauen, die sich um Familie und Haushalt kümmern, von den linken Kolleginnen nicht so gerne gesehen werden. Jede Fließbandarbeit – und ist sie noch so monoton und noch so schlecht bezahlt – wird von ihnen leider Gottes höher eingeschätzt, als wenn man sich um Familie, Kinder und Haushalt kümmert. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ! Dabei hätten Sie eigentlich nur auf die Frau Ihres letzten erfolgreichen Bundeskanzlers hören sollen. Frau Vranitzky hat ja in einem Interview einmal sehr klar die Bedeutung jener Frauen betont, die sich in erster Linie um den Haushalt kümmern. Wenn Herr Minister Haupt diese Frauen nun aufwertet und ihnen Sicherheit im Alter gibt, dann ist das ein Meilenstein in der österreichischen Frauenpolitik! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

21.56

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Heinisch-Hosek. – Bitte.

21.56

Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Dass Männer Frauen diskriminieren, ist hinlänglich bekannt. Aber dass Frauen Frauen diskriminieren, das hat mich heute ziemlich erschüttert, Frau Abgeordnete Wochesländer. Wenn sie sich hierher stellten – sie hört mir jetzt nicht einmal zu –, wenn sie sagt: dann geht sie eben hin zur Abtreibung, wie wenn sie zum Friseur gehen würde, und befreit sich von dieser Last, dann stimmt mich das bedenklich, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine Damen und Herren! Ich möchte mich dem Kinder- und Jugendthema widmen, der Kinder- und Jugendpolitik und auch der Behindertenpolitik. Das ist jetzt wichtig.

Selbstbewusst, individuell und cool – aber verfallen Sie bitte nicht dem Irrtum, dass Sie gemeint sein könnten, meine Damen und Herren von Blau-Schwarz! Österreichs Jugendliche sind damit gemeint. Und nach der Abwahl von Blau-Schwarz im Burgenland können sich das die SozialdemokratInnen jetzt mit Recht auch auf ihre Fahnen heften. (Beifall bei der SPÖ.)

Selbstbewusst, individuell und cool auf der einen Seite, aber auch sensibel und in die Zukunft blickend auf der anderen Seite – auch das sind Österreichs Jugendliche, meine Damen und Herren. Die Jugendkultur ist nämlich sehr vielfältig. Ich weiß nicht, ob Sie von der blau-schwarzen Regierung sich je dafür interessiert haben. Dort gibt es auf der einen Seite die blauen Vereinfacher, auf der anderen Seite die schwarzen, immer die heile Familie predigenden Volkspartei-Angehörigen.

Ich glaube nicht, dass Sie sich je für die Jugendkultur interessiert haben, sonst wüssten Sie wahrscheinlich um die Inhalte mancher Studien, die sich um die Jugendkultur drehen. Sie wissen vielleicht auch nicht, was Jugendliche wirklich beschäftigt. Jugendliche beschäftigen nämlich ein aktiver Freundeskreis, eine gute Ausbildung und sichere Arbeitsplätze. Diese Punkte stehen bei den Jugendlichen an oberster Stelle.

Und was tun Sie? – Sie beschließen immer das Gegenteil, das hatten wir schon einige Male: vorige Woche, vor einigen Wochen, und überhaupt, seit Sie an der Regierung sind. Ihre Beschlüsse gefährden nämlich die gute Ausbildung; Ihre Beschlüsse gefährden sichere Arbeitsplätze; Ihre Beschlüsse gefährden das Vertrauen der Jugend in die Zukunft; und Ihre Beschlüs


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite