Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 95. Sitzung / Seite 48

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Ich glaube – und da bin ich Ihrer Meinung, Frau Ministerin –, dass ein ganz wesentlicher Impuls zur Schaffung von Fachhochschulen aus den Regionen gekommen ist. Nicht nur bei Ihnen in Vorarlberg, sondern auch bei uns in Kärnten und in anderen Bundesländern war es so, dass es gelungen ist, ganz wesentliche, vitale Interessen in den Regionen zu mobilisieren. Das war ein ausgesprochen demokratischer Vorgang. Deshalb und auf Grund des Tragens in den Regionen hat die Verhaftung und die Stärkung der Fachhochschulen eine derart positive Entwicklung genommen. Es kann also insgesamt eine durchaus erfreuliche Entwicklung konstatiert werden.

Herr Abgeordneter Graf hat hier die Vaterschaft für die Gründung der Fachhochschulen im Jahr 1993 urgiert. Dazu darf ich sagen: Die Väter sind nicht immer sicher, aber die Mütter sind es, und da muss man, glaube ich, festhalten, dass die Mutterschaft für die Fachhochschulen, für die konzeptive Entwicklung der Fachhochschulen ganz sicher die Beamten des Ministeriums und die damaligen Ressortchefs für sich in Anspruch nehmen können. Auch Sie, Frau Ministerin, haben sicher einen Beitrag dazu geleistet und natürlich auch jene Menschen, die in den Regionen positiv bestrebt waren, zur Entwicklung der Fachhochschulen das ihre zu leisten. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

10.57

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Hetzl. Er hat das Wort.

10.57

Abgeordneter Mag. Gerhard Hetzl (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Mit dem heutigen Beschluss schreiben wir ein weiteres Kapitel der Erfolgsgeschichte der Fachhochschulen. Das ist natürlich nicht das Ende dieser Geschichte, sondern es wird auch weiterhin dringenden Bedarf in der Gesetzgebung geben. Wenn wir eine Verbindung zwischen Fachhochschulen und Universitäten herstellen – auf der einen Seite die praxisorientierte Ausbildung auf höchstem Niveau und auf der anderen Seite die wissenschaftliche Orientierung, die sehr hohen Ansprüchen gerecht wird –, so kann man sagen: Bei den Fachhochschulen ist ständige Reformarbeit notwendig, an den Universitäten ist jetzt nur mehr mit einem so genannten Kraftakt eine Reform möglich. (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn übernimmt den Vorsitz.)

Es ist auch seitens des Ministeriums ständige Vorausschau notwendig, wenn es darum geht, neue Studiengänge einzurichten. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an eine Aussage des Vorsitzenden des Fachhochschulrates, Herrn Dr. Raidl, der das Problem der Einrichtung von Studiengängen im Ausschuss auf den Punkt gebracht hat, als er gesagt hat: Wenn man bei jenen Studiengängen, die heute neu eingeführt werden, zwei Jahre Vorlaufzeit und dann vier Jahre Studiendauer einrechnet, so kann man erst in sechs Jahren damit rechnen, dass Absolventen hervorgebracht werden.

Die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Zusammenhang abzuschätzen, ist das Gebot der Stunde für alle Beteiligten. Es kommt nicht von ungefähr, dass den Fachhochschulen im wahrsten Sinne des Wortes die Türen eingerannt werden. Es stehen noch immer zu wenige Studiengänge zur Verfügung, aber auf diesem Gebiet wird sich in den nächsten Jahren noch sehr viel tun, da ist noch sehr viel Bewegung und Dynamik drinnen.

Die Fachhochschulen sind ein klassischer Fall dafür, wie gut Marktkräfte funktionieren. Der Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage ist gerade in diesem Bereich sehr gut erkennbar. Nicht im Entferntesten würde sich jemand darüber beschweren, dass Fachhochschulabsolventen gut bezahlt werden, gute Aufstiegschancen haben, beste Startpositionen vorfinden und für die Wirtschaft ganz besonders interessant sind. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Mein Vorredner, Kollege Posch, hat ein Problem angesprochen, natürlich auch wir an dessen Lösung interessiert sind, nämlich den Anteil der Nicht-Maturantinnen und -Maturanten, die Fachhochschul-Studiengänge absolvieren möchten. Es hat da einen leichten Rückzug der Fachhochschulen gegeben, nachdem diese gesehen haben, dass die Drop-out-Raten bei dieser Gruppe relativ hoch sind. – Selbstverständlich muss man auch diesen Standpunkt der Fach


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