Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 135

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Erstens, so meine ich, im Sinne der Patientinnen und Patienten. Ich will ganz einfach, dass die Kollegen und Kolleginnen in diesem Bereich gut ausgebildet sind, denn für Menschen, die krank geworden sind, ist es am allerwichtigsten, von gut und nach dem neuesten Stand ausgebildetem Personal betreut zu werden.

Zweitens, das sage ich als Gewerkschafterin, ist es auch für die im Pflegedienst beschäftigten Kollegen und Kolleginnen von großer Bedeutung und Wichtigkeit, auf dem neuesten Wissensstand zu sein. Sie sollten nicht über Jahre hinweg vertröstet werden und auf wichtige Veränderung wie zum Beispiel beim MTD warten müssen.

Drittens, denke ich, muss auch die Möglichkeit geschaffen werden, sich weiterzuentwi­ckeln und einen beruflichen Aufstieg zu machen. Da, Frau Bundesministerin, spreche ich Sie auch als zuständige Frauenministerin an. Es gibt sehr viele Frauen in diesem Bereich, wie Sie ja wissen, und es wäre sinnvoll und notwendig, für die Kolleginnen in diesem Bereich etwas zu tun.

Zuletzt, meine ich, ist das auch für unser gesamtes Gesundheitssystem wichtig, denn gut ausgebildetes Personal ist meiner Meinung nach der größte Schatz. Wenn hier auch immer wieder als positiv erwähnt wird, dass derzeit durch die Möglichkeit des Leihpersonals eine Grauzone in den Griff zu bekommen ist, so mag das stimmen. Mir persönlich als Gewerkschafterin wäre es aber lieber, wenn im Gesundheitsdienst kein Leihpersonal tätig sein müsste – ich weiß, dass das in vielen Bereichen der Fall ist –, für mich wäre es wesentlich wichtiger, dass man das Gesundheitssystem nicht totspart, sondern ganz einfach in gut qualifiziertes Personal investiert – zugunsten der Beschäf­tigten, aber auch zugunsten von uns allen, denn alle können wir einmal krank wer­den! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

16.15


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Dr. Bleck­mann. Wunschredezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


16.16.01

Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Frau Ministerin! Hohes Haus! Mir geht es um die vorhin angesprochene MTD-Ausbildung und Hebammen-Ausbildung, die jetzt auf Fachhochschulniveau angehoben wird. Mit dieser Reform soll der internationalen Entwicklung im Hochschulbereich Rechnung getragen werden. Das heißt, dass wir im Zusammenhang mit dem Bologna-Prozess eine Vergleichbarkeit der Abschlüsse erreichen wollen, europaweit mehr Transparenz und Mobilität erzielen wollen, und das geschieht genau mit dieser Reform.

Obwohl die bis jetzt dreijährige MTD-Ausbildung bereits unter die erste Anerkennungs­richtlinie gefallen ist, EU-weit, und somit ja auch schon hochschulähnlich ist, hat es europaweit immer wieder Schwierigkeiten bei der Anerkennung dieser Ausbildung im Ausland gegeben. Deshalb ist es wichtig und notwendig, dass wir heute und hier und demnächst zu dieser Änderung kommen werden.

Für mich ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass damit, weil eine Ausbildung in diesem Bereich – was Kollegin Csörgits schon angesprochen hat – vorwiegend Frauen absol­vieren, auch eine wichtige frauenpolitische Maßnahme gesetzt wird. Wir bieten einen Ausweg aus der Bildungssackgasse und ermöglichen eine Höherqualifizierung für die Frauen. Es kommt aber durch diese neue Art der Ausbildung zu keiner zeitlichen Aus­bildungsverlängerung, und es kommt auch – und das ist auch wichtig, obwohl es sich viele erhoffen – ziemlich sicher zu keiner besoldungsrechtlichen Verbesserung und Besserstellung durch diese neue Art der Ausbildung. Wozu es ganz sicher kommen wird, und das freut mich als Wissenschaftssprecherin: zu einer Erhöhung der Akademi-


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