Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 120. Sitzung / Seite 77

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Genauso verhält es sich mit der Hochschulzugangsquote, bei der man natürlich schon berücksichtigen muss, welche Ausbildungen als Hochschulstudium, als universitäre Ausbildung geführt werden. In Finnland und in Schweden ist es eben so, dass auch die Pflichtschullehrer und die medizinisch-technischen Fachkräfte an Universitäten ausge­bildet werden und daher auch dazugezählt werden. Das kann man also nicht mit­einander vergleichen! Wir werden in Zukunft vergleichen können, wenn wir den Ausbau der Pädagogischen Akademien zu Hochschulen vollzogen haben und wenn die Bachelor-Studiengänge weiter ausgebaut sein werden. Erst dadurch kommt es zu wirklich vergleichbaren Zahlen und werden nicht mehr ungleiche Ausbildungssysteme mit­einan­der verglichen.

Von einer Quote haben Sie heute nicht – kein einziger von Ihnen! – gesprochen, denn diese ist sehr positiv für Österreich: die sehr hohe Abschlussquote bei Doktorats­studien, denn in diesem Vergleich des OECD-Berichts liegt Österreich ganz weit vorne. Das passt natürlich nicht zu Ihrem Versuch, die Unis als schlecht darzustellen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Broukal: Das gehört zu Ihrem Geschäft, das machen ohnehin Sie!)

Sehr geehrte Damen und Herren, das Urteil des Europäischen Gerichtshofes hat leider einen sehr großen Zustrom von Studenten aus der Bundesrepublik Deutschland heraufbeschworen. Eines ist aber auch nicht richtig: Wenn die Opposition nämlich behauptet, dass dadurch alle Universitäten im Chaos versinken würden. Überlegen wir nur, dass es fast 200 Studienrichtungen gibt, während es hiebei im Endeffekt um zwei Studienrichtungen geht – Medizin und die veterinärmedizinische Ausbildung –, für die wir uns wirklich um Lösungen bemühen müssen. Das ist klar, denn die jetzigen Lösungen – und da sind wir uns auch sicher einig – sind nicht die optimalen, und wir werden uns in Zukunft mit neuen Ideen um die Lösung dieser Probleme kümmern müssen.

Ich bin sehr froh, Herr Kollege Broukal, dass Sie der genialen Idee des BZÖ-Ob­mannes schon beigetreten sind, denn den Uni-Scheck, um Studenten eine Möglichkeit, eine bessere Möglichkeit in Österreich zu bieten, haben ja auch schon Sie ange­sprochen. Sie würden sich überlegen, ob das nicht unterstützenswert ist. (Abg. Broukal: Jetzt braucht es nur die Frau Minister auch noch zu glauben, dann würde es passen! Da müssen Sie sich aber wohl noch etwas mehr anstrengen innerhalb der Koalition!)

Ich denke, wir müssen verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise die Aufenthalts­dauer überprüfen, um dafür zu sorgen, dass es für Österreicherinnen und Österreicher wieder gute Möglichkeiten gibt, hier zu studieren.

Sehr geehrte Damen und Herren! Ideen sind gefragt, aber nicht nur Jammern und Miesmachen! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

16.43


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Meine Damen und Herren! Wir kommen zur letzten Redner- und Rednerinnenrunde. Ich verteile die Restredezeit auf jeweils 4 Minuten.

Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Mandak zu Wort. Redezeit, wie gesagt, 4 Minuten. – Bitte.

 


16.44.16

Abgeordnete Sabine Mandak (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Frau Ministerin Gehrer! Sie sitzen auf der Regierungsbank, und ich habe oft den Ein­druck, dass Ihnen die Realität nicht mehr bewusst ist: Was heißt Schulalltag, was heißt Studienalltag? Ich möchte das ganz gerne anhand von vier kurzen Beispielen zeigen.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite