Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 93

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schafft einzig einen zusätzlichen Anreiz, bereits bestehende Arbeitsplätze in subventi­onierte Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse umzuwandeln. Darüber hinaus genügt der vorgelegte Gesetzestext nicht dem Bestimmtheitsgebot des B-VG.

Die weitere Sistierung der Anpassungsformel im Nachtschwerarbeitsgesetz ist sachlich nicht nachvollziehbar, da Nachtschwerarbeit für Betroffene eine besondere Belastung ist und daraus zusätzliche Kosten für das Pensionssystem entstehen. Eine Politik, die einerseits angeblich zu hohe staatliche Mittel für das Pensionssystem beklagt und andererseits auf sachlich gerechtfertigte Einnahmen verzichtet, verspielt seine Glaub­würdigkeit bei den Menschen.

Dienstleistungsscheck-Regelungen sind europaweit gescheitert. Das Scheitern dieser Regelung in Österreich ist nicht nur abzusehen, sondern durch die vorgenommene Ge­setzesänderung bereits dokumentiert. Die Dienstleistungsscheck gehört abgeschafft, nicht scheibchenweise reformiert.

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Ich würde Sie ersuchen, zumindest diesen Reparaturmaßnahmen zuzustimmen. Vor allem würde ich Sie sehr dringlich ersuchen, jetzt, da Sie die Probleme Jugendarbeits­losigkeit und Frauenarbeitslosigkeit tatsächlich erkannt haben, sehr viel mehr Energie und Kraft hineinzustecken, um die Probleme zu lösen, als Sie das mit dem vorliegen­den Gesetzespaket tun. (Beifall bei den Grünen.)

13.12


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der soeben verlesene Abänderungsantrag der Abgeordneten Öllinger, Kolleginnen und Kollegen ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Steibl. – Bitte.

 


13.12.51

Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Eine Anmerkung: Ich bin froh, dass es jetzt wieder eine objektive Vorsitzführung gibt. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.) Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Es wäre noch lustiger gewesen, wenn Frau Präsidentin Prammer hier wäre, aber anscheinend ist sie beim Mittagessen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Seit 1999, das heißt seit dieser Regierung (Abg. Hagenhofer: ... wie jeder andere Prä­sident auch!) unter Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel und mit Bundesminister Bar­tenstein (Abg. Parnigoni: Unglaublich!), wurden die Ausgaben in der aktiven Arbeits­marktpolitik für Frauen und Jüngere (neuerlicher Zwischenruf des Abg. Parnigoni) um 60 Prozent erhöht, Herr Kollege. Mit dem jetzigen Beschäftigungspaket sollen nun (Abg. Parnigoni: Da nützt diese ganze Giftspritzerei nichts!) zusätzliche Beschäfti­gungsmöglichkeiten geschaffen sowie ... (Abg. Parnigoni: Oder Bösartigkeiten zu ver­breiten!)

Ich bin nicht dafür, dass unsere Landwirte, unsere Bauern seitens der SPÖ um 50 Pro­zent weniger bekommen! Ich werde das in der Steiermark verbreiten, das sage ich Ihnen! (Beifall bei der ÖVP.) Sie haben ja keine Ahnung, wovon sie leben und wovon Sie wirklich durchs Land getragen werden! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich denke, dass gerade der Bereich des Wiedereinstiegs in den Beruf sehr, sehr wich­tig ist, und möchte hier nur kurz ein Projekt seitens der Steiermark anmerken. Es heißt: Bereits vor dem Ausstieg an den Wiedereinstieg denken; dieses Projekt kommt aus der Feder der ÖAAB-Frauen. Wir werden dies in der Steiermark umsetzen.

 


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