Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 94

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Ich möchte in diesem Zusammenhang auch für die Abkehr vom Bild der klassischen Frauenberufe plädieren. Ein Umdenken muss hier stattfinden, in der Wirtschaft, in den Betrieben, aber auch bei den Frauen selbst und ebenso im Elternhaus. (Abg. Mag. Weinzinger: In der Bundesregierung, Frau Kollegin! Das ist ja das Problem!) Denn nur das bringt mehr Fachkräfte, es bedeutet aber auch einen Schritt weiter zu gleichem Lohn und gleichwertiger Arbeit. Ausbildung und Qualifizierung werden eine immer wichtigere Rolle spielen. Hiefür kann die Politik nur Rahmenbedingungen schaf­fen; die Entscheidungen fallen in den Familien, in den Schulen, aber auch in den Betrieben.

Ich freue mich natürlich – und das ist wieder eine positive Anmerkung –, dass die SPÖ und die Grünen zum Teil auch diesen Maßnahmen zustimmen, weil sie, glaube ich, jetzt endlich erkennen, wie wichtig Qualifizierungsmaßnahmen in vielen Bereichen sind. Ich möchte auch meinem Caritas-Präsidenten Franz Küberl aus der Steiermark ein Danke sagen, der Lob und Zustimmung für dieses Maßnahmenpaket geäußert hat.

Da ich gerade von der Zielgruppe Frauen und Jugendliche spreche (Abg. Reheis: Wer wird der neue Landeshauptmann in der Steiermark?), meine ich, dass Gesundheits- und Pflegeberufe natürlich nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer wichtig sind, das ist völlig klar. (Zwischenruf des Abg. Parnigoni.) Aber wir alle werden sicher ein­mal im Leben diese Arbeiten annehmen müssen oder auch wollen.

Weil ich vorhin schon die Steiermark erwähnt habe, komme ich jetzt ganz bewusst wieder auf die Steiermark zurück, gerade im Beschäftigungsbereich. (Abg. Mag. Wein­zinger: Gerade im Wahlkampf!) So, wie es auf Bundesebene Maßnahmen und auch Erfolge gibt, gibt es diese auch in der Steiermark, und es ist uns mit Landeshauptmann Waltraud Klasnic einiges gelungen. Die Steiermark konnte im Jahr 2004 bundesweit den höchsten Rückgang an Arbeitslosigkeit feststellen, und erstmals ist damit die Arbeitslosenquote in der Steiermark niedriger als im Bundesdurchschnitt. Das ist natürlich zum Großteil auch auf die gute Wirtschaftslage in der Steiermark zurückzu­führen, angefangen vom Auto-Cluster bis zum Holz-Cluster und vielem mehr. (Abg. Mag. Weinzinger: Herberstein oder Spielberg? – Weitere Zwischenrufe.) Mit einem Wirtschaftswachstum vom 3,8 Prozent ist die Steiermark Spitzenreiter unter den Bun­desländern. Ich frage mich, warum Wien und Burgenland die Schlusslichter sind!

So kann ich wirklich mit ruhigem Gewissen sagen ... (Abg. Reheis: Sie hörten eine Belangsendung der steirischen ÖVP!) – Nein, ich kann mit ruhigem Gewissen anhand einer Zeitung sagen: „Wirtschaftsland Steiermark – Numero eins in Österreich“, meine Damen, meine Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

13.17


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. – Bitte.

 


13.17.24

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen des Hohen Hauses! An­scheinend ist nur das objektiv, was die ÖVP oder die Kollegin Steibl als objektiv sieht. Ich finde den Beginn ihres Redebeitrags ungeheuerlich. Ja, es ist wirklich ungeheuer­lich! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Steibl: Das ist eine Tatsache!)

Herr Minister Bartenstein, Sie haben vorhin in Ihrer Rede das Projekt „Ways to Work“ angesprochen. Ich möchte da ein paar Dinge klarstellen. „Ways to Work“ kann man meiner Ansicht nach in keiner Weise mit dem Kombi-Lohn-Modell vergleichen. Sie wissen wahrscheinlich – das hoffe ich zumindest –, dass bei „Ways to Work“ die Ziel­gruppe eindeutig SozialhilfeempfängerInnen gewesen sind. Das sind Menschen, die


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