Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 208

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Ich frage mich: Was vergeben Sie sich, wenn Sie einer derartigen Kennzeichnung zu­stimmen? Der Konsument sollte entscheiden! Oder: Was vergeben Sie sich, wenn Sie mit der Fahrzeugindustrie in Gespräche eintreten?

Wenn ich schon hier am Rednerpult stehe, möchte ich auch noch folgende Frage stellen, meine Herren Staatssekretäre: Ich habe hier eine Presseaussendung der APA betreffend „Weniger EU-Geld für Brenner“. In drei Minuten kann man leider nicht aus­führlicher darauf eingehen, aber vielleicht könnten Sie nach diesem Gespräch, das zwi­schen dem Bundesminister und dem dafür zuständigen Koordinator Karel van Miert an­lässlich seines Besuches in Wien stattgefunden hat, auch Antwort auf die Frage geben, wie jetzt nach dieser Presseaussendung tatsächlich die Mitfinanzierung der EU beim Bau des Brenner-Basistunnels aussieht. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

19.27


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Wattaul. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


19.28.01

Abgeordneter Anton Wattaul (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine Herren Staatssek­retäre! Hohes Haus! (Ruf: Jungfernrede! – Heiterkeit.)

Grundsätzlich begrüße ich natürlich auch jede Maßnahme, die zur Sicherheit im Stra­ßenverkehr und vor allem zur Verringerung der Zahl von Verkehrstoten beiträgt. Was die LKW-Gurtenpflicht in schweren LKW betrifft, so wisst ihr, ich bin selbst Fuhrwerks­unternehmer, und ich kann das nur absolut unterstützen. Ich war vor kurzem in Schwe­den und habe dort Filme gesehen über das, was sich abspielt. Da muss man unbedingt auch das Bewusstsein bei den Menschen dafür schaffen, dass sich auch bei schweren LKW die Beifahrer und die Lenker anschnallen. Damit kann man sehr viel Leid verhin­dern.

An den Herrn Kollegen von der ÖVP: Die Errichtung dieser Genehmigungsdatenbank dient natürlich nicht nur der Landwirtschaft, sondern der gesamten Wirtschaft. Wir Unternehmer sind eben europäische Unternehmer, wir kaufen teilweise Fahrzeuge aus dem europäischen Ausland, und natürlich ist das für uns von Vorteil.

Ein Problem sei hier noch erwähnt – ich weiß keine Lösung dafür –, weil es vor kurzem auf der West Autobahn zwei Mal passiert ist, nämlich diese Unfälle durch Sekunden­schlaf, wodurch acht Tote zu verzeichnen waren. Wie gesagt, ich weiß die Lösung für dieses Problem auch nicht (Abg. Neudeck: Weniger lang fahren!), ich würde nur dar­um bitten, dass man sich im Ministerium Gedanken darüber macht, was man dagegen machen kann.

Eines muss man sagen: Man weiß, dass LKW-Fahrer Tachographenscheiben haben und dass ihnen die Einsatzzeiten genau vorgeschrieben sind. Sie dürfen vier Stunden fahren, müssen eine Stunde Pause machen und dürfen dann wieder vier Stunden fahren. Wenn Sie sich hingegen heute ins Auto setzen und meinetwegen nach London fahren, dann wird bei einem PKW-Fahrer kein Mensch irgendetwas unternehmen. Das ist natürlich kein Ausländerproblem, aber es ist eben bei uns passiert. Dasselbe würde passieren, würde ich mich jetzt ins Auto setzen und nach Rom fahren.

Man muss sich diesbezüglich einfach etwas überlegen, denn wenn man schon die Zahl der Verkehrstoten minimieren will, muss man sich auch über das Problem der Übermü­dung im Straßenverkehr Gedanken machen, nicht zuletzt deshalb, weil durch übermü­dete Fahrer natürlich auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden und zu Tode kommen könnten. Wie gesagt, Lösung weiß ich keine, aber Bewusstseinsbildung wäre vielleicht das Optimale. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.30

 


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