Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 195

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verbinden? Wir müssen auch akzeptieren, dass mit einer Abschottungspolitik das Hin­eindrängen von Konkurrenz aus dem Ausland nicht zu verhindern ist.

Die Antwort auf die globale Herausforderung ist die kleinräumige, regionale Wirtschaft, denn Produkte, die in den Regionen angebaut oder produziert werden, schaffen Ar­beitsplätze vor Ort, damit Lebensqualität und wieder neue Nachfrage. Globales Wissen regional umgesetzt, das ist der nachhaltige Weg der Zukunft, davon bin ich überzeugt.

Weiterentwicklung und Innovation sind nur in einem Markt möglich, der liberal ist und Konkurrenz zulässt und fördert, aber ein liberaler Markt muss Waffengleichheit garan­tieren. Eines ist ebenfalls wichtig: Wenn es nicht gelingt, bei unseren Konsumenten das Bewusstsein zu schaffen, dass das regionale Produkt auf den ersten Blick zwar teurer erscheinen mag, aber bei näherer Betrachtung viel mehr bringt, dann nützen die besten Programme nichts. Das müssen wir den Menschen vorleben. Und das ge­schieht in unseren Klein- und Mittelbetrieben täglich.

Aufgabe der Politik ist meiner Meinung nach auch, das Zusammenwirken von Landwirt­schaft und Wirtschaft, von klein- und mittelständischen Betrieben vor den Vorhang zu bringen und dies auch in der Region öffentlich darzustellen.

Eine Anmerkung noch zur Europäischen Union: Sie ist wahrscheinlich das größte Nachhaltigkeitsprojekt, das es in der Geschichte je gegeben hat. Die Starken, die Net­tozahler, helfen den Schwachen. Trotz aller Probleme, die es in der EU gibt, kann man sagen: Dieser Weg ist genau der richtige, nämlich gleichberechtigte Staaten in einem Miteinander! (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Scheibner.)

18.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Gradwohl. Wunschredezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


18.41.45

Abgeordneter Heinz Gradwohl (SPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Kollege Auer, du hast es heute wirklich hervorragend verstan­den, allen zu danken, die daran beteiligt waren, und ich möchte genauso wie der Kollege Pirklhuber diesen Dank zurückgeben, denn deine Verhandlungsführung hat es ermöglicht, dass es leicht war, Schritte aufeinander zuzugehen, und dass wir zu die­sem Vier-Parteien-Antrag gekommen sind. Ich würde es mir wünschen, dass wir das in vielen Bereichen des Öfteren erleben könnten. Vielleicht solltest du öfter die Verhand­lungsführung übernehmen, lieber Jakob. Herzlichen Dank! (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie Beifall des Abg. Dr. Pirklhuber.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nicht nur Dank ist angebracht, denn einige meiner Vorredner haben auch Dinge angesprochen, die man so nicht im Raum stehen lassen kann. Der Kollege Scheuch – er ist im Moment leider nicht da – hat zum Bei­spiel davon gesprochen, dass man mit ungleichem Maße messen würde, und hat Ver­gleiche herangezogen, weil der Kollege Kummerer den Grünen Bericht zitiert hat.

Ich zitiere auch den Grünen Bericht, und in diesem ist nachzulesen – vielleicht kannst du, Klaus, das dem Uwe mitteilen; hier werden nicht Äpfel mit Birnen verglichen, son­dern die Marktfruchtbetriebe untereinander –, dass die kleineren Marktfruchtbetriebe um achtmal weniger an Einkommen und auch an Förderungen lukrieren können als die großen, obwohl der Anteil der öffentlichen Mittel in diesem Bereich 94 Prozent beträgt.

Wenn das der Ausdruck der Gerechtigkeit ist, dann frage ich mich: Welchen Zugang zur Gerechtigkeit haben diejenigen, die das vertreten? – Unser Zugang ist es nicht, und unser Zugang ist auch nicht der, dass Boden-Renten und Kuhschwanz-Prämien ausbezahlt werden.

 


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