Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 129. Sitzung / Seite 144

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Teilzeitarbeit ist auch insofern benachteiligt: Wir haben einen Schnitt der Arbeitskosten von 8 € bei Teilzeit; bei Vollzeit: 11 €. Das heißt, im Teilzeitbereich verdienen Frauen einfach um vieles weniger. Das muss einem klar sein, wenn man auch dahinter steht und sagt, die sollen nur Teilzeit arbeiten. Das muss Ihnen auch klar sein dabei!

Eine weiterer Schritt – neben Maßnahmen wie beispielsweise dieser Überstunden­bezahlung – wäre unserer Meinung nach ganz eindeutig ein einkommensabhängiges Karenzgeld, das wirklich Männern und Frauen Familienarbeit und Erwerbsarbeit ermöglicht. Und ich betone hier noch einmal: Es soll auf jeden Fall weiterhin so sein, dass ein fixer Sockel besteht, so wie er jetzt ist, aber das darüber liegende Karenzgeld wäre einkommensabhängig. Das heißt, Sie müssen nicht befürchten, dass jene nichts mehr bekommen, die jetzt Kinderbetreuungsgeld bekommen. – Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

16.50


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mikesch. Wunschredezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


16.50.42

Abgeordnete Herta Mikesch (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundes­minister! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Eines gleich vorweg: Die Frauen in diesem Land haben es sich nicht verdient, für parteipolitisches Kleingeld einer Partei herhalten zu müssen, nur weil Sie gerade ein Umfragetief haben! Meine Damen und Herren! Jede arbeitslose Frau und auch jeder arbeitslose Mann ist eine beziehungsweise einer zu viel. (Abg. Silhavy: ... Witz des Tages!) Aber das Bild, das die Grünen in ihrer Begründung zum Dringlichem Antrag zeichnen, ist schlichtweg falsch.

Wahlfreiheit ist angesagt! Jede Frau für sich muss entscheiden können, welches Arbeitszeitmodell für sie richtig und gut ist. (Ruf bei den Grünen: Schön wär’ das!) Aber eines muss festgehalten werden: Frauenbeschäftigung nahm im Vorjahr um 1,9 Pro­zent zu, und bei den älteren Frauen über 50 ging die Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt um 9,7 Prozent zurück. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Öllinger: Sagen Sie was auch zu jungen Frauen!)

Es ist auch unrichtig, dass für Wiedereinsteigerinnen nichts gemacht wird. (Abg. Öllinger: Bitte sagen Sie auch etwas über die Arbeitslosigkeit von jungen Frauen!) Im Jahr 2004 wurden 15 800 Wiedereinsteigerinnen in diverse Förderprogramme des AMS einbezogen. 15,5 Millionen € werden dafür eingesetzt. Ich zähle Ihnen gerne einige auf: Qualifizierungsmaßnahmen für gering qualifizierte Frauen, Laufbahn­coaching, Kinderbetreuungsbeihilfe, Förderung privater Kinderbetreuungseinrichtun­gen, aber auch ein Beispiel, das mir sehr am Herzen liegt, mit dem Titel „Women in IT“, ein Projekt, bei dem Mütter in Karenz von zu Hause aus in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen online weitergebildet werden, eine wichtige Maßnahme vor allem für unsere Frauen im ländlichem Raum.

Wiedereinstieg gelingt aber vor allem dann, wenn der Kontakt zwischen den Frauen und dem Unternehmen nicht abreißt. Das ist etwas, das vor allem in den Klein- und Mittelbetrieben tagtäglich gelebt wird. Mit der Initiative „Taten statt Worte“ werden Betrieben Tipps für die Umsetzung gegeben und auch Best-Practice-Beispiele vor den Vorhang geholt. Taten statt Worte – ein Motto, das Sie sich auch zu Herzen nehmen sollten! (Beifall bei der ÖVP.)

Diese Bundesregierung fördert Frauen, die aus den klassischen Rollenbildern aus­brechen wollen. (Ironische Heiterkeit der Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek. – Abg. Öllinger: Der Witz des Tages – der zweite!) In den letzten Jahren wurden bereits viele Projekte, wie zum Beispiel der „Girls’ Day“, umgesetzt. Und die Statistik gibt uns Recht:


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