Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 129. Sitzung / Seite 255

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Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich hatte heute mit einem durchaus großen Anbieter ein Gespräch zum Thema Nahversorgung – diese Anbieter hat einen Umsatz von 150 Millionen € und 600 Beschäftigte –, und der hat in diesem Gespräch den Hin­weis gemacht: Heute beschließen Sie ja das Bundesvergabegesetz! Wie wird denn das in Zukunft mit den Vergaben der Bundesbeschaffungsgesellschaft ausschauen? Diese Vergaben sind nämlich für die kleinen und mittleren Unternehmen in unseren Gemeinden und Regionen teilweise sehr, sehr nachteilig, um nicht zu sagen tödlich. – Wenn das ein Großer sagt, dann steckt da schon einiges dahinter.

Ich habe dazu ein Interview mit den Geschäftsführer der Bundesbeschaffungs­gesell­schaft, Herrn Nemec, gefunden, und der hat gemeint, dass das neue Vergaberecht, das Anfang 2006 vorliegen wird, Instrumentarien haben wird, die es uns ermöglichen werden, regional besser wirksam werden zu können. – Ich frage mich: Welche Instru­mentarien sind in diesem Gesetz drinnen, um die kleinen und mittleren Unternehmun­gen in unseren Regionen und Gemeinden besser bedienen zu können? Ich habe nämlich darin nichts gefunden!

Ich glaube, wir sollten nicht immer die KMUs schönreden und sagen, wie wichtig sie uns sind, wie wichtig sie uns als Arbeitgeber sind. Von diesem Schönreden können die kleineren und mittleren Unternehmen nicht leben. Wir sollten etwas tun dafür, dass dieser Wirtschaftszweig wieder belebt wird. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

20.42


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Donabauer. – Bitte.

 


20.43.03

Abgeordneter Karl Donabauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Meinem geschätzten Vorredner möchte ich sagen: Die Gemeinden in meinen Breiten investieren ordentlich. Gemeinden, die gut geführt werden, haben sicherlich weniger Probleme mit den Finanzen als Gemeinden, die vielleicht ein bisschen salopp geführt werden. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Noch nie haben die Gemeinden so viel Geld bekommen wie nach dem letzten Finanz­ausgleich, der von dieser Bundesregierung im vergangenen Jahr ausgehandelt wurde. Das müssen Sie zur Kenntnis nehmen, auch wenn es Ihnen noch so schwer fällt, die gute Arbeit der Regierung endlich auch einmal zu akzeptieren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Matznetter: Fragen Sie einmal Ihre Bürgermeister!) Sie müssen einmal die Wirklichkeit sehen und sich von Ihrem politischen Komplex lösen!

Punkt zwei: Registerzählungsgesetz. Ich verstehe nicht ganz, wenn hier Dramaturgien stattfinden, die hier nichts verloren haben. Jeder, der einmal in einer Gemeinde gearbeitet hat, weiß, welch enorme Belastung die Volkszählung alle zehn Jahre war, wie schwierig es war, die Nacharbeiten durchzuführen, wie problematisch es war, mehr als 20 Zählblätter auszufüllen. Es hieß, etwa drei bis dreieinhalb Stunden habe jede Bürgerin, jeder Bürger dafür gebraucht. Nun haben wir endlich einen neuen Weg gefunden, und dass Ihnen dazu nichts Besseres einfällt als Kritik, das zeigt deutlich, dass Sie bis zur Minute keinen wie auch immer lautenden Abänderungs- oder Ent­schließungsantrag eingebracht haben. Es fällt Ihnen ja auch nichts Besseres ein, denn die vorliegende Regelung ist ohnehin ganz brauchbar.

Kollege Maier, ich schätze dich sehr, aber du hast hier mehrmals gesagt, der Daten­schutzrat hätte einbezogen werden sollen. Darf ich bitte höflich darauf hinweisen, dass in den letzten Monaten der Datenschutzrat mehrmals getagt hat, die SPÖ jedoch nie verlangt hat, dass diese Fragen auf die Tagesordnung kommen. (Abg. Dr. Wittmann: Das ist doch falsch!) Das sei Ihr gutes Recht, aber dann bekennen Sie sich heute


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