Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 42

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Das würde ich anders definieren, nämlich uns dorthin zu orientieren, wo eigentlich die besten Länder sind, und zu überlegen, wie kommen wir denn da hin, und nicht nur zu sagen, wir sind irgendwie zum Teil gerade noch über dem Durchschnitt, unter dem Durchschnitt. Ja, im Schnitt sind es 18 Prozent, in den besten Ländern sind es 6, 7 Prozent. Dorthin sollten wir kommen. (Beifall bei den Grünen.)

Wir haben eine Situation, in der Nachhilfe in einer Form boomt, dass es für die Schat­tenwirtschaft ein interessantes Phänomen ist. Das ist eine Wachstumsbranche, dort fließen Millionen Euro im Jahr hinein. Die letzten Studien der Arbeiterkammer besagen, dass das über 150 Millionen € pro Jahr sind, die Familien für Nachhilfe ihrer Kinder ausgeben. Wir sind der Meinung, dass es statt privater Nachhilfe ein effizientes, gut angelegtes Fördersystem in den Schulen geben sollte. (Beifall bei den Grünen.)

Wir haben Probleme bei den Klassenschülerzahlen. Wir haben urbane Gebiete, wo die Klassenschülerzahlen wirklich an der Kippe sind. Auch dort sollte man entsprechende Maßnahmen setzen. (Beifall bei den Grünen.)

Ich komme jetzt noch zu dem Punkt, der in dem Paket enthalten ist und weswegen wir diesem heute auch zustimmen: 300 zusätzliche IntegrationslehrerInnen, wie heute fest­gestellt wurde, und ich nehme das natürlich zur Kenntnis. Man muss allerdings einmal nachfragen, von welcher Basis ausgegangen wird, und das habe ich in den letzten Tagen auch noch klären können. Also die Frage ist: Welchen Stand hatten wir im Jahr 2000 – und wie viele zusätzliche Kinder mit sprachlichem Bedarf gibt es jetzt?

Wenn wir dieses Modell durchgehen, das Sie jetzt als Musterbeispiel hernehmen, dann hätte das geheißen, im Jahr 2000 hat das Modell gut funktioniert, hat blendend funktio­niert, wir brauchen daher nur diese zusätzlichen Kinder mit den entsprechenden Mitteln ausstatten. Die Schwierigkeit dabei ist allerdings PISA 2000, denn die erste PISA-Studie hat ja gezeigt, dass die Mittel, die wir damals hatten, auch nicht ausgereicht haben. Wenn sich die Frage stellt, was notwendig und ausreichend ist, dann werden wir mit den 300, glaube ich, auch nicht auskommen, aber natürlich sind 300 zusätzliche LehrerInnen erstmals nach Jahren, in denen Sie immer gesagt haben, man braucht gar nichts, ein richtiger und notwendiger Schritt.

Letzter Punkt: Ich möchte noch einmal zurückgehen zu der Frühförderung im Kinder­garten. Die 300 LehrerInnen kosten etwa 9 Millionen € jährlich. Für die Frühförderung im Kindergarten budgetieren Sie 640 000 € pro Jahr. (Abg. Amon: Das ist aber nicht Bundeskompetenz!) – Ob das Bundeskompetenz ist oder nicht, Kollege Amon, ist mir ziemlich Wurscht! Mir geht es um die Kinder in den Kindergärten, bei denen die Not­wendigkeit besteht, gefördert zu werden! (Beifall bei den Grünen.)

Und ob das in Wien nicht funktioniert oder in anderen Bundesländern, in denen Sie verantwortlich sind, nicht funktioniert, ist uns als Grünen ziemlich egal. Es geht darum, dass hier Maßnahmen gesetzt werden. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) 640 000 € für die Frühförderung im Kindergarten – eine Millionen € für die Werbekampagne der „Neuen Schule“.

Da – und das ist mein Schlusswort – stimmen die Relationen überhaupt nicht! (Beifall bei den Grünen.)

13.04


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Ross­mann. – Bitte.

 


13.04.30

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Hohes Haus! Wir beschließen heute zwei Schulpakete von acht, nämlich die Schulpa­kete 2 und 3. Jetzt kann man sagen, das ist zu wenig, das ist zu wenig tief greifend,


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