Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 180

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Abgeordnete in weiblicher Form gesagt, sondern die Schreihälse da vorne (in Richtung des Abg. Dipl.-Ing. Scheuch) gemeint. Wir wollen aber nicht allzu viel Zeit dafür in An­spruch nehmen.

Zwei Dinge vorweg: Ich glaube, dass es wirklich die Aufgabe eines lebendigen Parla­ments ist, bei Vorlagen durch den kritischen Augenschein zu prüfen, ob man das auch erfüllt, was man erreichen will.

Eines, glaube ich, war wirklich positiv bei der Behandlung des Abgabenänderungs­gesetzes: Die Vertreter aller Parteien waren der Auffassung, dass Steuergesetze so ausgeführt gehören, dass sie das beabsichtigte Ziel, nämlich die steuerlich möglichst unbelastete Umgründung, erlauben, aber Missbräuche, das heißt die Verwendung sol­cher Konstruktionen, um Steuern ganz oder zur Hälfte einzusparen, möglichst eindäm­men.

Wir haben nur in der Gesetzestechnik den Widerpart repräsentiert – das war eine ge­wisse Herausforderung für die Damen und Herren des Finanzministeriums, das aufzu­greifen; übrigens auch meinen Dank dafür an dieser Stelle; es wurde bis in den Abend, bis in die Nacht hinein an geänderten Bestimmungen gearbeitet –, und ich glaube, wir haben am Ende des Tages eine gute Lösung gefunden. Wir haben eine Lösung gefun­den für die Klein- und Familienbetriebe, wenn die Eltern das Grundstück noch zurück­behalten, die BetriebsGmbH aber schon den Jungen übergeben wollen, trotzdem aber der Verschiebetechnik einen entscheidenden Riegel vorgeschoben.

Ich meine, der Kompromiss ist ein guter.

Ich glaube zweitens, dass es auch gut war, sich für den 31. Jänner als Stichtag zu ent­scheiden. Ich bin hier nicht ganz der Meinung des Kollegen Kogler. Eine Umgründung ist ein Vorgang, der für einen Betrieb nicht leicht ist. Denken wir nur an einen Gewerbe­betrieb, der eine Inventur aufstellen muss für den Umgründungsstichtag und monate­lang mit den Vorbereitungen beschäftigt ist! Da zu sagen: „Ätsch, jetzt machen wir es einen Monat früher!“, ist keine Methode, mit der ein Gesetzgeber agieren soll. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Der Kollege Posch geht schon! – Abg. Scheibner: Der erste Kärntner geht schon!)

Meine Damen und Herren! Wir werden dem Gesetz in dritter Lesung zustimmen, und wir stimmen natürlich dem gemeinsamen Abänderungsantrag zu.

„Huckepack-Verkehr“-Begünstigung – das konnte auch der Herr Staatssekretär nicht erklären, daher melden wir unsere Bedenken durch unser negatives Abstimmungsver­halten in der zweiten Lesung an.

Letzter Punkt: Körperschaftsteuergesetz. – Da hätten wir halt auch die Löcher stopfen sollen und die Gruppenbesteuerung so reparieren, wie es gehört, nämlich diese Be­günstigung entfernen. – Danke, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)

20.41


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Ikrath. – Bitte.

 


20.41.55

Abgeordneter Mag. Peter Michael Ikrath (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen! Kollege Matznetter hat mir jetzt das erwartete Stichwort gegeben, nämlich: Gruppenbe­steuerung. Ich möchte jetzt auf Grund der knapp bemessenen Zeit und der Konsens­stimmung, die in der Gesetzesmaterie heute besteht, der SPÖ etwas Gutes tun und ihr ein bisschen helfen, diese besorgniserregende Fixierung auf diese Gruppenbesteue­rung abzubauen.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite