Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 46

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Meine Damen und Herren! Ich sage Ihnen noch etwas sehr deutlich: Es wird nicht gut sein, jetzt mit Schuldzuweisungen dahin gehend zu agieren, wer denn die Sache Transitvertrag verbockt hat, worin die Ursache für diese schlechte Situation, in der wir uns jetzt befinden, liegt. Ich darf in Erinnerung rufen, dass mit dem Transitvertrag, der vor dem Beitritt Österreichs zur EU ausver­handelt wurde, im Wesentlichen zwei Dinge versprochen wurden: Erstens, dass nicht grenzenlos transitiert wird, dass es Möglichkeiten geben wird, mittels Ökopunkteregelung die Zahl der LKWs, die durch Österreich fahren, zu begrenzen. Zweitens, dass die Schad­stoff­belastung um 60 Prozent reduziert wird, und zwar nachhaltig, über den Transitvertrag hinaus. Diese Nachhaltigkeit endet ja nicht mit dem 31. Dezember 2003.

Beides ist nicht erfolgt. Beides wurde nicht eingehalten. Die Reduktion um 60 Prozent wurde bisher von der EU nicht eingehalten, und die Wegekostenrichtlinie liegt auch noch nicht auf dem Tisch. Wir sind jetzt in der schlechten Situation, für eine Übergangslösung für drei Jahre kämpfen zu müssen, obwohl wir eigentlich etwas Versprochenes nicht bekommen haben. Das möchte ich schon in Erinnerung rufen!

Ich möchte deshalb an alle Fraktionen appellieren, mich und uns alle in der Regierung dabei zu unterstützen, dass wir auf europäischer Ebene doch noch eine vernünftige Lösung finden, eine Lösung, die aber nicht Caveri-Bericht heißen kann, sondern die zumindest in Richtung „Silvester-Kompromiss“, Dänemark-Kompromiss geht.

In diesem Zusammenhang darf ich auch noch zur Technik ganz kurz etwas sagen: Die Euro-3-Modelle – laut Caveri-Bericht und einigen anderen wäre der freie Warenverkehr behindert, wenn die Euro-3-LKW weiterhin ökopunktepflichtig sind – dürfen keinesfalls liberalisiert werden, weil dann nach unseren Berechnungen 80 Prozent des gesamten Transitverkehrs liberalisiert wären. Das kann es ja wirklich nicht sein!

Im Übrigen verweise ich bei dieser Gelegenheit auf die so genannte Artemis-Studie, eine Studie von der TU-Graz, die von der Europäischen Union in Auftrag gegeben wurde und die auch klar beweist, dass diese Euro-2- und Euro-3-Modelle im Sinne Schadstoffreduktion, im Sinne schadstoffarme LKWs nicht das gebracht haben, was in der Theorie, was in den Prüfberichten vesprochen wurde. Das heißt, die Schadstoffreduktion wird maximal beim Einsatz der so genannten Euro-4-Modelle erfolgen. Deshalb kann man diese durchaus liberalisieren, aber sie werden erst ab 2005 auf dem Markt, im Handel sein. Wir müssen daher alles tun, um die Euro-3-Modelle wieder in die Ökopunkteregelung hineinzubringen.

Ich glaube daher, Herr Kollege von der SPÖ, es ist müßig, hier Zwischenrufe zu machen, sondern wir sollten gemeinsam alles tun, um eine Übergangslösung zu finden, die der Umwelt dient, die der Schadstoffreduktion dient und die Druck in Richtung einer Wegekostenrichtlinie macht, die auch Fleisch auf dem Knochen hat, wenn man so sagen will, nämlich, die auch Querfinanzierungen in Richtung Schiene möglich macht, die auch sektorale Fahrverbote möglich macht, die auch externe Kostenberechnung für die Maut-Berechnung und Ähnliches mehr möglich macht. Ich bitte dabei um Ihre Unterstützung! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.21


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Hornek. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte.

11.21


Abgeordneter Erwin Hornek (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Herren Bundes­minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Die Umsetzung von zwei EU-Richtlinien im Bundesgesetz, mit dem ein Emissionshöchstmengengesetz-Luft, ein Bundes­gesetz über nationale Emissionshöchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe, erlassen sowie das Ozongesetz und das Immissionsschutzgesetz-Luft geändert werden, wird in Österreich zur weiteren Ver­bes­serung der Luftqualität beitragen.

Zur Verringerung von Versauerung, Eutrophierung und bodennahem Ozon wurde eine Strategie entworfen, die es ermöglichen soll, auf europäischer Ebene eine Reduktion in allen drei


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