Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 90

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hinzustellen und zu sagen: Nein, das will ich nicht!, wenn letztendlich doch das Gegenteil geschieht, nämlich das, was ausschließlich die Mehrheitspartei in dieser Koalition will.

Es ist schade, dass darauf nicht Rücksicht genommen wurde, und ich hoffe, dass wir das beim Berufssportgesetz besser machen und zu einer einheitlichen Regelung kommen können. Eine „Strafsteuer“ für Sportler finde ich kontraproduktiv! Man sollte sich noch einmal gründlich überlegen, ob das wirklich in die Letztfassung des Gesetzes einfließen soll.

In diesem Sinne hoffe ich auf ein gemeinsames und gutes Ergebnis rund um das Berufs­sportgesetz. (Beifall bei der SPÖ.)

14.13


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Lichtenegger. – Bitte.

14.13


Abgeordneter Elmar Lichtenegger (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Sport-Staatssekretär! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Mit diesem Entschließungsantrag, ein Berufssportgesetz zu schaffen, wird einem großen Anliegen des österreichischen Sports endlich Rechnung getragen. Ich halte es daher für wichtig und notwendig, dass seitens aller Fraktionen erkannt wird, wie unumgänglich es ist, neue Rahmenbedingungen für den österreichischen Sport zu schaffen.

Ich habe schon oft auf den Einfluss des Sports auf viele Lebensbereiche hingewiesen, möchte aber nochmals deponieren, dass Zeiten, in denen der Sport als die „schönste Nebensache der Welt“ galt, vorbei sind.

Ausgehend vom Spitzensport, meine Damen und Herren, der Vorbilder schafft und Interesse weckt, finden wir auch einen großen gesundheitlichen und pädagogischen Aspekt nicht nur im Jugendsport, sondern auch im Nachwuchssport, im Freizeitsport und vor allem auch im Breitensport.

Weil der Sport eine Wertschöpfung von 7,2 Milliarden € pro Jahr bedeutet und rund 100 000 Men­schen Arbeit bringt, wissen auch die Wirtschaft und die für den Tourismus Zu­ständigen um die Wichtigkeit des Sports – und in diesem Fall um die Wichtigkeit eines solchen Gesetzes.

Der moderne Sport ist mittlerweile so professionalisiert, dass Veranstaltungen, Verbände, verschiedene Institutionen sowie der einzelne Sportler selbst als Unternehmen zu betrachten sind. Nur fehlt in Österreich, wenn man das aus arbeitsrechtlicher Sicht betrachtet, leider das Berufsbild des Sportlers zur Gänze.

Daher, meine Damen und Herren, ist es unbedingt notwendig, durch ein Berufsportgesetz für einen Sportler Bedingungen zu schaffen, die ihn in mehrfacher Hinsicht absichern. Wir können erstmals in diesem Zusammenhang die Frage der Sozialversicherung, erstmals die der Kranken- und Pensionssicherung beantworten, da diese dadurch für einen Sportler einheitlich geregelt werden. Weiters gibt es erstmals eine fundierte Rechtsgrundlage für den Beruf des Sportlers – und die steuerliche Frage wird erstmals sozusagen auf eine einheitliche Linie gebracht.

In diesem Zusammenhang wurde ein Beirat eingerichtet, der, wie vorher bereits angesprochen, auch den Leistungsschutz für den Sportler, unter anderem auch das Verhältnis zwischen Sportler und Verein oder die allgemeine Regelung für Berufssportverträge in Betracht zieht. Im Moment sieht es ja so aus, dass es den Beruf „Sportler“ – bei den Künstlern gibt es dieselben Schwierigkeiten – vor dem Gesetz eigentlich gar nicht gibt.

Ein solches Gesetz betrachte ich jedenfalls als weiteren wichtigen und notwendigen Schritt. Österreich leidet ja in Bezug auf den Sport nicht etwa an einem Talentemangel. Nein!, wir


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