Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 158

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nicht. Das meine ich damit nicht. Ich glaube, man sollte den Fachverbänden die Chance geben, Sponsoren zu lukrieren, aber diesen Sponsoren auch etwas bieten zu können – die Eintritte allein sind zu wenig, die Werbetafel allein ist zu wenig. Vielmehr sollte man den Sportlern darüber hinaus die Chance geben, auch medial auftreten zu können.

Da der ORF sehr restriktiv entscheidet, wer in seinen Sportsendungen auftreten kann, mit derartigen Auftritten aber der Verband in der Lage ist, werbemäßig etwas zu verkaufen, sollte man noch einmal auf TW 1 zurückkommen. Dort könnte man den Randsportarten die Chance geben, medial in Erscheinung zu treten. Zeitungen, die Presseförderung bekommen, könnte man zwingen, diese Veranstaltungen anzukündigen. So bekämen Vereine und Sportverbände die Chance, für ihre Tätigkeit Sponsoren zu finden, und der Staat würde finanziell entlastet.

Letztendlich dient so etwas dazu, den Vereinen die Möglichkeit zu geben, die Sportler heranzuziehen, vorzubilden, um dann den Spezialisten, den guten Trainern, die Möglichkeit zu geben, hervorragende Sportler, von denen einige Mitglieder unseres Parlaments sind, zu formen – zum Stolze Österreichs! (Beifall bei der SPÖ.)

18.36


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Schasching. – Bitte. (Abg. Schasching begibt sich zum Rednerpult und legt dort einen Football vor sich auf das Redner­pult.)

18.36


Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren im Hohen Haus! Ich habe Ihnen hier einen Football mitgebracht, ganz bewusst, und zwar deshalb, weil wir heute das Berufssportgesetz diskutieren und weil ich (Abg. Kopf hält die Hände in Fanghaltung hoch) – Sie können ihn fangen? Das probieren wir nachher aus! Ich weiß nicht, ob der Herr Präsident damit einverstanden ist.


Präsident Dr. Heinz Fischer: Absolut nicht! (Allgemeine Heiterkeit.)


Abgeordnete Beate Schasching (fortsetzend): Na eben! Ich würde mich zwar freuen, wenn es hier im Hohen Haus ein wenig sportlicher zuginge, aber das riskiere ich nicht, Herr Präsident. (Abg. Scheibner: Das steht nicht in der Geschäftsordnung!) Vielleicht dann anschließend draußen, Herr Kollege Kopf. (Abg. Neudeck: Das ist ein Kopf-Ball!)

Aber, Herr Kollege Kopf, gerade deshalb freut es mich, dass Sie so gezeigt haben (die Rednerin ahmt die oben beschriebene Handbewegung des Abg. Kopf nach), denn das Berufs­sportgesetz, das wir heute auf Antrag aller vier Parteien diskutieren, soll nämlich kein Fußballer-Gesetz werden (Abg. Neudeck: Aber Football ist nicht Fußball!), sondern ein Gesetz, das allen österreichischen Sportlerinnen und Sportlern und allen Sportarten gerecht wird. Daher bitte ich dich, Herr Staatssekretär, dein ganzes Gewicht – das heute schon ein paar Mal angesprochen wurde (Staatssekretär Mag. Schweitzer: Das ist wenig!) – in die Waagschale zu werfen (Abg. Parnigoni: Leichtgewichtig!), damit die Arbeitsgruppe auch dahin gehend tätig wird und tat­sächlich auf alle Bedürfnisse und alle Sportarten entsprechend Rücksicht nimmt.

Es gibt in Österreich über 50 anerkannte Sportarten. Das vorliegende Gesetz soll auf alle Fälle eines nicht, nämlich gegen den Sport und gegen die Sportler gerichtet sein. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich gebe zu bedenken, dass es diesbezüglich noch einiges an Gefahrenpotential in dieser Diskussion gibt und großes Augenmerk auf alle Bereiche gelegt werden muss.

Das Berufssportgesetz, das wir brauchen, soll nämlich nicht, wie ich schon gesagt habe, gegen die Sportler gerichtet sein. Ich muss darauf hinweisen, dass genau das in der vergangenen Gesetzgebungsperiode leider passiert ist: Sie haben nämlich sehr wohl, möglicherweise im guten Glauben, Positives zu tun, Gesetze geschaffen, die sich gegen die Sport Ausübenden richten und jetzt mit Ihrer Hilfe vielleicht wieder bereinigt werden können.

 


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