Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 91

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

alles, um das Problem gemeinsam mit den Bundesländern in den Griff zu bekommen. (Abg. Krainer: Acht Bundesländer sagen, das neue Gesetz ist schlechter als das alte!)

Ich sage Ihnen auch, ich lasse mir die Länder und den Bund nicht auseinander dividie­ren. Wir hatten eine sehr, sehr gute Diskussion mit den Verantwortungsträgern in den Ländern in der Umweltreferentensitzung letztes Jahr. Wir haben uns vorgenommen, diesbezüglich gemeinsam vorzugehen. Ich kann aber nichts dafür, wenn in einzelnen Bundesländern sehr engagierte UmweltpolitikerInnen in der Umsetzung an ihren Ver­kehrslandesräten oder Planungslandesräten scheitern. (Abg. Krainer: Acht Bundeslän­der sagen, das neue Gesetz schränkt sie ein!) Das ist nicht das Problem der IG-Luft-Novelle des Bundes und auch nicht das Problem des Bundesministers, sondern da ist Arbeit vor Ort in der konkreten Umsetzung zu leisten.

Der zweite Punkt, meine sehr geehrten Damen und Herren: Wir haben im letzten Jahr auch schon Maßnahmen in drei Bereichen gesetzt, die ich ansprechen will. Sie haben die Landwirtschaft als Emittentenquelle genannt. Wir haben im Umweltprogramm, auch jetzt neu zwischen 2007 und 2013, ganz klare Signale, um die aus der Landwirtschaft kommende Feinstaubbelastung zu reduzieren. Das ist ein Teil auch der Planungsperi­ode neu.

Wir werden in der EU-Präsidentschaft in den nächsten Wochen und Monaten sehr in­tensiv an der Strategie für saubere Luft gemeinsam mit den europäischen Ländern arbeiten. Feinstaub ist nicht nur ein nationales Problem, sondern muss europäisch gesehen werden. Wir wollen Euro 5 als neue Abgaswerte so weit vorbereiten, dass dann bald auch unter finnischer Präsidentschaft eine Entscheidung fallen kann.

Wir haben mit dem schwefelfreien Treibstoff einen wesentlichen Beitrag geleistet. Wir haben mit dem Anreizsystem der NoVA – auch wenn Sie das kritisieren, die Daten zei­gen eindeutig den Trend – einen wesentlichen positiven Akzent gesetzt. Im Jänner des Jahres 2005 hatten wir bei der Neuanschaffung der „großen“ Diesel-PKW in Österreich nur 9 Prozent mit Dieselpartikelfiltern. Wir haben ein Jahr später mit dieser Maßnahme der NoVA-Spreizung, die wir hier auch beschlossen haben, bereits 35 Prozent der neu zugelassenen „großen“ PKW im Dieselbereich mit Dieselpartikelfiltern ausgerüstet. Eine gute Entwicklung, die sich fortsetzen und dazu beitragen wird, auch in den urba­nen Bereichen einen Akzent zu setzen. Wir haben weiters 7,5 Millionen € für die In­dustrie und für die Anlagenbetreiber für Umweltförderungen und für Filtermaßnahmen zur Verfügung gestellt, um Feinstaub zu reduzieren.

Die Maßnahmen werden greifen – gemeinsam mit den Bundesländern. Ich halte nichts vom Auseinanderdividieren. Die Bundesländer haben auch schon gehandelt. Wir sind auf einem guten Weg, und diese Gesetzesnovelle (Abg. Krainer: Liefert keinen Bei­trag!) wird einen wesentlichen Beitrag, Herr Abgeordneter Krainer, auf diesem erfolg­reichen Weg für die Zukunft leisten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Krainer: Es schränkt die Bundesländer ein! Das sagen die Län­der selber!)

13.07


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Bayr. Ich erteile es ihr.

 


13.08.00

Abgeordnete Petra Bayr (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Es gab schon etwas Innovatives in der Debatte, wie ich finde, nämlich die Offenbarung des Herrn Kollegen Kopf, was das neue Regierungsmotto betrifft. Offen­sichtlich hat „speed kills“ ausgedient, und das neue Motto dürfte „Stillstand ist Fort­schritt“ sein, denn wie sonst können Sie zu verkaufen versuchen, dass in acht Jahren


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite