Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 185

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tigstellung war. Für mich – das sage ich dir ganz ehrlich – war das eine Form von Selbstanzeige, wenn ich sage, man müsse etwas untersuchen, wofür ich selbst verant­wortlich bin. Ich hätte Huber auf Grund seiner Verfehlungen schon längst hinausge­worfen und hätte ihm gesagt, er solle sich bessern, und nicht reumütig geschaut, wie er darauf reagiert. Das ist die Wahrheit, liebe Freunde! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neu­deck: Wenn ich einen prüfen lasse, ist das doch keine Selbstanzeige!)

Apropos Huber: Der schönste und markanteste Stehsatz des Vorstandsdirektors Martin Huber ist: Ich werde erst dann glücklich sein, wenn der letzte Rote den Bahnhof verlas­sen hat. Ich sage euch, liebe Freunde, dieser Satz (Zwischenruf des Abg. Schöls) – wir verstehen es schon, lieber Freund Schöls – hat eine doppelte Bedeutung. In Wahr­heit ist das die politische Linie, die die Bahn begleitet.

Bundeskanzler Schüssel und Kollege Molterer haben mit ihrem ÖVP-Klub euch Frei­heitlichen die Bahn ausgeliefert, um in ihren Bereichen wie dem ORF, dem Innenminis­terium, dem Hauptverband der Exekutive Zugriff zu haben. (Abg. Mag. Molterer: Ha­berzettl hat Huber schon gewählt!) Sie haben euch in dieser Frage kaltgestellt, und mit Staatssekretär Kukacka haben sie jemanden nominiert (Abg. Mag. Molterer: Haber­zettl hat Huber gewählt!), der persönlich voll von Hass ist, der einfach alles ausrotten möchte, was sozialdemokratisch dominiert ist, und das wider jede betriebswirtschaft­liche Vernunft. (Zwischenruf des Abg. Neudeck. – Abg. Mag. Molterer: Warum hat Haberzettl Huber gewählt?)

Ich möchte das zusammenfassen, weil Kollege Neudeck wahrscheinlich der „Architekt“ ist. (Abg. Mag. Molterer: Warum hat Haberzettl Huber gewählt?) Ich glaube, dazu kommen – ähnlich wie bei den Bundesimmobilien – Zusammenhänge, die für uns der­zeit noch nicht nachvollziehbar sind, die wir aber ergründen werden. Es sind dies Zu­sammenhänge von überhöhten Ausschreibungen, von doppelten Betriebswirtschafts­stunden und von Beauftragungen wider das Gesetz sowie permanent wider die Aus­schreibungsrichtlinien des Bundes.

Liebe Freunde! Wenn ich heute die Presse lese (Abg. Wattaul: Mehr lesen und weni­ger reden!), dann muss ich nicht einmal ein Aufdeckungsjournalist sein, um zu verste­hen, dass bei diesen überhöhten Gagen und bei den doppelten Ausgaben – das haben Sie mit Recht moniert – der Verdacht bestehen bleibt, dass da etwas in die Parteikas­sen zurückgeflossen sein muss. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neudeck: Was kann da ich dafür?)

18.30


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Faul, das Wort „ausrotten“ steht zwar nicht auf der Liste der Ordnungsrufe, ich empfehle Ihnen aber, dieses Wort zurückzunehmen. (Zwischenruf des Abg. Faul.) – Sie haben es gehört, er hat es zu­rückgenommen. (Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Steibl: Das war kein Zurücknehmen, Frau Präsidentin!)

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Puswald. 3 Minuten Rede­zeit. – Bitte. (Abg. Neudeck: Wenn die Präsidentin es sagt, hat er es zurückgenom­men!)

 


18.31.14

Abgeordneter Dr. Christian Puswald (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Präsident des Rechnungshofes! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren im Hause! Es gefällt mir, welche Aufregung dieses Thema verursacht, und sie ist begründet. (Abg. Neu­deck: Stimmt es, dass du Masseverwalter bei der SPÖ-Kärnten bist?)

Der Rechnungshofpräsident hat alles sehr akribisch dargelegt. Und das Erstaunliche an der Geschichte ist, dass Sie exzessiv arbeiten und einen neuen Traumjob kreiert


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